Kaltfront –
"Spiegel" Rundling Records 2021 CD oder Vinyl
Fast
vier Jahre nach ihrem letzten Album „Wenn es dunkel wird“ hat die Dresdner Band
Kaltfront nun ein neues Album auf den Markt gebracht. „Spiegel“ ist sein
prophetischer Name. Standesgemäß wie seit ihrer Reunion erschien das Album als
Vinyl, CD oder digitaler Download über das kleine, aber feine, sächsische
Rundling Label. Labelchef Stephan Rendke hegt ja seit seiner Jugend schon eine
fast familiäre Liebe zu dieser Band. Somit verwundert es nicht, dass er noch vor
der Reunion der Band im Jahre 2005 begann, die alten Tapeaufnahmen als Vinyl zu
veröffentlichen.
Was erwartet den Neuhörer
oder auch den Altfan mit diesem aktuellen Album. Zuerst einmal eine wirklich
fette, klanglich perfekt ausgesteuerte Produktion. Diese fand in den vergangenen
Monaten in den Castle-Studios mit Arno Jordan statt. Archi Alert und Andy Jung
setzten mit Mix und Mastering dann noch den Aufnahmen die Sound-Krone auf.
Selten war ich z.B. dermaßen von einen Drum-Sound begeistert. Respekt auch an
Drummer Tide für sein Spiel! Auch die Gitarren von Willi Löffler klingen noch
einmal besser als auf dem Vorgängeralbum, und da war ich schon begeistert.
Gitarrenwände türmen sich in vielen Schichten auf, da verschwindet wunderbar die
Grenze zwischen Postpunk und Shoegaze. Passend zu der wieder vorherrschenden
düsteren Stimmung webt der Bass von Urmitglied Sonic Jörg einen perfekten
Herzschlag.
In den Texten besingt Tom
Wittig wortgewandt und direkt die Probleme unserer jetzigen Zeit. Sei es, das es
um Fehlinformationen geht, die uns überall begegnen können. Sei es der wieder
erstarkte Lokalpatriotismus, der mittlerweile gefährlich nah am rechtsextremen
Gedankengut entlangschlittert und dabei schon oft die Grenze überschritten hat.
Sei es das Erkennen der eigenen Vergänglichkeit, das Akzeptieren des
Älterwerdens, das Gefangensein im Hamsterrad der Routine.
Wieder einmal besingen
Kaltfront ein Lebensgefühl einer Generation, so wie sie es schon als
Undergroundband zu DDR-Zeiten getan haben. Der Finger liegt in der Wunde, man
lauscht den Liedern und findet gerade dadurch Halt. Damals vor 35 Jahren taten
sie es im Soundgewand des Punks, mittlerweile ist dieser dem modernen Postpunk
gewichen.
Also schaut nicht nur in
den Spiegel der Zeit, nein …… hört ihn euch an!
Anspieltipps: L.E.W.K.,
Treibsand, Was glaubst du
LP/CD/MP3:
https://kaltfront.bandcamp.com/
Kontakt:
https://www.facebook.com/Kaltfront/
Kaltfront –
"Wenn Es Dunkel Wird" Rundling Records 2017 CD oder Vinyl
Nun hat es gleich mehrere Jahre
gedauert, bis die Dresdner Indieband ihr zweites reguläres Album veröffentlicht.
Das erste nach der Reunion und damals auch generell das Debüt, sieht man von den
Tape-Vö´s ab, war ja schon äussertst gelungen und das neue steht dem in nichts
nach. Nein, in meinen Ohren klingt es sogar noch frischer, griffiger, oder sagen
wir es so, es rauscht sehr angenehm durch den Gehörgang.
Insgesamt befinden sich dreizehn Songs
auf dem Tonträger deiner Wahl (CD oder Vinyl), davon fünf neue, ein gelungenes
Joy Division Cover und dazu sieben Klassiker im neuen Soundgewand. Gestartet
wird mit dem Song „N.O.T.“, welcher seit Jahren zu meinen All-Time-Faves zählt,
bisher aber nur auf einem Tape in Proberaumqualität zu haben war. Damals sang
ihn der ehemalige Gitarrist Blitz, da zu diesem Zeitpunkt die Band ohne Sänger
da stand. In der Neuaufnahme und mit der Stimme von Tom Wittig glänzt der Song
endlich so, wie es ihm gebürt. Und das ist das grosse Plus an der Frischekur der
alten Klassiker, nun haben sie den Sound, der zu den grossartigen Texten passt.
Ihre Songs von „damals“ haben nicht an Relevanz verloren, vielleicht sind sie
wieder im Bezug auf die Texte wichtiger denn je. Das positive an den neuen Songs
ist, sie passen sich in den bestehenden Bandsound auch textlich perfekt ein,
erzählen alte Geschichten weiter („Wenn es dunkel wird“), oder legen den Finger
an den Puls der Zeit („Alles über dich“). Der dezente Einsatz eines Keyboards
auf diesem Album tut dem Gesamtsound mehr als gut. Besonders angenehm überrascht
war ich von ihrem Joy Division Cover des Songs „Ice Age“, komplett in deutscher
Sprache erstrahlt so „Eiszeit“ perfekt im Kaltfront-Sound. Dafür nicke ich als
grosser JD-Fan anerkennend nach Dresden. Die in letzter Zeit auftretenden
Vergleiche zu Bands wie EA80 und Fliehende Stürme kann ich nicht nachvollziehen,
denn dazu klingen/klangen Kaltfront schon in den Anfangsjahren viel zu
eigenständig.
Kaltfront bestehen 2017 aus Tom Wittig –
Gesang, Willi Löffler – Gitarre, Sonic Jörg – Bass und Olli Kunze – Drums.
Für den Sammler sei noch wichtig zu
sagen, dass die CD-Version und die Vinyl-Version sich im Coverdesign
unterscheiden werden, zudem liegt der Vinyl noch ein grosses Textblatt bei.
DIE ART "But"
Do-LP Majorlabel 2014
Viel gibt es über das
eigentliche Album "But" nicht mehr zu schreiben. Für mich zählt es immer noch zu
eines ihrer besten, obwohl es nun schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. "Kiss Me Till I
Die", "Mirage (In My Mind)" oder "Iron Ivy" zum Beispiel, alles Klassiker im
ART-Universum. Interessant wird es dann natürlich, wenn diese gute Scheibe
endlich als Vinyl aufgelegt wurde. Noch interessanter wird es, wenn daraus ein
Doppelalbum wurde. Der Fan kennt einen Teil der "neuen" Tracks auf Platte zwei
bestimmt schon. Es handelt sich um die Bonustracks der damaligen Zusatz-CD, die
es im limitierten Digipack 1994 gab. Einer dieser Songs "Somewhere In The
Rain" wurde 2010 zur Twenty Fear-Tour gespielt. Ich hätte mich damals über
"Guardian Angel" gefreut, der mir persönlich besser gefällt. Zurück zur
Neuauflage, da ist das Salz in der Suppe die LP-Seite "D". Unveröffentlichte
Roughmixe im 8-Spurverfahren aufgenommen, mit zumeist alternativen Versionen
einiger Albumsongs. Da sticht vor allem die Urversion von "In My Mind" heraus,
damals noch "I see You Cry" betitelt. Fast möchte ich meinen, das diese Version
mir besser ins Ohr geht. Und trotz der 20 Jahre Unterschied passt sie perfekt
zum Sound des letzten DIE ART Albums "Success". Auch schön die Version von "Promises
And Lies", wo die Gitarren einen wieder so schön umschmeicheln.
Wie es sich auch gehört, wurden alle Masterbänder digital neu remastert und
bestechen durch einen angenehmen vollen, warmen Sound. Ins besonders im
Bassbereich klingt die Vinylversion besser als die 94ér CD-Ausgabe. Das
Plattencover ist schön gestaltet und mit Siebdruck versehen. Als Bonus gibt es
einen MP-3 Downloadcode gratis dazu. Endfazit: der Fan wird begeistert sein, der
einfache Konsument ist vielleicht vom Preis abgeschreckt und sollte zur
CD-Version greifen.
DIE ART "Success"
CD Upart-Prod. 2014
Wunderbar überpünktlich lag das neue DIE
ART Album namens „Success“ in meinem Briefkasten. Neugierig wurde sofort die CD
in den Player geschoben, um beim Morgenkaffee einen Hörgenuss zu tätigen. Der
erste Song „Seven Tears I Cry“ überraschte mich zugleich, ob seiner Poppigkeit
oder auch dem Einsatz von Trompetenklängen geschuldet. Eine warme Melodie
schmeichelt sich ins Ohr, ein Blick ins Presseinfo war überflüssig, hier
komponierte „Altmeister“ Gumprecht. Und diese Poppigkeit erstreckt sich über
„In A Time“ weiter zu „Morgenrot“, aus der musikalischen Feder von Sven Löbert,
hin zu einem Höhepunkt des Albums. Die Indiepop-Ballade „Love Shiner“ paart eine
sehnsüchtige Melodie, aus der Hand von Conrad Hoffmann, mit dieser
unwiderstehlichen Lyrik von Makarios, vorgetragen mit leicht brüchiger Stimme.
Erinnerungen an „Fear, Jane Plays Guitar“ werden wach. Bei „Es Regt Sich Wind“
kommt einem dann unweigerlich WISSMUT in den Sinn, jenes Post-Die-Art-Projekt
aus vergangenen Tagen. „Stillere Zeiten“ regt vom Text her zum Nachdenken an,
geht es doch um manch gescheiterte Menschenexistenz die es in jedem persönlichen
Umkreis gibt. Zu „Die Letzten Die Noch Tanzen“ wird die Diskokugel angeworfen,
ich schließe die Augen und sehe schon die Menge beim Konzert sich im Rhythmus
wiegen. Im „Hinterhof Der Zeit“ regiert kurz der Postpunk, danach kann zu „Found
A New Way“ gerne weiter getanzt werden. Der letzte Song „Rasende Welt“ spiegelt
am besten die Grundstimmung des Albums wieder. Wunderschöne Gitarreneffekte
flirren um einen hypnotischen Bass herum, während ein perfekter Rhythmus den
Song ab der Mitte vorantreibt.
Endfazit: Alle Texte von Holger Makarios
Oley spielen sich größtenteils im Dunkeln ab, die Musik aber ist wie ein
beginnender Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch den Morgendunst
scheinen. Der Postpunk ist bis auf zwei Stücken perfekten Indiepop gewichen, was
ich gerne verzeihen kann. Die lange Wartezeit von 6 (!) Jahren seit dem letzten
regulären Album haben sich gelohnt. Das ArTiGe Schiff ist weiterhin auf
Erfolgskurs!
01.11.13 Luc Stargazer und Die Art
im CWH in Grossenhain (Fanclubkonzert)
Am 1. November 2013 lud
www.widewideworld.de das zweite Mal zum Konzert ins Großenhainer
Conny-Wessmann-Haus. Der Einladung sind wir gern gefolgt und es war unser erster
Besuch in Großenhain. Am frühen Abend angekommen, fanden wir den Ort des
Geschehens am äußersten Ende der Ortschaft. Das Conny-Wessmann-Haus war für uns
ein einladender Ort und es waren schon einige DIE ART Jünger vor Ort. Mit einer
Flasche Bier in der Hand begrüßten wir kurz nach unserer Ankunft den Herrn Nico
und der Abend konnte beginnen.
Bereits der Auftrittsort hatte einen familiären Charakter
im spärlich ausgebauten Dachgeschoss, ebenso die gesamte Atmosphäre unter den
nacheinander eintrudelnden Konzertbesuchern und Fans. Viele bekannte Gesichter
von anderen DIE ART Konzerten fühlten sich in vertrauter Umgebung sichtbar wohl.
Auch Freunde von uns, welche wir durch unser DIE ART-Special persönlich auf dem
NCN-Festival kennengelernt haben, kamen erwartungsvoll nach Großenhain.
Als Opener betraten
>LUC
STARGAZER< die Bühne und konnten mit den ersten Tönen überzeugen.
Vor drei Jahren hatten sie an gleicher Stelle ihren ersten Auftritt und waren
sichtlich erfreut, an diesem Abend aufzuspielen. Songs des uns vorliegenden
4-Track Demos wurden souverän dargeboten sowie diverse andere Songs. Mit Sänger
Lazy Schulz, vielen auch bekannt von seiner früheren Band Eminence of Darkness
und als Gitarrist bei Whispers in the Shadow, haben LUC STARGAZER einen äußerst
sympathischen und charismatischen Frontmann. Es war ein sehr guter und
energiegeladener Auftritt der Dresdner. Bei einem Gespräch nach dem Konzert
konnten wir erfahren, dass für Anfang 2014 das Debüt-Album von LUC STARGAZER
geplant ist. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis und man wird noch
viel von dieser Band hören.
Nach einer kleinen Umbaupause betraten dann endlich
>DIE ART<
die Bühne und mit den ersten Klängen von „Pale“ entstand gleich eine
angenehme und vertraute Stimmung. Das Publikum wurde gleich in den Bann der
Leipziger gezogen und es war klar, dass dies ein wunderbarer Abend werden würde.
Makarios begrüßte wieder einmal das Publikum in seiner unnachahmlichen und
herzlichen Art und Weise. Nach einigen Songs der letzten Alben kam mit „Heer
Litz“ ein gefühlter erster Höhepunkt im Programm, das Publikum begann zum Teil
an zu pogen und einer der vielen Klassiker von Die Art wurde zelebriert. Die
allseits bekannte Liveversion dieses Songs kam dieses Mal in einer anderen
Version daher, da Bassist Conrad Hofmann dieses Mal Gitarrist Thomas Gumprecht
mit seinem Solo ablöste. Bei jedem weiteren Song wurde klar, dass diese Band
sich einen Status bei ihren Fans geschaffen hat, der seinesgleichen sucht.
Glückliche Gesichter und tanzende Körper. Jeder Song ein gefühlter Klassiker,
der auf keinem Konzert fehlen darf. Man merkt der Band bei jedem Song ihre
Spielfreude und Ehrlichkeit an. Das witzige Mienenspiel zwischen Makarios und
Conrad während des gesamten Konzertes ist immer wieder eine Freude . Und dann „I
Love you / Marian“… einer ihrer größten Klassiker… immer wieder ein Genuss und
ein absolutes Muss auf jedem Die Art Konzert. Der Zwiegesang von Makarios und
Conrad, wessen Marian es denn nun ist, ist mittlerweile bereits fester
Bestandteil der Live-Version… wunderbar. Ein Schiff geht auf die Reise… und das
Publikum ging auf eine musikalische Reise und möchte scheinbar immer weiter
reisen. Aber jedes Konzert hat ein Ende und nach mehreren Zugaben war dieser
wunderbare Abend vorbei. Ein glückliches und erfülltes Publikum verließ
gemächlich den Konzertraum und feierte unten weiter.
Wir vom 7. Ton fuhren mit einem super guten Gefühl nach
Berlin zurück und es wird definitiv nicht das letzte Die Art Konzert gewesen
sein, auf dem wir anwesend sind.
Diese Band begleitet uns seit ihren Anfangstagen und gibt
uns immer wieder ein wunderbares Gefühl!
(Katrin und Jens von
>Radio-Schwarzes-Brandenburg- Der 7. Ton<
)
30.12.11 Austra in der Scheuen zu
Dresden
Mit großer langer Vorfreude erwartete
ich das letzte Konzerthighlight des Jahres, da auch das Debüt-Album der Band für
mich eines der besten Longplayer 2011 darstellt. Doch schon Tage vor dem Konzert
trübte sich schnell die Freude, da im Vorverkauf keine Tickets mehr erhältlich
waren. So nun also der Versuch am Konzertabend zeitig genug da zu sein und auf
Restkarten an der Abendkasse zu hoffen. Pünktlich 20.00 Uhr an der Scheune
angekommen hier die schöne Botschaft der MA des Scheunecafes: “Es gibt keine
Abendkasse. Nur eventuelle Restkarten von abgesagten Vorbestellungen.” Und der
Einlass beginnt erst 21.00 Uhr. Vor den Türen hatten sich mittlerweile 50 Leute
versammelt, die alle keine Karten hatten und auf die Abendkasse hofften.
Pünktlich um 9 gingen dann die Türen auf. Draußen hatten sich nun schon 100
Gäste versammelt. Doch dann plötzlich das Wunder: Tatsächlich haben wir ein paar
Tickets ergattert und waren drinnen. Welch große Freude!!!
Schnell noch ein Getränk ergattert und mit jeder Menge bekannten Gesichtern ein
kurzes Pläuschchen gehalten, bevor es dann 22.00 Uhr losging. Touchy Mob
eröffnete den Abend als Alleinunterhalter mit einer Mischung aus Folksongs und
Technoiden und Dub-Beats, umgesetzt mit einer Akustikgitarre, Effektboards,
Midi-Controller und einem Mac-Book. Sehr interessant, sehr überzeugend und viel
Respekt, da selbst ein technischer Zwischenfall Touchy Mob nicht aus dem Konzept
brachte. Nach 40 Minuten begannen dann die Vorbereitungen für die Hauptband des
Abends. Mit großem Applaus wurden gegen 23.00 Uhr nun die sympathischen 4 Damen
und 2 Herren von Austra begrüßt. Sehr gut ausgerichtet auf die Hauptsängerin und
Kopf der Band Katie Stelmanis wurden fast alle Songs und Hits wie Lose It,
Spellwork, Darken Her Horse in albumgetreuer Art dargeboten. Frau Stelmanis
wusste mit allen Mitteln und Gestiken und großer Unterstützung der anderen
beiden Sängerinnen/Tänzerinnen die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und zu
verzaubern. Der Sound und die Stimmung im Publikum waren echt großartig und
wurde selbst bei unbekannten Songs und B-Seiten wie Identity, Young And Gay und
Woodstock nicht gebrochen. Einzig der visuelle Effekt und der Einsatz der
Beleuchtung können sicher noch besser sein, aber für eine Band und deren
Debüt-Tour vollkommen okay. Fazit für mich ist, das Austra eine Formation ist,
die ihre Songs live mit sehr guten stimmlichen Qualitäten, Ehrlichkeit und
vollem Körpereinsatz voll umsetzt. Bleibt mit Spannung zu erwarten wie sich die
Band weiter entwickelt. Auf jeden Fall hoffe ich auf eine baldige Rückkehr der
Band mit neuem Longplayer und Tour. Der Abend war für mich ein großes Highlight
2011 und ein wirklich guter Jahresabschluss! "
liebe Grüße
Lazy
(Lazy Schulz
>Facebook<)
17.12.11 Die Art in der
Groovestation zu Dresden
Ein Bericht von Jasmin B. aus Pirna:
Die Art in der Groovestation zu
Dresden, am 17.12.2011
Erst einmal vorweg: es war ein grandioser Abend.
Schon vor dem Konzert war eine tolle Atmosphäre, ich habe
nette Menschen getroffen und viele bekannte Gesichter gesehen. Schön, das alle
wieder dabei waren. Ein paar neue CDs befinden sich nun auch in meinem Besitz.
Die ursprünglich geplante Vorband aus Hamburg musste
leider absagen und so gab’s vorneweg „nur“ den Film, „An Arcane Story“. Schön,
dass es der Director’s Cut war, so hatten diejenigen wie ich, die sich die DVD
schon angesehen haben, auch noch mehr davon. Wurde vom Publikum gut bis sehr gut
angenommen. Und dann ging auch schon das Konzert los: Stille Ohne Trauer. Von
Anfang an Bewegung in der ersten Reihen, besonders nach dem zweiten Titel: Nicht
Weit Von Hier. Gute Stimmung seitens der Fans und der Band, die Lieder krachten
richtig in den Raum, wobei das jetzt nicht negativ verstanden werden sollte.
Nein, es ist ja ein schönes Gefühl, wenn man die Musik praktisch spüren kann.
Komplett war das Eis gebrochen nach den alten „Hits“, und es wurde gepflegt Pogo
getanzt, so weit ich das von meiner passiven Position direkt vor der Bühne
beurteilen kann. Aber ich glaube, es gab wohl niemanden im Raum, der ruhig
stehen konnte und nicht nur meine Euphorie wuchs von Song zu Song. Die Art in
Bestform. Bei den Zugaben wurde dann auch die Textsicherheit des Publikums unter
Beweis gestellt, und sogar die sangen und tanzten mit, die vorher nichts mit der
Band zu tun hatten. Nach fast zwei Stunden schließlich ging die Band glücklich
von der Bühne, und der Makarios umarmte zuerst die kleine Jasmin in der ersten
Reihe. Erschöpft aber zufrieden sind nicht nur ich und meine Begleiter dann zur
Bar, um wieder ein wenig zu neuer Energie zu kommen. Und dann, ausgestattet mit
Getränken, lässt man den Abend ausklingen. Plaudert hier ein bisschen, plaudert
da ein bisschen und freut sich einfach an der schönen Zeit die man hat. Bis es
dann schließlich müde aber fröhlich nach Hause geht.
Insgesamt ein wirklich großARTiger Abend mit vielen lieben
Menschen, einer zur Höchstform auflaufenden Band, klasse Stimmung und einem
tanz- und singfreudigem Publikum. Ich möchte mich hier übrigens mal bei den
Herren bedanken, die hinter mir standen und mich kleines Mädchen sozusagen vor
der wogenden Masse beschützt haben.
Für mich als „Jungfan“ war es schön, schon ein zweites Mal
bei dem legendären Jahresabschlusskonzert dabei zu sein, und ich muss sagen: es
wird von Jahr zu Jahr besser.
Smiths And Burrows „Funny Looking
Angels“ (Kitchenware Records 2011)
Schon über einen längeren
Zeitraum arbeiten die beiden Musiker Tom Smith (Editors) und Andy Burrows (Ex-Razorlight,
I Am Arrows) immer wieder mal zusammen. So war es fast nahe liegend, das diese
Zusammenarbeit auch in Album-Format erscheinen wird. Und dies ist am 28.11.11
geschehen, denn da wurde ihr Album „Funny Looking Angels“ veröffentlicht. Kurz
vorher startete in den Niederlanden ihre Europatour, welche jetzt schon als
Erfolg gewertet werden darf. Das Album beginnt mit „In The Bleak Midwinter“ sehr
majestätisch und bombastisch und gibt damit schon das Thema dieser Platte vor,
die Winter- und Weihnachtszeit. Ohne Pause geht der Opener in die erste Single „When
The Thames Froze“ über, jetzt schon ein Klassiker im Stile von „Fairytale Of New
York“ der Pogues. Von Orchesterklängen getragen singt Tom Smith über freudige
und traurige Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres, man spürt regelrecht die
Resignation und die Wut der bestehenden politischen Verhältnisse, aber auch
Hoffnung für das folgende Jahr. Danach kommt mit „As The Snowflakes Falls“ ein
Song von Andy Burrows, in dem es um eine verlorene Liebe geht, der man besonders
in der Weihnachtszeit nachtrauert. „Funny Looking Angels“ kommt beschwingt mit
Chorgesängen angeschlendert um von einer Coverversion von Black´s Achtziger-Hit
„Wonderful Life“ abgelöst zu werden. In der Smith & Burrows Version wirkt er
noch pessimistischer, trauriger als im Original, was an Tom Smith´s
Bariton-Stimme und der sparsamen akustischen Instrumentierung liegt. Darauf
folgt mit „Only You“ von Yazoo auch schon die nächste Coverversion, gesungen von
Andy Burrows. Da mir das Original nie so gefiel, war ich überrascht, wie
angenehm ich diese Version empfinde. „On And On“ ist danach ein ruhiger,
folkiger Song, bei dem beide Sänger im Duett singen. Wie als kleines
Zwischenspiel bezaubert nun „Rosslyn“ als ruhiges Instrumental, um von „This
Ain´t New Jersey“ abgelöst zu werden. Über eine schöne Melodie singt Tom Smith
von einer zerbrochenen Beziehung, welche sich zusätzlich an all den
Weihnachtsritualen aufreibt. Herrlich sarkastisch wie er sich über immer
dieselben Songs im Radio beschwert, spontan fällt einem ja dazu gleich „Last
Christmas“ ein. Als Ausklang erklingt die „Pianoballade“ "The Christmas Song",
welche die dänische Sängerin Agnes Obel im Duett mit Tom Smith singt.
Zum Schluss kann ich dieses
Album nur empfehlen, es vereint all die schönen und schlechten Seiten der
Weihnachtszeit, gibt einem Hoffnung, lässt einen aber auch Platz für eine
kleine, gepflegte Depression, die in dieses Tagen nie schaden kann. Kaufen,
kaufe, kaufen!!!
DIE ART "Arcane"
CD/DVD Upart-Prod. 2011
Kritik von Nadja B.:
Untertitel: Eine Reise auf dem Bett liegend
Ein Sonntagnachmittag im Herbst. Seit Tagen nehme ich
immer mal wieder meine neue Die Art CD „Arcane“ in die Hände. Doch jetzt nun ist
der Moment gekommen, an dem ich sie das erste Mal anhören werde. Solche Momente
brauchen Zeit. Das Knacken, das eine CD macht, wenn sie zum ersten Mal aus der
Hülle genommen wird, will zelebriert werden, die Ohren und das Gemüt müssen frei
sein.
Mit „Chance Encounter“ höre ich einen ruhigen Opener. Als
die Trompete (Flügelhorn) einsetzt, beschließe ich trotz nachmittäglicher
Stunde: hier muss ein Getränk her.
Noch vor dem ersten Schluck von meinem Fruchtwein Cocktail Johannisbeere mit
Minze (!) und dem ersten gesungenen Wort bin ich von den Gitarren von „Stille
ohne Trauer“ geflasht. Den Song kenne ich schon vom Konzert. Ich mache die Musik
lauter. Lied drei, „Cinema of Seclusion“ ist schnell vorbei, ein sehr kurzer
Film im Kino der Verborgenheit. „Nicht weit von hier“ schließt sich mit dem
nächsten Song ein typischer Die Art-Song an, dem es schnell gelingt, die
Sehnsucht zu fassen. Und schon ist auch er wieder schnell vorbei. Ich bekomme
Angst, dass Album könnte ausgehört sein, noch bevor ich ausgetrunken habe. 'Die
Wahrheit ist kalt und kennt keine Gnade. Die Lüge ist warm und voller Mitgefühl'
sind die ersten Worte des fünften Liedes „Wahrheit und Lüge“. So wahr sind sie,
dass mir ein kleiner kalter Schauer den Rücken hinunterläuft und ich an diesem
schönen Herbstnachmittag das Fenster schließe, weil mir kalt wird.
Klaviergeklimper mit Seele schließt sich an. Ich lese auf dem Cover den Name des
Stückes, „Gone without a word“, und bekomme ein Gefühl der Beklemmung. Mit „Other
Side“ folgt epische Filmmusik, nur will sich im Moment kein rechter Film vor
meinem geistigen Auge zusammensetzen, Zerstörung setzt ein, die befremdlich auf
mich wirkt. Das Schlagzeug, das Lied Nummer acht einleitet beruhigt mich und
erst bei Sekunde 35 bemerke ich, dass es Zeit ist für den Joy Division Klassiker
„Love will tear us apart“, den ich live schon so oft gehört habe und immer
wieder in der Die Art-Version groß finde. Ich bekomme Lust, eine Kerze
anzuzünden. Im Anschluss lässt das Instrumental „First Snow“ mein Kerzenlicht
flackern wie tanzende Flocken Schnee. Als die ersten Töne des folgenden Liedes
„Mein langsamer Tod“ ertönen, denke ich 'yeah' und freue mich, wieder ein
unverkennbares Die Art-Stück zu Hören. Aber nein, hier haben wir ein Stück der
Fliehenden Stürme. Trotzdem -oder auch deswegen- ein sehr schöner 'Stachel
mitten ins Herz'. Noch bevor Nummer elf des Albums beginnt, erwarte ich wieder
ein weiteres instrumentales Stück, passend zu einem kleinen Seelenspaziergang.
Trotz des Titels „Black Despair“ kommt in mir keine Verzweiflung auf. Die Zeit
reicht nicht aus. Was soll ich zu „Im Spiegel meiner Träume“, dem letzten Song
auf „Arcane“ sagen? Ich liebe es! Ein Song zum Hineinlegen, ganz wie ich es mag.
Gewaltig!
Und dann ist plötzlich schon alles vorbei! Mein Getränk
ist noch nicht geleert. War das schon alles? War das zu wenig? Befand ich mich
einfach in einem Raum ohne Zeit?
Toll! Ich habe nichts anderes erwartet, als ein tolles Stück Musik heute
Nachmittag zu hören, an diesem schönen Sonntagherbstnachmittag. Ich bin ein Fan
und als solcher per se mit allem zufriedenzustellen und schwer zu enttäuschen.
Aber ich muss sagen: einfach nur groß! Die Mischung der Stücke im typisch
treibenden Die Art-Gewand mit den Soundwerken von Gitarrist Conrad Hoffmann
finde ich wirklich gelungen, auch wenn ich mir deren Umsetzung auf Konzerten
eher weniger vorstellen kann.
Erwähnenswert ist natürlich auch noch das tolle Artwork der CD, das Outfit der
solchen und der DVD ist originell, die Fotos im Booklet sehr schön.
Die Dämmerung des Herbstnachmittages scheint durch mein
Fenster herein, ich gieße mir ein neues Glas ein und drücke erneut die
Play-Taste.
Geheimnisvoll.
Geheimnis.
Voll.
Kritik von www.de:
Pünktlich zum VÖ
lag es in meinem Briefkasten, das neue Album von DIE ART, inklusive einer DVD.
Auf dieser ist der Film "An Arcane Story" enthalten, die Musik dazu ist auf dem
Album zu hören. Und da liegt bei mir das einzige "Manko", für mich ist das neue
Album von DIE ART ein SOUNDTRACK, KEIN Album. Bei Soundtracks von grossen
Hollywood-Filmen würde auf der Hülle stehen "music from and inspired by An
Arcane Story". Der Film hat eine interessant erzählte Geschichte, eine Frau
kehrt an den Ort zurück, wo sie mit ihrem Liebsten (Hauptrolle Makarios himself)
glücklich war und wo sie ihn anscheinend auch verloren hat. Sie besucht all die
Orte wo sie zusammen waren, um einen Abschied zu finden und wieder neu nach
vorne zu blicken. Dabei spielt die gesamte Band sich selbst bei einer Liveszene.
Dank der einfachen Effekte, nasse Gesichter/Haare/Meer, kamen mir sofort die
Songs "Das Schiff" und "Ozean" in den Sinn, deren Texte auch gut zum Film passen
würden. Zufall oder gewollt sei dahingestellt. Auch die Musik ist äusserst
hörenswert, Instrumentals von Bassist Conrad Hoffmann, teilweise schon auf
seinem Solo-Album "Szenenotes" erschienen, und postpunkige Stücke mit Gesang
wechseln sich ab. Wobei das Stück Nummer 2 "Stille Ohne Trauer" einen sehr
feinen Opener bietet. Bei Nummer 8 kommt dann als erstes Cover die schnelle
Version von "Love Will Tear Us Apart" zum Einsatz, live schon länger umjubelt,
während das kurz darauf folgende "Mein Langsamer Tod" eine Verbeugung vor den
Fliehenden Stürmen ist. Als Bonus wurde dann tief in der Bandhistorie gekramt
und "Im Spiegel Meiner Träume" neu aufgenommen, Kennern bekannt als ein Song von
Die Zucht. Produziert wurden die Songs in Leipzig und die Instrumentals in
Weimar. Wobei die Leipziger Stücke komplett live im Studio aufgenommen wurden,
was ihnen einen guten "Druck" verleiht. Für das nächste, "richtige" Band-Album
wünsche ich mir dann aber auch wieder Songs, die Thomas Gumprecht mitkomponiert
hat, denn der Popfaktor ist bei den Arcane-Songs niedrig. Dies soll aber KEIN
Kritikpunkt sein, nur persönlicher Geschmack!
03.09.11 Mundtot,
Vadot, Luc Stargazer und Whispers in the Shadow im Puschkin zu Dresden
Zuerst einmal muss ich meine Enttäuschung
kundtun zu der Publikumsresonanz bei diesem Minifestival. Höchstens 35 zahlende
Gäste habe ich gezählt und das bei einem Unkostenbeitrag von nur 10,- Euro. Wo
ist sie denn hin, die "grosse" schwarze Szene in Dresden, zumal mit den Whispers
eine Kultband zugegen war, deren Deutschlandtermine meist rar gesät sind? Gut
die ersten zwei Bands des Abends, Mundtot und Vadot waren musikalisch gesehen
nicht mein Geschmack, zu einfallslos die Musik und wenn sich bei erster Band der
Gitarrist schon nach dem dritten Song das Shirt auszieht, um seinen schmächtigen
Körper zu zeigen, naja, Posen half da auch nicht mehr. Ab dem vorletzten Act
wurde es dann aber besser. Luc Stargazer starteten mit einem neuen Song perfekt
in ihren Auftritt, "The Dragonfly" ist aber auch regelrecht geschaffen für einen
Konzertopener! Weiter ging es mit schon bekannten Songs, bis auf einmal Ashley
Dayour die Bühne betrat und zusammen mit Luc Stargazer seinen alten Clubhit "Train"
in der Version des Eminence-of-Darkness-Remixes zum besten gab. Dazu sei gesagt,
das Sänger/Gitarrist Lazy Schulz durch den Remix seiner alten Band Kontakt mit
den Whispers-Frontmann bekam und seitdem die Whispers live an der Gitarre
unterstützt. Mit dem schönen Die Vision Cover von "Fascination" beendeten Luc
Stargazer ihr Set. Nach kurzer Umbauphase betrat dann endlich um 1:30 Uhr der
Hauptact die Bühne. Mit vielen neuen Songs, die meist ineinander überflossen
begeisterte Ashley und seine Band das Publikum. Die Songs vom letzten
Studioalbum "The Eternal Arcane" erzeugten live eine tolle Wirkung. Ein wirklich
schöner Gig der Whispers in the Shadow, der leider viel mehr Aufmerksamkeit
verdient hätte. Zuletzt geht aber noch ein Lob an das Mischpult, denn der Klang
und die Lautstärke waren perfekt, was leider sehr selten auf Clubkonzerten ist.
21.04.11 Friction
Festival im Berhain zu Berlin
Das
Friction Festival im Berliner Berghain versprach schon mit seinem angekündigtem
Line-Up ein echtes Post-Highlight zu werden: God Is An Astronaut, Junius,
Maybeshewill und Caspian. Was kann man dem noch entgegensetzen?
Kurz nachdem wir auf dem
alten schönen Fabrikgelände angekommen waren, haben wir glücklicherweise den
veränderten Zeitplan von God Is An Astronaut registriert und diese standen nun
schon 19 Uhr auf der Bühne weil sie heute beim Dunk Festival in Belgien spielen
und einen weiten Reiseweg haben. Somit waren sie sozusagen der Opener. Aber
einen wie ich ihn noch nie gesehen habe. Kurz umschrieben: GOD IS AN ASTRONAUT
WAR DER OBERHAMMER!!! Eine Soundwand wie ich sie kaum gehört hab startete mit
dem Song „The Age Of The Fifth Sun„. Die beiden neuen Mitglieder Jamie an den
Keys und vor allem der Drummer Michael sind einfach der Wahnsinn. Sie gehen ab
und rocken! Torsten und Niels hatten sichtlichen Spaß und boten eine sehr
ausgewogene Songauswahl aller Alben mit den besonderen Highlights „Zodiac“, „Echoes“
und „Route 666„, Ich habe sie noch nie so energiegeladen gesehen. Auch das Licht
und die Visuals waren genial. Jeder Song der 50 Minuten Spielzeit ein wahrer
Genuss mit Gänsehautfeeling. Besser geht's nicht! Nach dem Konzert hab ich
gleich noch mal die Möglichkeit genutzt mit dem Keyboarder ein paar Worte zu
wechseln. Echt sehr nette und liebe Jungs, die den Gig sichtlich genossen haben
und mit einem kühlen Getränk ausklingen ließen. Cheers GIAA!
Im Anschluss kamen
Maybeshewill leider in der kleineren sehr vollen Kantine-Stage zum Einsatz.
Leider hatte man Schwierigkeiten aufgrund der Fülle des Raumes und der nicht
vorhandenen Bühne die Band visuell wahrzunehmen. Aber ihre Songs haben mich
trotzdem gecatched, man verfiel voll in Trance und es war einfach traumhaft. Am
besten man schließt die Augen lässt sich von jeder dieser wundervollen Melodien
aus Stücken wie „Critical Distance“ oder „To The Skies From A Hillside“ einfach
verzaubern. 4 Jungs die sehr gut los rocken und auch eine Energie an den Tag
legen wie man sie nur selten erlebt.
Nach einer kleineren
Umbaupause war es dann Zeit für Junius. Leider auch in der kleinen Minilocation.
Diesmal haben wir uns gleich in die erste Reihe gedrängt. Wobei da die Location
Junius schon ein wenig zu schaffen machte. Sie gehören definitiv auf eine große
Bühne. Dennoch war es sehr schön die Jungs mal so nah zu sehen und sich von
Songs wie „The Antediluvian Fire“, „Stargazers & Gravediggers“ und „A Word Could
Kill Her“ einfach umhauen zu lassen. Laut und heiß war es definitiv aber was tut
man nicht alles für eine Band wie diese.
Ich versteh gar nicht warum
die Bands nicht auch in der Mainstage gespielt haben. Da waren Bands die für
mich eher unbekannt waren aber das liegt wohl im Auge des Betrachters. Leider
haben wir es dann zu Caspian nicht mehr geschafft und auch die Kantinestage war
wohl etwas Schuld daran… So ging es dann nach fast 5 Stunden Musik wieder auf
den Weg zurück in die Heimat-
Aber das Friction Festival
ist ein echt schönes Festival für dieses Musikgenre, sehr friedlich und sehr
respektvoll. Ich freue mich schon auf das nächste Mal und bin gespannt auf das
Line up.
(Lazy Schulz
>Facebook<)
18.02.11 Deine
Lakaien im Alten Schlachthof zu Dresden
Vorab muss ich gleich mal klarstellen, das
Konzert im Ganzen betrachtet war sehr gut, gesanglich her vom Herrn Veljanov,
musikalisch von seinen Mitstreitern her und auch Sound und Lichtshow waren
super. Warum ich dies gleich am Anfang schreibe? Weil diese Band mir vor Jahren
viel bedeutet hat. Ihre ersten vier Alben sind immer noch Meisterwerke in der
Verbindung von elektronischer und akustischer Musik, dieses Grufti-Etikett lasse
ich mit Absicht weg, denn da gehörten sie nie so richtig hin. Mit dem
Charterfolg von "Return" im Jahre 1999 wurde für mich die Musik uninteressanter,
das lag aber nicht am Erfolg der Band, nein es lag wirklich an der Musik. Und
dies spiegelte sich beim Konzert letzte Woche wieder. Sie spielten viel neue
Songs, die leider schon mit dem Opener einfach zu ruhig ausfielen. Da fehlen die
typischen Drumrythmen, das Elektronikgefrickel, der Beat um etwas Schwung ins
Konzert zu bringen. Auch die älteren Klassiker wie "Love me to the End" oder "Reincarnation"
wurden zu Gehör gebracht, aber in aktualisierten Fassungen gespielt. Dem
Publikum gefiel es, mir aber nicht, denn gerade diese Songs hätten in ihrer
Originalfassung den nötigen Schwung ins Konzertgeschehen gebracht. Was mich auch
etwas störte war das Geplänkel zwischen Cellist B.Deutung und der Geigerin, ich
meine als kleine Zwischeneinlage wäre es in Ordnung gewesen, aber über ein
ganzes Konzert wirkte es dann auch bald sehr inszeniert. Aber da dies alles dem
Publikum gefiel wurden auch noch Zugaben gespielt, nur das sehnsüchtig erwartete
"Dark Star" nicht. Was bleibt ist das Gefühl, das eine Band irgendwie vor 12
Jahren von ihrem Weg abgekommen ist, handwerklich aber nichts verlernt hat.
16.10.10 5 Years
of widewideworld.de Festival im CWH zu Grossenhain
Da
hatte er nun geladen, der Betreiber der feinen Webseite „widewideworld.de“ und
glühender Die-Art-Fan, in die beste - und einzigste - Szene-Lokalität ihrer Art
in Großenhain und weiterem Umland, das Conny-Wessmann-Haus. Nebenbei gesagt in
der Vergangenheit schon öfter Ort Wissmutiger und Artiger Veranstaltungen. 5
Jahre gibt’s die Webseite inzwischen, Grund genug die 4 Herren aus LE-City, um
deren musikalisches Leben sich auf der widewideworld-Seite alles dreht, mal
wieder in die sächsische Provinz zu locken. Damit es ein Festival wird, gehören
noch weitere Bands dazu, die wurden gefunden mit Luc Stargazer und den Radio
City Rockers.
Der Abend begann mit einer
erfreulich einfachen Anreise (Vorteil des Ortskundigen), Auto beim Veranstalter
abstellen und mit seiner Frau zum Conny-Wessmann-Haus laufen - fertig. Wie nicht
anders zu erwarten bei der Artigen Veranstaltungen, trifft man schon zu früher
Stunde auf erfreulich bekannte Gesichter. Die Security und der
Kartenentwertungs-Kassen-Dienst mussten sich noch (zurecht) finden - Zeit für
ein erstes Bier. Der von oben durchdringende Soundcheck schraubte derweil die
musikalischen Erwartungen hoch.
Wie angekündigt ging’s dann pünktlich 21:00Uhr los. Den
Festival-Opener machten Luc Stargazer, das neue und noch ganz frische Projekt
von Sänger Lazy Schulz und Bassistin Juliana (ex-Eminence Of Darkness) mit ihrer
Live-Premiere vor ca. 100 erwartungsvollen Besuchern. Unterstützt wurden
sie noch von zwei Herren an Gitarre und Schlagzeug. Wer die Vorbilder von Luc
Stargazer
sind, war nicht zu übersehen und auch hörbar, aber es war
selten verkehrt sich seine Inspiration bei den ganz Großen der Branche zu holen.
Immerhin handelt es sich bei denen um The Cure, Editors und Placebo.
Entsprechend beeindruckend waren Sound und Songs. Wo erst noch poppige Melodie
herrschte, türmten sich gleich noch Gitarrenwände in bester Shoegazer Manier
hinzu. Serviert wurde unter anderem der „Evolution Cocktail“ oder es gab die „Plastic
Movies In My Dreams“. Ein starker erster Auftritt, da können wir in Zukunft zu
Recht noch einiges erwarten.
Nach einer kurzweiligen
Zigaretten- und Bierpause (jeweils mehrfach) mahnte das ertönende Intro zum
zügigen Aufstieg in den Konzertsaal. Mit „In my Mind“ startete der Rundblick auf
fast 25(!) Jahre Die-Art-Schaffens und 150 Gäste im komplett gefüllten Saal. Auf
die anfängliche Anfrage Makarios nach mehr Monitor kam aus dem Hintergrund die
putzige Bemerkung nach weniger Bass - von Conne Hoffmann mit einem laut
ungläubigen: „Weniger Bass???“ beantwortet. Einem der auf der Bühne
emotionalsten Bassisten überhaupt, sollte man eher endlich mal ein Mikro
spendieren! Neben Klassikern wie „Heimatlied“ (mein aktueller Klingelton) und
Neuzeit-Krachern wie „Paradise“ freute es mich besonders Songs, wie die auch auf
der aktuellen Best Of „Twenty Fear“ vertretenen „Somewhere In The Rain“ und „All
I Find Is“ mal wieder live zu hören. Die Bühnen-Security hatte inzwischen gut zu
tun, der größte Teil der Fans hatte sich ordentlich warm getanzt - und wer zum
Teufel hat eigentlich heimlich im Konzertsaal geraucht… Nach nur einer
Zugabenrunde (ja ja, der Ablaufplan) wurde mit „Marian“ dann leider auch schon
nach etwa 90 Minuten das Auftrittsende eingeleitet. Gitarrist Gumpi’s nervöse
Frage direkt nach dem Auftritt ob es denn gut war, konnte mit einem dicken
Daumen nach oben beantworten werden (der Auftritt am Vorabend soll mit deutlich
weniger guter Stimmung stattgefunden haben)!
Abgerundet wurde der echt
feine Festival-Abend durch die Radio City Rockers. Diese Mischung aus Kaltfront,
Paranoia und Bottles macht live einfach rock `n’ rollige Laune, was sie seit
ihrem ersten Auftritt im Dresdner „Pawlow“ schon oft bewiesen haben. Songs wie
„Keine Hand voll Erde“, „Gans aus Mickten“, „Dispo Beat“ bringen hörbar den Spaß
der Band am Spielen rüber. Nicht ganz unschuldig daran ist auch der immer wieder
auffallende, ungebremste Bewegungsdrang von Sänger Tom Wittig. Die Bühne müsste
noch viel größer sein! Wann kommt eigentlich das zweite Album…?
Bleibt nur
zusammenzufassen, ein spitzen Abend mit echt gut aufgelegten Bands, ein
begeistertes Publikum und tolle Gastgeber. Die anfängliche Nervosität des
Veranstalters war tiefer Zufriedenheit gewichen, so soll es sein! Danke auch an
die CWH-Bar, der Nachschub funktionierte (fast zu) gut! Prost! Der Mülli
(Info: dieser Text ist
auch im OX-Fanzine erschienen!)
20.11.10 Die Art
in der Kulturbastion zu Torgau
Zuerst einmal ein Wort zur Location. Da
ich noch nie in der Kulturbastion in Torgau war, muss ich sagen, ein angehmer
Ort um Konzerte zu geniessen. Schickes Ambiente, nette Pausenmusik, freundliches
Personal und ordentliche Technik zur Beschallung. Die andere Überraschung war
das anwesende Publikum, ich kam mir ziemlich jung vor, das ist jetzt nicht böse
gemeint. Viele Leute haben DIE ART schon in DDR Zeiten live gesehen, das haben
mir ein paar nach dem Konzert bestätigt (vergesst nicht die Fotos zu schicken!).
Und so begann auch der Abend mit "In my Mind" eher andächtig. Das Tanzbein wurde
erst so nach und nach geschwungen, aber die üblichen Pogo-Orgien blieben aus.
Das war aber nicht schlimm, denn hier waren Menschen anwesend, die dies schon
vor 20 Jahren abgefeiert haben. Heute Abend wollten sie nur tanzen und mit ihren
Jugendidolen Spass haben. Der kam auch nicht zu kurz, denn "Endlos",
"Heimatlied", "Voices" oder "Black Dust", all die "alten" Knüller wurden
gespielt und bejubelt. Dazwischen wieder fein eingestreut die "Comebacksongs"
wie "Paradise", "The Office Man" und "Samtmarie". Eingehüllt in einer feinen
Lichtshow spielten DIE ART leidenschaftlich ihren Brachialpop noch mit 2
Zugaben, um danach mit den Fans gemütlich zu trinken und zu schwatzen. So muss
ein perfekter Abend sein, danke sagt der Webmaster.
,30.10.10 Mama´z im
Conny-Wessmann-Haus zu Grossenhain
Der Oktober 2010 wird im CWH in
Grossenhain noch als Premierenmonat eingehen. Nachdem Luc Stargazer aus Dresden
ihr erstes Konzert als Support von DIE ART am 16.10.10 gegeben haben, stand
exakt zwei Wochen später wieder eine Band zum ersten Mal auf einer Konzertbühne,
die MAMA´Z BOYZ.
Dieses mal handelt es sich aber um eine Tributband, welche von vier "alten"
Punkrockhasen aus dem Grossenhainer Umland gegründet wurde. Gehuldigt wird den
unsterblichen RAMONES, und so war die Erwartungshaltung gross, als die Herren
die Bühne enterten. Als Opener wurde gleich eines der jüngsten Stücke "R.a.m.o.n.e.s."
uns durch die Ohren geblasen. Man spürte natürlich die Aufregung der Herren,
aber das nahm ihnen keiner übel, auch den Fehlstart bei Stück Nr. 2 "Tomorrow
she goes away". Mit einer Portion Selbstironie führte Sänger Jan weiter
durch den Abend. Neben den Hymnen "Poison Heart", "Rockaway Beach", "Endless
Vacation" coverten sie auch unbekanntere Songs wie "Teenage Lobotomy", "Take is
as it comes" oder "The Crusher". Dies machte den Reiz des Konzertes aus und
lockte auch ein paar tapfere Pogotänzer vor die Bühne. Dies stachelte die Band
durchaus an und der Jan wurde immer gesangsfester hinter seinem Mikro, taktvoll
begleitet von dem Knaubel an der Gitarre, dem Schuecht am Bass und dem
Spitzendrummer (!!!) Schelle. Kurz vor dem Ende raste dann ein genialer "Surfin
Bird" durch die Boxen. Als Fazit sage ich mal, Superkonzert, relaxte Location
und eine Band, die ihr Potenzial noch weiter steigern wird.
16.10.10 5 Years of
widewideworld.de Festival im Conny-Wessmann-Haus zu Grossenhain
Ein ARTiges Festival!
gab es in einem kleinen Dorf nahe Dresden am Samstag, den
16.10. zu erleben. Anlass war das 5 jährige Bestehen des „Wide-wide-world“-Fanclubs,
was natürlich auf punk-rockige Art und Weise gefeiert werden musste! Statt fand
das Ganze im Conny-Wessmann-Haus, in Großenhain.
Neben einer gemütlich eingerichteten und zum Verweilen
einladenden Bar, gab es im Obergeschoss einen Konzertraum, ausgestattet mit
Sofas und einer kleinen Bühne, auf denen man es sich bequem machen konnte.
Natürlich konnte man auch diverse Cd's, Platten oder T-shirt's am Merchstand
erwerben und nebenbei auch mit dem Meister persönlich oder den Bandkollegen
einen kleinen Plausch halten. Begonnen hatte an diesem Abend die Band „Luc
Stargazer" als Support von "Die Art". Schon beim ersten Song wippten die Gäste
im Takt mit. Die Mischung aus rockigen Passagen, getragen von Melodien, die
einen in ferne Galaxien zu ziehen schienen und einer sehr prägenden Stimme,
glitt man dahin. Von einem Song zum anderen begab man sich auf eine musikalische
Reise, ob halb schwebend, tanzend oder mit geschlossenen Augen im Sofa
versinkend. 'Luc Stargazer' hatten die Menschen in ihrem Bann. Man könnte die
Musik als eine atmosphärische Mischung aus Gegensätzen beschreiben. Diese
sanften, dahingleitenden Melodien stehen im Gegensatz zu den rockigen Akzenten
von Gitarren, Bass und Schlagzeug und doch ergibt sich im Gesamten eine stimmige
Einheit aus all diesen Elementen. Auf jeden Fall Musik, die man ganz laut hören
kann/sollte, um sich voll und ganz in die Tiefe dieser Klangwelt versenken zu
können. Zum Ende des Auftritts, ringsum nur zufriedene Gesichter, auf denen man
oftmals ein seeliges Lächeln erkennen konnte, während sich die Menschen zum
Rhythmus bewegten. Eine Band, die die Magie der Musik vollends zur Geltung
brachte!
Dann, nach einer kurzen Umbaupause war es gegen 22 Uhr so
weit. "Die Art" betrat die Bühne und sofort war der Raum von Jubel erfüllt. Wo
vorher noch eine entspannte, fast ruhige Atmosphäre zu spüren war, merkte man,
wie sich die Menschen strafften und dem entgegen fieberten, was da erklingen
sollte. Mit den ersten Tönen von 'Sea Side' füllte sich der Raum zusehends, so
dass es langsam enger wurde. Im Anschluß folgten 'In my Mind' und 'My Colour is
Black' und die Menge zeigte schon jetzt, wie Textsicher sie war. Das liess auch
bei Songs wie 'Endlos', 'Heimatlied', 'Alles was Dein Herz begehrt' nicht nach.
Keiner konnte mehr still halten, alles und jeder war mittlerweile in Bewegung.
In den vorderen Reihen gaben Männer und Frauen alles bei einem ersten gepflegten
Pogo zu Liedern wie 'Obsession is Bad Passion'und 'Paradise'. Eine sehr kurze
Verschnaufpause in der mittlerweile sehr heissen Atmosphäre brachte 'In the
Gallery'und weiter ging es mit voller Kraft voraus und dem Höhepunkt entgegen.
In den hinteren Reihen wurden mittlerweile schon Sofas bestiegen, um wenigstens
einmal einen Blick von der Bühne zu erhaschen oder ein Foto machen zu können.
Nicht nur die Stimmung heizte sich weiter auf, die Menge war voll und ganz
dabei, denn 'Eternal Fall', 'Voices' und 'Somewhere in the Rain' zogen das Tempo
in den vorderen (Pogo)Reihen weiter an und dann spielten sie den Titel passend
zum Thema des Abends: 'Wide Wide World' Jetzt aktivierten alle nochmal ihre
letzten Kraftreserven beim Pogo und hatten sichtlich grossen Spass, die Menge,
ebenso wie die Band. 'All I find is', 'Love Will Tear US Apart' und 'Reality'
sollten die letzten Titel sein, aber so aufgeheizt, enthusiastisch und in
Hochstimmung wie die Menge war, hatten sie kaum die Abschiedsworte gesprochen,
als Jubel, Applaus und Zugabenrufe durch den Raum hallten. Natürlich
enttäuschten sie ihre Fans nicht und auf Wunsch spielten sie 'I love you (Marian)'
und einen Titel, den ein langjähriger Art-Fan auf jeden Fall kennt: 'Black Dust'.
Dieser trieb die vorherrschende Hochstimmung auf die Spitze. Mit 'Irish Coffee'
und 'Sie Sagte' fand dieser Höhenflug langsam seinen Ausklang und nach den
letzten Tönen und jeder Menge Applaus blickte man in total erschöpfte, aber
glückliche Gesichter im ganzen Raum. Der dringliche Wunsch nach etwas Sauerstoff
und Getränken liess die Menge dann nach unten strömen, wo man in Gesprächen der
Begeisterung nochmals Ausdruck verlieh.
Abschliessend stand der Auftritt der Band "Radio City
Rockers" an. Leider ein etwas unglückliches Timing, da viele nach dieser
vorangegangenen Verausgabung völlig am Ende waren und ersteinmal eine Weile an
der frischen Luft und/oder an der Bar verbrachten.
Manch einer zog bereits jetzt schon sein durchweg
positives Resume und trat "tot, aber glücklich" seinen Heimweg an. Insgesamt
eine sehr gelungene Veranstaltung, mit einem Publikum, welches man als sehr
offen und begeisterungsfähig erlebt hat und Bands, die ihnen einen wahrlich
unvergesslichen Abend bescherten.
Text: www.gothicplace.com
Radio City Rockers
- "Radio City Rockers" - CD - Rundling 13
Aufmerksame Leser dieser Website sind bestimmt
schon über diesen Namen gestolpert. Sie sind die Midnight-Special-Guests auf dem
5 Years of widewideworld.de Festival. Hinter der Band verbergen sich Musiker von
Kaltfront, Paranoia und den Bootles. Gespielt wird feiner Offbeatskapunk in der
Tradition von The Clash, The Selecter oder ev. The Ruts. Alle Songs sind mit
deutschen Texten versehen, die mal mehr und mal weniger Augenzwickernd aus dem
Leben erzählen. Anspieltips wären "Yvonne", "Dispo-Beat" oder "JVA-Stomp".
Als Gast durfte Kaltfront´s Jens Blitzkrieg die Gitarre auf "El Picardo" zupfen.
Kaltfront - "Live ´88" - CD - Rundling 14
Und noch ein Produkt aus dem Hause Rundling. Bei
dieser CD handelt es sich um die Neuauflage der ausverkauften Vinylplatte
gleichen Namens. Damit aber die Kapazität einer CD ausgenutzt wird, wurden noch
mehrere Bonustracks draufgepackt. Zum einen die Songs, die es damals aus
Platzgründen nicht auf die LP geschafft haben, zum anderen noch 4 Songs von
einem Konzert in Görlitz. Zur Musik selbst muss man nicht viel sagen, denn schon
im Jahre 1988 nahmen Kaltfront eine Ausnahmestellung in der hiesigen Indie-Szene
ein.
Frank Pichelstein Bröker - "VerschwIndien" -
Buch - Verlag Andres Reiffer
"Wenn ein sonst so
überzeugter Pauschaltourist wochenlang und ausgerechnet durch indisches Land
irren muss, gerät das verwöhnte Leben bereits nach wenigen Minuten komplett aus
den Fugen. Frank Pichelstein Bröker schildert in "verschwIndien" waghalsige
Eindrücke, kulturelle Missverständnisse und das von allerlei Getier begleitete
Eintauchen in das indische Kastensystem."
- Werbetext zum Buch
Was habe ich beim Lesen dieses Buches
gelacht. Ein paar Storys hat mir der Autor ja schon früher an der Schnapsbar
erzählt und da habe ich schon gestaunt. Wer also wissen will, wie ein
liebenswerter Couchpotato als Rucksacktourist Inder mit Myspace vergleicht,
Erfahrungen auf bewachten Toiletten sammelt, im Taj Mahal sich sicher ist, nie
einen Fotoapparat zu brauchen und und und, der lese dieses Buch!
03.08.10
The Pogues in der
Zitadelle zu Berlin
Was soll ich eigentlich zu diesem Konzert
schreiben, vielleicht zuerst, das ich noch vor 1 Jahr nie daran gedacht habe es
zu erleben. Zu mindestens nicht in Deutschland, denn darum haben die Pogues
immer einen grossen Bogen gemacht. Als Begründung gaben sie die irrsinnigen
Nebenkosten an, die eine ausländische Band in unserem Land hat, ich sage nur die
Künstlersteuer. Begonnen hatte der lang ersehnte Tag mit wolkenbruchartigen
Regenfällen, welche sich bis zum Konzertbeginn hinzogen. Dann aber hatte der
Wettergott ein Einsehen und es tröpfelte nur noch ab und zu. Als Vorband bekamen
wir noch CIVET mit, welche ordentlichen Punkrock abliessen, den aber fast keiner
ein Gehör schenkte. Mit einem netten "Fuck off your fucking Motherfuckers!"
verabschiedete sich das amerikanische Damenquartett dann von der Bühne.
Danach gab es als Pausenmusik ein perfektes Mixtape der Pogues. Und pünktlich
19:30 (!) ging es auch schon mit "Streams of Whiskey" los. Vor der Bühne begann
eine wahre Pogoschlacht die sich bis weit in die hinteren Reihen hinzog. An der
Setliste gab es nix zu meckern, ausser vielleicht, das mir "Sayonara" fehlte.
Jeder der Bandmitglieder bekam sein Solo, Spider mit "Tuesday Morning", Fearnley
und Finer beim Instrumental "Repeal Of The Licensing Laws", Chevron beim
fantastischen "Thousands are Sailing" und zum Schluss Spider noch einmal mit dem
unvermeintlichen Biertablett bei "Fiesta".
Mr. Terry Woods war leider nicht bei diesem Konzert dabei, da seine Tochter in
Irland an diesem Tag zum Traualtar geführt wurde. Ansonsten war die Band in
Topform, selbst Mr. MacGowan wirkte fit, auch wenn er ein paar
Artikulierungsprobleme hatte. Herrlich auch zum Schluss die Grüsse an das
Publikum: "Ich bin eine Currywurst", "Ich bin eine Schwarzwälder Kirschtorte",
"Ich bin ein Apfelstrudel"! Einzig warum Shanes MacGowans Manager Joey Cashman
mit einer kleinen Taschenlampe am noch hellen Tag seinem Schützling den Weg zur
Bühne zeigte bleibt mir schleierhaft.
Leider war dann kurz vor 22:00 Uhr auch schon Schluss, das liegt aber an der
Lärmschutzbestimmung, die in der Zitadelle eingehalten werden muss.
Komischerweise sah ich rund um die Location nur Einkaufszentren und Firmen,
keine Ahnung wer dort abends belästigt wird.
PS: Ich habe es in der Zugabe bis in die
erste Reihe an die Absperrung geschafft, es war die Hölle, aber ich musste die
Pogues unbedingt von Nahem sehen. Und, sie sehen gesünder aus als sie eigentlich
dürften, auch Shane!
1. Streams of Whiskey
2. If I Should Fall From Grace With God
3. The Broad Majestic Shannon
4. The Boys From County Hell
5. A Pair Of Brown Eyes
6. Tuesday Morning
7. Kitty
8. The Sunny Side Of The Street
9. Repeal Of The Licensing Laws
10. The Old Main Drag
11. Body Of An American
12. Greenland Whale Fisheries
13. Thousands Are Sailing
14. Dirty Old Town
15. Bottle Of Smoke
16. The Sickbed Of Cuchullain
--------------
17. Sally McLennan
18. A Rainy Night In Soho
19. The Irish Rover
--------------
20. Poor Paddy
21. Fiesta
DIE ART "Für immer und ewig" Best
of Vol.1 - Review by Mülli!
Der Trend zu wieder längeren Alben-Titeln
setzt sich auch beim ersten Best-Of-Album in 23 Jahren Bandgeschichte als Die
Art fort, und weckt gleichzeitig Erwartungen auf Vol. II, die mit
englischsprachigen Songs in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft nachfolgen
soll. Zurück zur aktuellen Ausgabe, die wie es sich für eine Best Of gehört, das
(deutschsprachige) Schaffen der Leipziger Urgesteine und Ausnahmemusiker
zwischen 1986 und heute widerspiegelt. Die Art füllen wohl nicht die größten
Konzertsäle, haben aber sicher eine der treuesten Fangemeinschaften die man sich
als Musiker vorstellen kann, und für genau die werden Alben wie dieses
zusammengestellt. Der Einstieg in das Album gelingt mit „Endlos“, erstmals zu
hören auf dem 1987er Tape „Would You Mind Us Looking For?", und ebenso wie „Sie
sagte“ und „Symbole“, 1995 auf dem Album „Das Schiff“ wieder erschienen. „Ozean“
wurde neu eingespielt und glänzt mit modernisierten, satten Gumpi-Gitarrenriffs.
„Das Schiff“ schipperte erstmals auf dem Tape „Dry“ im Jahre 1989, meinem
persönlichen Einstieg in Die Art-ige Klangwelt, und fehlt bei keinem
Live-Konzert und somit auch nicht auf diesem Album. Mit der betörenden
„Samtmarie“ trifft man auf die schon oft live präsentierte kraftvolle
Die-Art-Version des Songs aus dem Makarios-Projekt Goldeck. Ebenfalls soundstark
neu eingespielt erklingt das „Heimatlied“, mit neuer (alter?) Textzeile. Mit
„Alles was dein Herz begehrt“, dem Titelsong des Albums zur Neugründung als Die
Art 2007, spannt sich zusammen mit der „Tanzenden Schwermut“ der Bogen zu den
jüngeren Veröffentlichungen der Band aus LE-City. Eine weitere Version von „Nur
1 Traum“ gibt’s durch die Neuaufnahme für dieses Album zu erleben, die mich
zumindest etwas an die Variante der Club-Versions-Tour erinnert. Das 1996er
deutschsprachige Album „Still“ wird noch durch „So weit...“, „Weich wie Schnee“
und „Schreien“ sehr gut vertreten. Schön den starken Song „Vereinsamt“ (mit
Friedrich Nietzsche-Text!) des 2001er Brachialpop-Samplers hier zu finden, einer
meiner persönlichen Die-Art-Best-Of. Der „Radiokrieg“ fand erstmals 1987 auf „Would
You Mind Us Looking For?" statt, in englisch! Die hier vertretende deutsche
Version ist allerdings vom 1997er Album „Adnama“. Als Bonus gibt’s das bisher
unveröffentlichte, etwas ungewöhnliche „Every Day“. „...Geld regiert die
Mädchen...“ singt Makarios, das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, aber wohl
irgendwie auch Weisheit aus 25 Jahren Musikerleben...
DIE ART "Für immer und ewig" Best
of Vol.1
Als eine Art Kritik möchte ich diesmal
diese CD garnicht erst besprechen, eher wie eine Review. Es handelt sich ja um
eine Best of und da finde ich es angebrachter jeden Titel einfach mal einzeln
"abzuarbeiten". Fangen wir mal an:
01 |
Endlos |
- Erst jetzt nach dem neuen
Mastering knallt bei diesem Song der Bass so richtig! Fein gemacht! |
02 |
Ozean |
- Wurde neu eingespielt und
dadurch kommt das Gitarrensolo von Hr. Gumprecht so richtig zur Geltung. |
03 |
Das Schiff |
- Viele werden sagen, kann
ich zu Hause mir nicht mehr anhören, aber auf einer Best of gehört er
einfach drauf, unser Schipperkahn. |
04 |
Samtmarie |
- Hier werden die Meinungen
auseinander gehen, die einen werden aufschreien bei dieser doch sehr
punkigen Version, die anderen werden vor Freude tanzen. |
05 |
Sie Sagte |
- Auch dieser Song gehört
einfach auf diese Best of. |
06 |
Heimatlied |
- Wiederum eine
Neueinspielung, und wenn es mich nicht täuscht mit dem alten Text,
welcher auf dem DDR-Tape zu finden ist. |
07 |
Alles Was Dein Herz Begehrt |
- Einer der besten deutschen
Titel vom "Come-Back-Album" selbigen Namens. |
08 |
Symbole |
- Hier hat das Mastering
Wunder vollbracht. Der Song rauscht nur so durch die Boxen. Super! |
09 |
Nur 1 Traum (Version) |
- Wenn man die Live-Version
der Clubversions-Tour mitzählt ist dies die sechste Version dieses
Klassikers. Aber wieder verzaubert einen die schöne Zerbrechlichkeit der
Melodie und des Textes! |
10 |
So Weit ... |
- War auf der "Still-Tour"
zu Recht bejubelt worden. |
11 |
Weich Wie Schnee |
- Einer meiner
All-Time-Faves von DIE ART, zu Recht auf dieser CD! |
12 |
Schreien |
- War und ist ein
Live-Klassiker, siehe das Live-Album von DIE ART. |
13 |
Tanzende Schwermut |
- Melancholisch sanft treibt
einen dieser Song davon. |
14 |
Vereinsamt |
- Ein Song mit einem Text
von Friedrich Nietzsche, erschienen auf dem Brachialpop-Mini-Sampler und
auf der "Rosebud-Compilation" 1999. Schön das er es auf diese CD
geschafft hat! |
15 |
Radiokrieg |
- War ja schon zu Tapezeiten
als "Radio Wars" ein Klassiker. |
16 |
Every Day (Bonus) |
- Ein neuer Song mit
deutschen Strophen und englischem Refrain, sperrig aber schön. |
02.04.09 Die Art im Bärenzwinger zu
Dresden
Nachdem ich schon auf Die Art Liveentzug
war, stand endlich der zweite Dresdner Termin innerhalb von nicht einmal einem
halben Jahr an. Diesmal im kleinen, aber feinen, Bärenzwinger in Dresden. Noch
glücklicher aber machte es mich, das ich endlich mal wieder mit meiner geliebten
Frau Corina zum Konzert fahren konnte. Wer ev. 2 kleine Kinder hat, weiss so was
zu schätzen. Also Dank auch an die Schwiegereltern!!! Gemütlich gegen 21:00 Uhr
trafen wir in der Location ein. Viel Leute waren nicht da, aber bei dieser
kleinen Kapazität sah es schon fast nach ausverkauft aus ;-) ! Leider gibt es
die grosse Tonne nicht mehr, und so finden die Konzerte im ehemaligen
Kaminzimmer (?) statt. Schon nach kurzer Zeit hatte man ein kühles Getränk in
der Hand, schwatzte mit Freunden, dem Makarios und philosophierte mit Conne und
Gumpi ob Rosenthal-Aschenbecher von vor 1945 wertvoll sind (Sind sie nicht, also
sinnlos bei Ebay zu verkaufen!). Nach dem mittlerweile bekannten Intro starte das Konzert
kraftvoll mit "Pale" um weiter zu schwelgen über "Swimming in dirty Water",
"Heimatlied" hin zu den "alten Kamellen" wie "Eternal Fall" und "Das Schiff". Es
wurde ein traumhaftes Konzert, von Tonproblemen merkte ich nichts, ein Gast auf
www.die-art.de schrieb davon im Gästebuch. Aber ich stand auch sehr
zentral vor der Bühne. Leider war nach "Love will tear us apart" und den
obligatorischen Cure-Cover dann auch schon Schluss. Die Erkältung des Sängers
liess weitere Zugaben nicht zu. Schnell am Merch-Stand die neue Kaelte-CD
gekauft, absolut empfehlenswert, nochmal mit dem Gumpi geschwatzt, und heim ging
es mit vielen schönen Erinnerungen. Kuss an meine Frau, ich hoffe unsere
Konzertsaison startet nun endlich wieder richtig!
28.02.09 Die Art in der
Kulturbastion zu Torgau
Corina war bei DIE ART und erzählt davon:
Nach einer viel zu langen
Konzertpause, war ich endlich wieder unterwegs zu einem Konzert von Die Art.
Die Klosterfrau hatte mich spontan dazu eingeladen, und bei bestem
Regenwetter haben wir uns mit ihrem roten Fiesta auf den Weg nach Torgau
gemacht. Dick angezogen ging es vorwärts, denn die Heizung im Fiesta war
leider defekt. Schon bei der Ankunft bemerkten wir, dies wird ein schöner
Veranstaltungsort sein, dort in Torgau. Parkplatz direkt vor der Location!
An der Bar genehmigten wir uns erst einmal ein Gläschen Wein. Dann ging es
auch schon los. Die meisten Konzertbesucher brauchten eine ganze Weile um in
Stimmung zu kommen. Aber der harte Kern tanzte vergnügt vor der Bühne und
hatte sichtlich Spaß. Es wurde immer besser, und die alten und die neueren
Titel wechselten sich immer mal ab. Auch mit den Zugaben wurde nicht
gegeizt. Dreimal musste die Band zurück auf die Bühne. Es war ein
wunderschönes Konzert und wir haben es nicht bereut nach Torgau zu fahren.
Ein Gruss und Dankeschön für den schönen Abend gehen an Anke die „
Klosterfrau“, Jens mit seiner Frau Kathrin und an den nett tanzenden
Karsten.
Gastkritik Corina Träger
15.01.09 Oasis in der Messehalle zu
Dresden
Ja diese Band gibt es immer noch, und ja
sie sind "wieder" richtig gut. Auch ich habe eine ganze Weile gezweifelt, aber
nie aufgehört zu hoffen. Zu hoffen das Oasis wieder mal ein tolles Album
abliefern, zu hoffen sie wieder live zu sehen, zu hoffen das Liam nicht vor dem
Konzert wieder seine Zähne verliert. Angefangen hat alles im Jahre 1993/94, da
hörte ich einen Song namens "Supersonic". Wie elektrisiert kaufte ich das dazu
gehörige Album, nun ja ich wartete 2 geschlagene Wochen, denn Oasis war in
Deutschland noch sehr unbekannt. Später schenkte mir meine Frau (damals noch
Freundin) ein schickes Doppel-Album auf Vinyl (!!!) mit Namen "What´s the Story,
Morning Glory", was für Songs. Danach folgten super Singles, mittel tolle
Alben, und Oasis 2002 live in der Columbiahalle Berlin. Schönes Konzert, tolles
Publikum, aber nix gesehen. Wer in der Columbiahalle schon mal war weis was ich
meine. Doch Ende 2008 kam "Dig out your Soul" raus und sie war wieder da, diese
Oasis-Besessenheit. Und sie schien viele wieder erreicht zu haben, auch meine
Frau. Mit 6000 Leuten war die Messehalle nicht ausverkauft, was aber Dresden
betrifft eine beachtliche Leistung. Zumal Oasis nie die Mainstreamband in
Deutschland war oder ist, verglichen mit England. Tomte waren Vorband, wir haben
sie gar nicht erst sehen können, Parkplatzsuche, waren aber nicht traurig. Mich
faszinierten sofort die Scheinwerferbatterien und 4 Videoleinwände am
Bühnenhimmel. da wurde geklotzt und nicht gekleckert. Beim Intro "Fuckin' in the
bushes" kam alles sofort zum Einsatz und die massen gingen mit. Da herrschte am
Bühnenrand schon Ausnahmezustand. Corina lächelte und meinte die Band wäre doch
noch garnicht auf der Bühne, als das dann geschah steigerte sich die
Begeisterung noch. Ohne abzuwarten legten Oasis mit "Rock 'n' Roll Star" undn
einem gutgelaunten (!) Brüderpaar los. Weiter ging es mit "Lyla", der neueren
Single "The shock of the lightning" um später beim wunderschönen "I´m outta
Time" anzukommen. Aber danach kam der Höhepunkt des Abends. Das verschmähte "Wonderwall"
wurde wieder in der Setliste aufgenommen und frentisch bejubelt. Selten hat man
so eine Textsicherheit seitens des Publikums gehört. Ummalt von der ideenreichen
Videoshow sah man Leute sich in den Armen liegen und selbst Frauen sangen voller
Begeisterung mit. Später folgte mein geliebtes "Supersonic" und die Zugabe
endete mit dem Beatles-Ohrwurm "I´m the Walrus". Und das klang mächtig gut, und
das heisst bei mir was, denn die Beatles mag ich nicht! Welcome back
Oasis!!!!!!
16.02.08 The Russian Doctors in der
Hexenstube zu Großenhain
So ein Ding. Das Tourauto der
Doktoren wird ausgerechnet in Katzenberg vom Blitz getroffen. Gleißend rotes
Blendwerk feuert auf die nass gepunktete Windschutzscheibe hernieder, Doktor
Makarios fällt beinahe die Kippe aus der Hand. Ja, die Region ist arm. Katzen
regieren den Berg und den vergoldet man am Besten mit Einnahmen aus kastengroßer
Wegelagerei. Vermutlich fließt das Geld aber direkt in den Landkreis
Riesa-Großenhain, beachtlich: ein neuer Tunnel zeigt sich. Man fährt langsam,
beinahe andächtig hindurch, als würde es gen Prag gehen. Doch nein, heute ist
der Tag nach der CD-Release-Party. Schwummerigen Halbgöttern gönnt man ein
Stelldichein im allseits beliebten Hexenstübel, wie vor Jahr und Tag und davor
noch ein paar mehr. Nico Biberowitsch, der harte Wirt Micha, Kolchos-Biberjäger
Jörg sowie eine Dame aus der peitschenden Lehrerzunft begehen Feiertage. Einige
davon sind bereits etwas länger her, doch das ist immer so. Geburtstage sind
Tage der Besinnung, der Reflexion. Dagegen hilft nur Schnaps, der – wie immer –
reichlich ins Hexenstübel getragen wurde. Trinkfeste Grundlagen dampfen am
Buffet; Jörg fährt in die Suppe mit dem Löffel aus Holz. Curryhenne und Reis,
teiggerollte Lachshappen, Würste vom Biber, Salate, Sonne und Brot – was im Weg
steht, wird einfach aufgegessen.
Augenblicke vorm ersten Konzertblock überreicht Doktor M Herrn Biberowitsch zwei
doch sehr rare DIE-ART-Demos, rar deshalb, weil gerade erst aufgenommen. Ein
Fest für passionierte Raritätensammler, doch folgender Trost gilt allen anderen:
DIE ART arbeiten gerade einer neuen CD um den Song „Pale“ herum. Fertig werden
soll der Silberling zur Herbsttour. Doch jetzt ist Winter, Gästescharen tropfen
nass herein und bilden die auf Partys sehr gefürchteten „Grüppchen“. Micha, der
harte Wirt, pendelt von einer zur anderen, den Schnapsausschank in der Hand. Die
Fraktion um Frau Lehrerin plant eine Einlage, auch „Einlagen“ sind sehr
gefürchtete Partyvorkommnisse. So spielen die Doktoren, den Sound im Nacken, ins
Volk hinein. Makarios’ Pratajev-Kapriolen starten zum parabelförmigen Flug und
die Mikrofone aus Funk dringen allenthalben in jeden Winkel. Pause. Einlage.
Slipeinlage, was man beim Wörtchen „Einlage“ alles denken kann! Schnapseinlage
passt besser, der zweite Konzertblock startet dann schon etwas trunkener und
erhöht seinen Punkt mit folgender Begebenheit: Dem Wirt wird eine Kuh geschenkt,
kurz nach dem Song „Der Kuh geht’s gut“. Und Micha muss sich wie ein
Alkoholsünder bei der Polizeikontrolle fühlen; doch die Schwarzweißgescheckte
ist aus Plastik und vom Sextoyversand. Muhen kann sie auch, immer dann, wenn man
hinten was rein steckt. Die Verpackung warnt: Bitte benutzen Sie stets
Gleitcreme. Der Saal tobt. Und gegen Ende spielen die Doktoren noch ein paar
Samtmarie-Titel, auf Wunsch des Nico und der Göttergattin. Doch das ist eine
ganze andere Geschichte, die sich sicherlich in Bälde wiederholen wird, wenn das
komplette Goldeck-Projekt auf festen Livebeinen steht. Während im Hotel Stadt
Dresden, an der Kupferbergstraße 3c, die himmlische Dusche zum Umfallen einlädt
und der Spiegel an der Wand zum Steckbrief für Verliebte wird.
So sah es Erlenholzgitarrist Dr. Pichelstein!!!
01.11.07 Pratajev-Sturmfest im Noch
besser Leben zu Leipzig
Am 01.11.07 machten sich zwei
Großenhainer Vereinsmitglieder auf den Weg nach Leipzig. Nach einer
3/4stündigen Autobahnfahrt und einer 3/4stündigen Irrfahrt über den
baustelligen Flossplatz kam man erschöpft in der heimeligen Pension
Großmann an. Nach einem Schmaus im gegenüberliegenden Vietnamesen
und einem kurzen Guinness-Stop im nahe liegenden Pub, ging es per
Taxi nach Plagwitz zum noch unbekannten "Noch besser Leben", wo das
Fest stattfinden sollte. Im Obergeschoss begrüsste uns der Herr Dr.
Pichelstein, sowie kurz darauf Dr. Makarios. Auch die anderen
Probanden des Abends, Max Reeg und Kudernatsch, gesellten sich
später in die immer grösser werdende Runde. Da es sich um ein
Vereinstreffen handelte, wurde zuerst der formelle Teil erledigt, um
gleich danach die neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren. Man
erfuhr Erstaunliches über die mittlerweile bekannten
Dackelfellschuhe aus Großenhain, gekürzte Zehenglieder in Sibirien,
chinesische Märchen auf alten Tischplatten und allerlei Plagiatives
aus Kudernatsch seiner Schreiberlingsfeder. Besonders Ehrenmitglied
Kudernatsch verfiel während seiner Vorträge in einen regelrechten
Plagiatswahn und erkannte in den Zuschauerreihen Kinder des
Rosa-Barbie-Biber aus Großenhain. Zu späterer Stunde lauschte man
dann unveröffentlichten Liedern der Russian Doctors, sowie diversen
Klassikern aus dem reichhaltigen Fundus der Band. Als prominente
Gäste sah man Thomas Gumprecht von DIE ART und Mitglieder der Band
ZIN. Der Abend klang erst aus, als die Barfrau stark ermüdet einen
Ausschankstopp verkündete. Die letzte Runde nahm man im Flowerpower
zu sich, wo Dr. Pichelstein mysteriöserweise nie ankam.
Die Art am 12.10.07 im Gare
de la Lune zu Dresden
Folgende Konzerterinnerung
habe ich im Internet gefunden. Da ich sie sehr schön fand, nahm ich
kurz Kontakt auf und darf sie hier veröffentlichen. Vielen Dank an
Mishou (ja so nennt sich die Dame).
Stimmung: da war meine Stimmung mal
wieder richtig gut!
Musik: Die Art live
Der Äule
und ich waren viel zu früh dort und wir
haben noch einen Teil vom Soundcheck
gehört. Klang selbst draussen schon
richtig klasse. Wir sind noch unten in
die Kneipe des Gare de la lune. Als dann
endlich die Tore geöffnet wurden war die
Vorband noch am Soundcheck. Ich hab mich
erst mal dem CD Stand gewidmet. Ich
hatte ja bisher 1Lied von die Art und 2
von Wissmut. Das konnte nicht so
bleiben. Zwei etwas in die Jahre
gekommene Jungs betreuten den
Verkaufsstand (aber macht ja nix, bin
ich ja auch). Ich hab mit denen
gequatscht, und mich gefragt, ob ich
lieber ne Platte oder ne CD kaufen
sollte. Ich hab denen dann aber gesagt,
dass ich lieber ne CD nehm, denn die
würde sich wohl besser transportieren
lassen. Platte würde ich dann per
Mailorder bestellen. Da bekam ich auch
gleich nen Flyer fürs Mailorder samt
Preisliste überreicht. Ich habe eine CD
von Wissmut und die Pale von die Art
gekauft und dann ganz flapsig gemeint,
dass es toll wäre nun neue Musik zu
haben, dann würden die rund 550 KM nach
Hause wenigstens nicht so langweilg
werden. Stolz auf meinen Kauf bin ich
zum Äule und wir haben tapfer den
Sundcheck der Vorband ertragen.
Langsam
Füllte sich der Raum und die Vorband
fing an zu spielen. Die Gruppe ??? Aus
Prag. Den Namen konnt sich kein Mensch
merken und ich fand weder den Sound
besonders gut, noch die Band. War ok,
aber nichts was mich vom Hocker wirft.
Dann meinte der Sänger irgendwann, dass
dies ihr letztes Stück sei, weil sie es
nicht erwarten könnten, Die Art zu
sehen.
Kleiner Umbau. Die Jungs, die umbauten
standen dann auch gleich auf der Bühne.
Inzwischen war es voll geworden und das
Puplikum war angenehm gemischt. Von
Hippilook über Normalo bis zu Goth alles
dabei. Und es war ein
Altersdurchschnitt, den ich irgendwo
zwischen 28 und 38 ansiedeln würde. Dann
war es soweit. Die Art geht auf die
Bühne. Mit dabei die beiden Jungs vom CD
stand nämlich Sänger Makarios, mit dem
ich mich die ganze Zeit unterhalten
hatte und ich glaub Bassist Conrad
Hoffmann, von dem ich den Flyer und paar
witzige Bemerkungen bekam ;-). Das fand
ich nun lustig, dass die ihren
Merchandise selbst betreuen. Das Konzert
war der Hammer. Eine gelungene Mischung
aus Melancholie und treibenden Sounds.
Alles war sauber gespielt und klang
trotz nicht ganz optimalen
Voraussetzungen richtig gut. Die Art hat
erst mit ein paar langsameren Stücken
die Leute gefesselt und dann die
Tanzwütigen herausgefordert. Innerhalb
von Minuten verwandelte sich der kleine
Mondbahnhof in einen Hexenkessel aus
Pogo tanzenden Jungs und Mädels. Dabei
sollte ich noch bemerken, das sie "sie
sagte" extrem schnell gespielt haben. Da
sind die Leute wie wild umher
gesprungen. Die Musik war so so sauber
und präzise wie das Ticken einer Uhr und
doch auch so unberechenbar wie die
Unruh, die alles am Laufen hält. Es gab
immer wieder schöne Ausnahmen wie z.B.
eine minikurze Basseinlage, die mir als
Bassfetischistin sehr gut gefallen
hat.Die erste Runde brachte den
Bandmitgliedern schon durchgeschwitze
Klamotten und dann gab es auch noch 2
Zugaberunden die auch nicht gerade kurz
waren. Es war einfach toll. Nach dem
Konzert haben sie sich noch an die Bar
gestellt und was getrunken. Da habe ich
den Gitarristen gefragt, ob sie mir
nicht noch was nettes auf meine CD
schreiben würden. Ich wurde
weitergeleitet an Makarios, weil der
angeblich für die netten Texte
verantwortlich sei. Er schrieb und
schrieb. Und ich hab mich total gefreut,
dass er sich das gemerkt hatte. Es gibt
da ja durchaus Menschen, die mich besser
kennen und die sich nichts von dem
merken, was ich ihnen je gesagt habe.
Das ist der Text von Makarios auf meiner
CD:
Gegen 550 KM Langeweile hilft Die Art!
Danke Makarios
Also ich werde mir das Konzert in
Frankfurt auch noch einmal ansehen, denn
das hat sich wirklich gelohnt. Ach und
Danke Äule, dass du meine Idee, zu dem
Konzert zu gehen genutzt hast und mir
die Karte geschenkt hast. Konzerte sind
immer ein schönes Geburtstagsgeschenk!
Die Art "Alles was dein
Herz begehrt" CD 2007 Brachialpop
Erfolgsrezept???
Man nehme 3 EL "Still", 3 EL "Adnama",
1 Prise "Bi" und beim gelegentlichen Umrühren immer mal 1 Schuss
"Gold" und fertig ist das neue Album von DIE ART "Alles was dein
Herz begehrt". Mehr müsste man auch zu diesem Album nicht schreiben.
Wer DIE ART kennt oder schätzt, bemerkt an der Rezeptur, das der
Leipziger Band wieder ein würdiges Album in ihrer schon 21-jährigen
Bandgeschichte gelungen ist, WISSMUT eingerechnet. Die Texte sind
jetzt wieder teilweise in Englisch, was der Homogenität des Albums
nicht schadet, man sehe/höre als Vergleich die "Adnama". Die
Musikkompositionen teilen sich grösstenteils Thomas Gumprecht und
Conrad Hoffmann. Erwähnenswert ist, das aber ein Song aus der Feder
von Schlagzeuger Sven Löbert das Album grandios eröffnet. Auch "All
my dead Flowers", eines der Highlights, stammt von ihm. Perfekt
eingerahmt werden die Melodien von Makarios gewohnt ausdrucksstarken
Texten, die meiner Meinung nach zu den Besten in der Musikszene
zählen. Nur das CD-Artwork wird bestimmt stark die Fans
polarisieren, da es diesmal nicht von Thomas Bartsch stammt und sehr
gewöhnungsbedürftig geworden ist ;-) .
04.08.07 The Russian
Doctors beim Hoffest zu Pirna
Liebe Leserinnen und Leser!!
Man(n) bat mich, einen
Konzertabend mit den Russian Doctors beim Hoffest in Pirna in Text
zu fassen. Na,ob dies eine gute Idee war? Schließlich bin ich,die
Klosterfrau, sonst immer für die alkoholischen Getränke zuständig.
Und jetzt soll ich was schreiben.? Mit "Michael Gorbatschow" in
flüssiger Form und abgefüllt in kleinen Fläschen ging`s ab nach
Pirna. Bevor wir uns auf die Suche nach dem Auftrittsort der
russischen Doktoren machten, stand noch eine Altstadtführung auf`n
Plan. Jörg war also nicht nur Fahrer, sondern auch Reiseleiter. Da
es "Leute" gibt, die noch nie in Pirna waren. Nach ein bissel
Hin-und Herlaufen auf der Langestrasse, wurde der Ort für den Rest
des Tages gefunden. Mit einen kleinen Imbiss und der Versorgung des
ersten Alkohols für diesen Abend ging`s zu den Doktoren, die sich
fleissig mit den Soundcheck beschäftigten. Bis zum Konzertbeginn
mussten wir uns noch ein bissel gedulden. Diese Zeit wurde genutzt
um sich ein Plätzchen zu suchen, bei der begrenzten Anzahl der sehr
eng stehenden Bierzeltgarnituren. Dann durften wir den Russian
Doctors lauschen. So mancher hatte den Eindruck, dass der Herr Dr.
Pichelstein recht schnell spielte (Anmerkung der Redaktion; die
Klosterfrau war nicht schuld daran). Was mir auch auffiel; beide
Doktoren im weissen Hemde. Auf alle Fälle hatten wir viel Spass mit
"auch die Ratte hat ein Herz", mit der gefesselten Frau und immer
dabei,meinem Lieblings "Schluck" ,... Gelacht wurde vor uns,ein
lustiger Fanclub, neben mir,zwei Neulinge bei der Doktoren und auf
den hintern Bierzeltbänken und bei den stehenden Konzertlauschern.
Einer von der lustigen Fangemeinde brachte Bier-Jever für die Herren
am Mikrophone. Da ich zu schüchtern war, servierte Jörg die kleinen
Fläschchen dazu. Pausenlos wurde durchgespielt. Das Konzertende
kündigte Herr Dr. Makarios an mit : "...mein Doktor hat die Gitarre
kaputt gemacht". Aber es war nicht die Blaue aus Kambodscha. Noch
ein bissel Verschnaufen nach dem Konzert und dann war Aufbruch
angesagt. Unseren Neulinge (ja, sie haben auch einen Namen; Jörg`s
Cousin Jens mit Frau Ines) waren so schnell verschwunden, dass wir
nach einer vergeblichen Suche noch mal an den Ort des Abends
zurückkehrten. Saßen dann noch ein wenig am Bierzelttisch der
Russischen Doktoren und manchem Fan.. Wer hat Herrn Dr. Makarios
schon mal mit Hut gesehen? Wir auf den Bierzeltbänken. So, liebe
Lesserinnen und Leser! Dies war mein Bericht vom Hoffest mit den
Russian Doctors. Vielen Dank für`s Durchlesen. Wem es nicht gefallen
,bitte für sich behalten und für die anderen; wir sehen uns an der "Schnapsbar"!
Eure Klosterfrau
27.07.07 Die Art auf dem
Sunflower-Festival zu Freiberg
Wir fahren also zum „Hippie“.
Vier schwarz gekleidete Menschen fragen sich kurz, ob sie zwischen
Rastas und buntbeflickten Cordhosen nicht allzusehr auffallen
werden. Aber die Bedenken werden schon am Einlass zerstreut,
wahrscheinlich hatte das Blumenkind, dass uns die Tickets verkaufte,
gerade irgendwas lustiges inhaliert, jedenfalls kam sie mir so vor.
Wir werden was zu lachen haben, das war sofort klar. DIE ART spielt
auf dem Sunflower in Freiberg, als Vorband einer schwarzen
Konservenmusikcombo, wie sich später herausstellen sollte. Weil
Marco noch Muttis Pizza essen mußte und Ulli den wegweisenden
Schildern zum Festival nicht folgen wollte, kamen wir spät, aber
gerade passend zum Soundcheck an. Direkt danach machen die artigen
Herren ihrem Namen Ehre und begrüßen uns freundlich, worüber ich,
die ich mich erst seit ein paar Monaten zur Anhängerschaft zählen
darf, mich persönlich sehr gefreut habe. Manchmal erfährt man eben
erst später, was gut ist! Aber besser doch spät als nie! Irgendwer
meint dann noch: „Die sollten nicht auf Festivals wie diesem hier
spielen!“ Klischee, kann ich da nur sagen. Ich kenne das Sunflower
aus den Zeiten, als es noch Flower Power hieß und ich dort, mehr
Hippe als Hippie, einigen Spaß hatte. Zwar war musiktechnisch auf
diesem Festival nie viel für mich dabei, es glich schon immer eher
einem großen Familienfest und nachdem 2000 auch noch Hüpfburg und
Technozelt eingeführt wurden, war dieses Open Air für mich auch nur
noch eine Sache mehr die, wie so vieles im Leben, früher einfach
besser war und mich absolut garnicht mehr reizte. Aber fairerweise
muß ich doch festhalten, dass sich die Veranstalter jeweils bemüht
haben, alles schön bunt zu gestalten, die Liebe ins Detail zu
stecken und viele Geschmäcker zu bedienen. Natürlich gelingt das
nicht immer, aber wir sollten doch mal alle schön tolerant
bleiben!!! So haben mich die Leipziger Mannen also nach 7 Jahren
wieder dahin gelockt, püntklich 21 Uhr gings los, ich war vom ersten
Ton an voll dabei (@Marco: Du bist ein super netter Kerl! Aber ich
hasse es, wenn man mich beim Musik lauschen vollquasselt, das geht
garnicht! Erst recht nicht, wenn auf einem Festival die Spielzeit
doch knapp veranschlagt ist, da ist jede Minute kostbar! Wollte ich
mal gesagt haben...) und die Publikumschar füllte sich zusehendst,
egal ob schwarz oder bunt bekleidet. Zurück zu den Vorurteilen:
gleich beim zweiten oder dritten Lied war der erste, der zu tanzen
begann, ein Rastamann mit brauner Cordhose. Na und? Die Songfolge
kam mir schon ein bißchen bekannt vor. Leider bin ich noch nicht
sooo textsicher wie manch anderer, was aber auch daran liegt, dass
DIE ART (nebst sämtlicher anderer Projekte des Herrn Makarios, die
ich allesamt sehr und immer mehr schätze!) ihre Texte nicht in den
Covern abbildet. Ich persönlich finde das schade, verstehe und
akzeptiere natürlich aber des Künstlers Standpunkt und Eigensinn!
Vielleicht ist da ja auch mal noch ein Buch fällig...(!?) Spätestens
„My Colour is black“ brachte dann die Chemnitzer und die
Großenhainer Fraktion zur rythmischen Bewegung und selbst ich, die
ich eigentlich noch vom letzten Konzertwochenende einen schmerzenden
und blaugefleckten Pogohintern habe, konnte irgendwann nicht mehr
still stehen. Eins ärgert mich jedesmal: egal welche Band spielt, in
Chemnitz und Umgebung funktioniert es niemals, dass bereits mit dem
ersten Lied getanzt wird, die Menge ist oft erst zur Zugabe richtig
warm. Warum ist das so? Da müssen wir uns alle mal von Leipzig
ordentlich was abgucken. Ich kann mich ja selber nicht mal
ausnehmen, aber ich bin ja doch auch schon ein bißchen älter ;-) Ich
hätte gern noch etwas mehr von der Pale gehört, aber am Ende ist es
egal, mir gefallen fast alle Lieder der Art. Nur „Das Schiff“, das
geht gerade irgendwie garnicht... Insgesamt waren es für mich sehr
gelungene knapp eineinhalb Stunden, eine Spielzeit, mit der man sich
auf einem Open Air mehr als zufrieden geben muß, obwohl ich gern
noch ewig des Makarios’ Stimme (Ja. Du bist ein Ozean!), Gumpis
Gitarrenspiel (Klar. Du bist die Welt!), natürlich auch Conrads Bass
und Shivas Schlagzeug (Für euch beide fällt mir jetzt nichts
passendes ein. Jedenfalls nichts, für das ich dann nicht wieder
einer großen Klappe bezichtigt würde!) zugehört hätte. Für mich
spielen da alle perfekt zusammen! Zwischendurch war ich gedanklich
mal kurz beim nächsten Tag und traurig, denn ich hätte mir DIE ART
sofort wieder beim Festival in Behnkenhagen angesehen. Aber am Ende
war es in Freiberg, denke ich, doch viel schöner, kleiner,
familiärer, näher, ja, auch bunter! Man traf sich später noch auf
nette Plaudereien. Mit der Musik, die dann auf der Bühne präsentiert
wurde, konnte keiner von uns etwas anfangen, so floss das Bier gut
und der Mond war fast voll. „Und so küßte ich am Ende die Tänzerin
einer Band.“... Den Satz soll ich so schreiben, habe ich
versprochen!! Ich freue mich schon sehr auf Dresden im Oktober, bis
dahin höre ich mal fleißig weiter! An der Stelle mal noch einen Gruß
an die Musikmänner, euch nette Großenhainer, eure Seite hier ist
toll!, es war sehr schön euch kennenzulernen und wir sehen uns
sicher wieder! Liebe Grüße auch und danke an Ulli und Konny, das sie
mich mitgenommen haben und an den besten Exfreund der Welt, der
Sonntagnachmittag extra von Dresden geschippert kam, um mich
ordnungsgemäß nach Hause zu fahren, der Gute!!! Bis die Tage.
(Gastkritik Anja Schubert)
Anmerkung Webmaster: Da
kann ich nix hinzufügen, ein perfekter Bericht!!!
14.07.07 Die Art, Sonic
Boom Foundation, Lipstix, ZIN im Werk 2 zu Leipzig
Die ganze Veranstaltung die
wir besucht hatten, nannte sich "School of Rock", und sollte die
Entwicklung der Leipziger Musikszene von den 80ér Jahren bis heute
wiederspiegeln. So lud man auch 4 Bands ein, die sozusagen
generationsübergreifend waren. Jede Band hatte ca. 45 Minuten Zeit,
um den Saal zu rocken. Den Anfang machten ZIN, wo Vincent Oley
Gitarre spielt. Eben jener ist ja bekanntlich der Sohn von Holger
Makarios Oley, der Frontmann der Headliner Die Art. ZIN spielten
eine gute Musik, die zwischen Electronicsounds und harten
Rockgitarren pendelt. Live war vielleicht die Hyperaktivität des
Frontmannes etwas übertrieben, was aber den musikalischen Genuss
nicht schmälern sollte. In den Umbaupausen legte DJ Donis,
ehemaliger Frontmann von Think About Mutation, ein etwas zu
beatlastiges Set auf. Wer braucht schon Gwen Stefanie aus der
Konservendose auf ´nem Rockfestival! Als nächste Band machte sich
die Punkrockgirlband Lipstix auf der Bühne zu schaffen. Obwohl ganz
so stimmt dies nicht, auf dem Schlagzeugschemel sass ein männliches
Bandmitglied. Hier war wiederum die Sängerin die Tochter des
ehemaligen Think About Mutation Gitarristen, der wiederum bei den
nachfolgenden Sonic Boom Foundation ebenfalls die Gitarre schwingt.
Aber zurück zu den Lipstix. Die spielten schnörgellosen Punk`n`Roll,
der zwar mit der Zeit etwas eintönig wurde, mir aber trotzdem gut
gefiel. Nur das ewig lange Gerede der Frontfrau zwischen den
einzelnen Stücken nervte dann doch irgendwann. Also junge Dame,
falls du das hier lesen solltest, beim Rocken wird wenig gesprochen,
schon garnicht auf der Bühne!!! So etwas kann die Konzertstimmung
beim Publikum senken. Es sind auch am Samstag welche deswegen vor
die Tür gegangen. Die folgende Band mit Namen Sonic Boom Foundation
haben wir uns dann geschenkt, denn die waren nicht unser Geschmack.
Kurz nach 23:00 Uhr kamen dann endlich die Helden von mehreren
Generationen Die Art auf die Bühne. Gleich mit dem ersten Titel "My
Colour is black" kam Bewegung in das zahlreich erschiene Publikum
und beim dritten "Heerlitz" waren auch die Pogoleute vor der Bühne.
Dabei war interessant zu beobachten, das da wirklich Leute zwischen
20 Jahre alt und weit über 40 mitmachten. Selbst in den hinteren
Reihen wurde bei "Marian", "Sie sagte" oder "Schreien" laut
mitgesungen. Nach über 70 Minuten war dann mit einem genial
dahingerotzten "Irish Coffee" und einem wundervoll gecoverten "Primary"
(The Cure) Schluss. Band und Publikum waren glücklich,
durchgeschwitzt und sich einig, es war eine würdevolle Rückkehr in
die Heimatstadt nach der Rückbesinnung auf alten Namen und alte
Stärken. Oder wie sagte es Makarios nach dem Konzert zu uns: "Es war
ein gutes Konzert heute, hätte nicht gedacht, das es sich so geil
entwickelt!" Dem schliessen wir uns nur an.
Thomas Gumprecht "Sounddrugs
for myself" CD 2007 Brachialpop
Da rotiert endlich das
Soloalbum des Die Art/Wissmut-Gitarristen in meinem CD-Player und
was soll ich sagen, es ist grossartig geworden. Feinste Popmusik auf
hohem Niveau, wie man es vielleicht so eingängig nicht von Thomas Gumprecht
erwartet hätte. Obwohl er ja mal in einem Interview gesagt hat, das
seine Lieblingsmusik eine Mischung zwischen Pet Shop Boys und My
Bloody Valentine wäre. Die Tracks auf seinem Album kommen dieser
Sache sehr nahe, leichte Klänge wie bei "Le Revenant", mit Text von
Charles Baudelaire, und etwas gitarrenlastiger, wie bei "Why" und "Against
the Dawn". Es haben sich auch zwei Coverversionen eingeschlichen.
Die erste ist "Waiting for a Train" der 80ér Popband Flash and the
Pan, die mir in der Version von Thomas Gumprecht bedeutend besser
gefällt. Die zweite wäre "Sister Europe", im Original von den
Psychedelic Furs, bei der mich das Gefühl beschleicht, das er für
den Die Zucht Titel "Himmel aus Samt" Pate stand. Sehr gut gelungen
ist auch der "Remix" von "Come to me", welcher im Original als
Bonustrack auf der Die Art Live-CD enthalten ist. Wenn man das Album
etwas lauter hört, merkt man erst die vielen filigranen
Gitarrenklänge, die ja das Markenzeichen von Thomas Gumprecht
geworden sind. Gepaart mit schönen Elektronicsounds ergeben sie das
perfekte Popalbum. Ein Freund hatte mal zu mir gesagt, das Thomas
Gumprecht für ihn der Johnny Marr des Ostens wäre, auch ein netter
Vergleich, aber nicht ganz unwahr. Nur im Gegensatz zum Briten, hat
Thomas Gumprecht sein Versprechen von einem Soloalbum wahr gemacht,
und mit diesem die Fans nicht enttäuscht.
Anne von Vaszary "Rock
mich!", Roman 2007 Mitteldeutscher Verlag
Als erstes muss ich zugeben,
das ich die Autorin seit Kindertagen kenne. In den letzten Jahren
hat man sich kaum gesehen und umso überraschter war ich, als ich in
der SZ einen Artikel über ihren Debütroman las. Nachdem ich ihn
gelesen hatte, kann ich der Autorin nur gratulieren. Ihr ist ein
biographisch angehauchter Roman mit viel Humor, aber auch Dramatik
und Tiefgang gelungen. Erzählt wird die Geschichte von der Person
Antonia in der Ich-Erzählweise. Immer wieder blendet sie während der
Haupthandlung in ihre Kindheit, bzw. Jugend zurück, um die Beziehung
zu Rocky, der zweiten Hauptperson, genauer zu erklären. Für Bewohner
der Stadt Großenhain ist es dabei amüsant zu lesen, wie Gebäude und
Plätze der Stadt auftauchen. Was aber am Anfang humorvoll und
verliebt beginnt, wandelt sich im Laufe der Geschichte in eine
Tragödie um. Aber lest doch den Roman einfach selbst und bildet euer
eigenes Urteil.
24.06.07 The Russian
Doctors beim Elbhangfest zu Dresden
Schon am 22.06.07 gaben die
Doktoren ein umjubeltes Konzert auf den Elbwiesen am Gare de la Lune
in Dresden. Nach Aussagen von Dr. Pichelstein, "... es waren ca. 400
Leute da!", und der Klosterfrau, "... ich schätze mal etwas über 250
Mensschen.", war es sehr gut besucht. Selbst die Anfangszeit von
24:00 Uhr hat anscheinend die Besucher nicht abgeschreckt. Leider
fand das Konzert tags darauf am Bootshaus nicht statt,
Organisationsschwierigkeiten, so das die Doktoren einen Ruhetag
hatten. Am Sonntag fuhr ich mit meiner Familie plus Klosterfrau
inklusive nach Dresden. Wir parkten auf der gegenüberliegenden
Elbseite und fuhren mit der Fähre zum Elbhangfest. Bald trafen wir
noch Pratajevforscher Mülli, den Erik mit Carola und den Henry samt
Freundin (Name vergessen, peinlich!). Ab 15:00 Uhr rockten dann die
die Doktoren den gut besuchten Hof des Gare de la Lune ordentlich
durch. Es waren Fanblöcke aus Dresden, Leipzig und Chemnitz
anwesend, was oft bei lautem Mitsingen und Liederwünsche mündete.
Die junge Fangeneration tanzte ausgelassen vor der Bühne und die
ältere plünderte die Schnapsbar, bzw. den Bierwagen. Nach gerissenen
Gitarrensaiten und wundgespielten Fingern beendeten Makarios und
Pichelstein den jungen Abend sanft mit "Der Arme". Während des
gesamten Konzertes wachte der Fernsehturm gutmütig über dem Treiben.
24.02.07 DIE
ART-Clubversions in der Hexenstube zu Großenhain
Die Anreise war auch diesmal wieder
ein extra unterhaltsames Kapitel – vier ausgewachsene Leute in einem
50PS-Fiesta. Das ist bequem und geht spritzig voran – dies kann man
sich zumindest auf dem Weg von Dresden nach Großenhain immer wieder
einreden. Wird man schon auf dem normalen Weg in Angesicht des zu
Erwartenden mit jedem mühsam bezwungenen Kilometer immer durstiger,
gab’s dann auch noch eine Umleitung – das war zu viel!!! Egal,
ankommen war Trumpf, wenn auch mit trockener Kehle und dicken Knien.
Immerhin hatten diesmal gleich vier musikbegeisterte Gastgeber
geladen, da kann man schon mal was auf sich nehmen. Die hoch
geschätzten Künstler aus LE-City waren auch schon anwesend, und nach
ein bisschen Roadiehilfe, war das doch ganz schön umfangreiche
Equipment auch irgendwann mal aufgebaut und getestet. Immer wieder
lustig so ein Soundcheck! Unsere kräftezehrende Anreise wurde
inzwischen auch schon durch beständiges Nachfüllen von Elektrolyten
mehr als ausgeglichen, da der Widewideworld-Direktor Nico auch das
schmackhafte Buffet zum Angriff freigab. Nachdem sich auch Makarios
und Herr Gumprecht gestärkt hatten, begannen die Club-Versions der
Die Art mit "Black Hearts". Die folgenden Stücke wie „Weather Fine“,
„Hour of Parting“, „Kiss me till I die“ oder „Himmel aus Samt“
(schon als Die Zucht gespielt, klingt als Club-Version extra genial)
zeigte schon den Weg der zu Die Art-Zeiten live weniger häufig
präsentierten Songs, die zwar eher etwas ruhiger, aber genau so
ausdrucksstark sind. Nach der Kurz-Auswanderung nach „Portugal“ ging
Herr Gumprecht auch mal richtig aus sich raus und haute bei „My
Colour is black“ ordentlich in die Saiten. Und weiter ging’s äußerst
hörenswert durch das Die Art-Repertoire u. a. mit „All I find is“
(auch sehr fein) und „Abgesang“. Nach „Jane plays Guitar“ gab’s erst
mal ne Pause, das war in dem Moment auch ganz gut so, weil
Elektrolyte fördern extrem den Stoffwechsel. Frisch erholt ging’s
dann weiter mit einem eher „klassischen“ Die Art-Teil, so mit „I
love you“, „Wide wide World“, „Sie sagte“, aber auch mit „Reality“
und „Herr Litz“. Leider war dann auch schon Schluss mit dem Auftritt
des talentierten Leipziger Duos. Als äußerst unterhaltsame
Abschluss-Zugabe gab’s dann noch die Speed-Version des
Hexenstuben-Klassikers „Biber“, der Russian Doctors, mit Einsatz des
Spezial-Sonder-Gastes Dr. Pichelstein an der roten Gumpi-Gitarre
(!!!). Alles in allem gab’s wieder Hörgenuss vom feinsten aus LE.
Die Interpretation als Club-Version gibt vielen Die Art-Songs etwas
ganz Besonderes. Gäbe es von der Club-Versions-Tour eine CD, wäre
diese wahrscheinlich eine meiner Favorit-Die Art / Wissmut-Alben. In
diesem Sinne Danke an die vier Gastgeber und die Musiker für die
feine Fete, und auch an den tapfern Piloten der uns irgendwann
zwischen Nacht und Morgen wieder sicher ins finstere DD brachte.
(Gastkritik Mülli)
22.12.060 Wissmut in
der Groovestation zu Dresden
– (K)eine Weihnachtsveranstaltung
In der dann doch noch sehr gut
gefüllten Groovestation zu Dresden, eine seit vielen Jahren für gute
Live-Musik berühmte Adresse, erklang dann endlich so gegen 23 Uhr
dieses 22.12.06 als Intro „Das Schiff“ als Bi-Version-One vom Band.
Gefällt mir immer wieder gut und macht Appetit auf alles folgende!
Richtig los ging es dann natürlich mit „Gift auf Deinen Lippen“ –
und schon machte sich das angenehme wissmutige Live-Gefühl breit.
Mit der fortschreitenden Präsentation der feinen Wissmut-Songs wurde
sogar eine zunehmende Lockerheit in den Hüften des anwesenden
Publikums erkennbar. Das lag allerdings nicht nur an dem mit
dargebotenen Song „Tanz mit mir“, sondern natürlich auch an der
unerschütterlichen Energie und den famosen Live-Qualitäten der vier
auf der Bühne versammelten Musiker. So machte das Lauschen des
abwechslungsreichen Programms aus „Bi“ und „Gigant Vinyl“ richtig
Spaß! Fehlen durften dabei auch nicht „Wissmut-Klassiker“ wie „Primary“
oder der The-Russian-Doctors-Import „Rundblick vom Turm“ – geil!
Herr Gumprecht hat es leider mal wieder, trotz nachhaltiger
Aufforderung, nicht geschafft das von ihm gesungene „Du bist die
Welt“ live zu präsentieren. Da bin ich ja mal gespannt ob er sein
schon heftig erwartetes Solo-Album jemals live mit eigener Stimme,
falls nicht alles instrumental wird, präsentieren wird... Im
obligatorischen Zugabenteil (wie viel Zeit bis dahin vergangen war,
weis ich mal wieder nicht, weil mir geht bei so was immer das
Zeitgefühl flöten) folgten wieder bekannte Die Art-Klassiker die,
wie immer, im Publikum wieder heftige Tanz-Ausbrüche zur Folge
hatten. Aus dem umfangreichen Die Art-Fundus wäre allerdings auch
mal eine andere Auswahl wünschenswert gewesen. Egal, das Mittel
wirkt auf jeden Fall! An dieser Stelle mal eine Bemerkung zu den
vier Spielleuten der Kapelle Wissmut: Makarios – wie immer ein
Gedicht – ohne Worte (Achtung Wortwitz!), Gumpi – seit 20 Jahren
wohl der beste Gitarrist mit „eigenwilligen Riffs“ von Fichtelberg
bis Kap Arkona, Conne Hoffmann (gebt dem Mann auf der Bühne endlich
mal ein Mikrofon!) – wenn das kein Spitzen-Bassist ist, das weis ich
auch nicht weiter, so wie er sich auf der Bühne ins Zeug legt,
Energie auf vier Saiten, Shiva Rudra – hab’ selten so einen
kraftvollen Drummer gesehnen, der Mann ist gut! So wie diese vier
Spitzen-Musiker live auf der Bühne zusammen spielen ist schon etwas
Besonderes. Die Qualitäten eines jeden einzelnen ergeben
zusammengefügt in einer Band ein besonderes musikalisches Erlebnis.
Schade, das es das in Zukunft nicht mehr geben soll...
Alles in allem
war dieses (Abschieds(?))Konzert von der Musik, den mit anwesenden
Freunden bis zu der hübschen Frau die vor meiner Nase tanzte (sorry
Anja), ein rundum gelungenes Ereignis.
(Gastkritik
Mülli)
Anmerkung
Webmaster: Da kann ich mich nur anschliessen, und zu den Zugaben,
sie haben diesmal sogar den "Ozean" wieder wogen lassen. Ansonsten
entschuldige ich mich für meine Zwischenrufe (und trotzdem steh ich
dazu) und fürs "Tanzen" ;-) !
8.12.06 Wissmut im
Bunker-Club zu Chemnitz
Da meine Frau Corina und ich
nicht noch bis zum 22.12.06 warten wollten und schon unter Wissmut
Live-Entzug standen, beschlossen wir spontan nach Chemnitz zu
fahren. Die Internetseite des Bunker-Clubs hatte auch eine perfekte
Anfahrtskizze zu bieten, nur das man in Chemnitz immer noch nicht
sich recht entscheiden kann: "Nennen wir die Autobahnabfahrt nun
Chemnitz-Nord oder Chemnitz-Mitte?". Denn beide Versionen leiten
einen durch die Stadt. Trotzdem fanden wir die Lokalität sehr
schnell. Anscheinend zu schnell, denn 20:30 Uhr wollte man uns
eigentlich noch nicht reinlassen. Dank Makarios durften wir bleiben,
denn die gegenüberliegende Veranstaltung der PDS wäre auch keine
rechte Alternative zur Zeitüberbrückung gewesen. Da könnte man auf
der Homepage die Anfangszeiten verewigen, denn das 21:00 Uhr Einlass
ist, stand da leider nicht. Ist ja auch egal, denn so kamen wir in
den Genuss eines Wissmut Soundchecks. Sehr amüsant zu beobachten und
zu lauschen. Nach dem Schwatz mit den Musikern begann die Vorband
mit Namen Solche. Sie haben auch schon mal als Backingband der TRD
gespielt. Live hauten sie mich leider nicht vom Hocker, denn Gesang
mit Akustikitarre und Schlagzeug ist nicht so mein Fall. Dafür haben
sie T-Shirts mit tollen Sprüchen und dem einmaligen Kampfpreis für
6,-€ im Angebot, aber keine CD! Danach begannen Wissmut und spielten
ein tolles Set mit allen Wissmut Klassikern, leider mein neuer
Favorit "Leeres Ende" war nicht dabei. Nach ein paar Stücken
begannen schon die ersten Tanzwütigen den Platz vor der Bühne zu
stürmen. Meine Corina war auch bald dabei, nur ich war diesmal
sturer Eckensteher. Die Band strotzte vor Spielfreude und zum Ende
hin schlichen sich die ersten Die Art Klassiker ins Programm. Sie
spielten wieder "My Colour is black", "Sie sagte" und "Das Schiff",
auch "Heerlitz" Und "Symbole" fehlten nicht. Leider passierte da,
was immer passiert bei diesen Songs. Ein paar bis dahin
Desinteressierte Dauerquatscher stürmen die Tanzfläche, pogen als
würden sie das die ganze Zeit schon tun und grölen nach Zugabe. Mich
nervt das langsam. Vielleicht wären mal ein paar andere Die Art
Songs als Zugabe drin, zum Beispiel "Promises and Lies", "Weich wie
Schnee", "Nie", oder "Radiokrieg" bzw. "Gegen die Welt". Denn diese
Songs passen sehr gut zu dem, was Wissmut gerade musikalisch macht.
Aber das ist allein meine Meinung und das Konzert war natürlich
trotzdem fantastisch und wir freuen uns schon auf Dresden in der
schönen Groovestation. Vielen Dank für den schönen Abend sagen
Corina und Nico!!!
09.11.06 Nouvelle
Vague im Röschenhof zu Dresden
Ausverkaufte Konzerte in München, Berlin, Köln und dann so wenig
Werbung für ein Konzert im gar nicht mal so zwergenhaften Dresden.
Das wirft schon Fragen auf. Dabei hätte ich auf dieses Konzert nicht
mal eben so verzichten können. Glücklicherweise hatte ich einen
ganzen Tag vorher und mehr zufällig im Internet gesehen, dass "Nouvelle
Vague" ein Stelldichein im „Röschenhof“ haben. Also schnell
herumtelefoniert und Karten bestellt.
09.November, 19.30Uhr – Abfahrt in Großenhain. Mit im Schlepptau die
Herren Nico, Scholli, Sandro und eben meine Herrlichkeit. Von
Schlangestehen keine Spur. Von den Getränkepreisen keine Rede. Viel
lieber mag ich über das eigentliche Konzerterlebnis schreiben.
Den Anfang machte Elke Brauweiler alias Paula,
die sich trotz fehlender Band im Hintergrund (die hatten wohl
anderweitig Termine) ziemlich gut durch die halbe Stunde
manövrierte. Ich fand das schon sehr witzig ... I-Pod an – Song
auswählen – Musik abspielen – Singen. Immer noch besser, als auf die
Anfrage „Magst du unsere Vorband sein?“ mit „Non“ zu antworten. Und
nett anzuhören war es allemal. Für Freunde der französischen
Popmusik ist Elke´s aktuelles Album „Twist à Saint Tropez“ ab sofort
im Handel erhältlich.
22.30Uhr schwebte dann Marina
Celeste fast elfengleich auf die Bühne. Ihr auf den Versen die 4
Jungs von "Nouvelle Vague". Man ließ sich auch gar nicht lange
bitten und begann nahtlos mit dem „Cure“-Hit „The Forest“. Gute zwei
Stunden ging es dann Schlag auf Schlag. Im luftig-leichten Bossa
Nova Stil performte "Nouvelle Vague" einen Punk- und New-Wave-Hit
nach dem anderen. Überraschend war für mich der fast akzentfreie
Gesang beim „Grauzonen“-Song „Eisbär“. Ein weiteres Highlight
stellte sicher auch „Sisters of Mercy“ Klassiker „Marian“ dar, bei
dem Marina Celeste ein bereitwilliges Opfer für ihr Duett auf die
Bühne holte und das Beste an gesanglichen Fähigkeiten rauskitzelte.
Was auch immer
die Erzeuger von „Nouvelle Vague“ dazu angetrieben hat, die eh schon
unsterblichen Glanzstücke unserer Jugend einer derartig genialen
Metamorphose zu unterziehen, sicher ist, dass diejenigen, denen „The
Clash“ oder „Dead Kennedys“ nichts sagt, wohl mehr denn je daran
interessiert sein dürften, sich die Originale wenigstens einmal im
Leben anzuhören. Ich persönlich kann Herrn Nico Träger als ersten
Anlaufpunkt wärmstens empfehlen. Als wandelndes Musiklexikon kannte
dieser wohl, als einer von ganz wenigen, alle Urformen der
dargebotenen Songs. Für alle anderen war es dann schon eher ein
Ratespiel der ganz besonderen Art, aber allenfalls ein geniales
Konzerterlebnis.
(Gastkritik Antje Lorenz)
8.10.06 The Russian Doctors
im Safeclub zu Kamenz
Der Wirt Micha, Pensionswirt Jörg
und der Webmaster machten sich an einem kalten Samstag auf den Weg
nach Kamenz, um im dortigen schönen Safeclub ein Doktorenkonzert zu
lauschen. Leider waren weniger Leute da wie angenommen, aber die
Doktoren schrammelten und sangen sich durch ein tolles Best of
Programm, wo sogar persönliche Wünsche berücksichtigt wurden.
Makarios fand zwischen den Liedern Zeit, sich über die Berufsgruppen
im Publikum zu unterhalten, die Nachteile von Rotem Tee bei alten
Leuten zu erläutern, oder einem Biber hinterher zutrauern.
Pichelstein spielte so hart seine Gitarre, das drei mal eine Saite
riss. Der Wechsel eben dieser wurde von Makarios mit
Gedichtrezitationen überbrückt. Auch dabei wurden Publikumswünsche
entgegen genommen und laut beklatscht. Es war also ein rund um
gelungener Abend.
11.08.06 bis 14.08.06 Mera
Luna Festival in Hildesheim
Um vorweg zu nehmen, ich wollte
ja eigentlich gar nicht dorthin. Früher fuhr ich jedes Jahr mit
einer kleinen Gruppe zum Zillofestival, später Mera Luna Festival,
nach Hildesheim. Später wurde mir das Festival einfach zu gruftig bzw. elektrogruftig . Dieses Jahr wurde ich dann solange
von Erik (dem Wikinger) bearbeitet, bis ich zusagte. Ein paar Leute
aus seiner Gruppe kannte ich noch nicht, was sich aber schnell
änderte. Schön war auch, den Ronny mit Frauchen mal wieder zu sehen
und den Kampfschreiergitarristen Toni sowieso.
Freitag:
Nachdem ich am Freitag noch
dem Erik zusagte, ihm vor die Bühne zu folgen um als erste Band des
Tages Sono zu lauschen, war das Dank Katerstimmung Erik seits
Samstag schon Geschichte. So machte sich erst 13:00 Uhr ein paar
Leute auf um die Girls Under Glass zu bestaunen. Diese feierten 20
Jahre Bandgeschichte mit Gästen wie Oswald Henke, Peter Spilles und
Eric Burton. Um 17:00 Uhr hatten dann Die Krupps ihren 25 jährigen
Geburtstag auf der Bühne. Und ich muß sagen, live waren sie richtig
gut. Viele Klassiker wurden gespielt, inklusive "Fatherland". Die
Konservenband Blutengel wurde dann mal kurz von weiten beäugt, bevor
ich lieber chinesisch essen ging. Denn drei Tussen die tanzten, sich
anfassten, plus Sänger der nicht richtig singen kann, sind irgendwie
fehl auf einer riesigen Konzertbühne. Leider stand ich mit meiner
Meinung ziemlich alleine da, denn mehrere Tausend klatschten vor der
Bühne mit. Ab 19:30 Uhr war dann erst mal Mitspringen bei Frontline
Assembly angesagt. Live gefällt mir diese Musikrichtung sehr gut.
Bei den darauf folgenden Nitzer Ebb hatte ich es bis in die dritte
Reihe geschafft. Die Freude währte nur kurz, denn ich war mehr damit
beschäftigt den Erik vom Boden aufzuheben und seine bescheuerten
Schuhe zu suchen. Ach Erik, ich bin dir nicht mehr böse deswegen
;-). Nach der Verfrachtung des Eriks in sein Zelt ging es zurück zur
Hauptbühne, um die legendären Bauhaus anzusehen. Mehr als sehen war
auch nicht drin, denn den Sänger verstand man überhaupt nicht. Auch
nach Stellungswechsel rechtseits der Bühne war nix zu verstehen.
Gefrustet schaute man sich also im Hangar den Rest des Konzertes von
The Gathering an und staunte das man nicht der einzige bunt
angezogene Festivalbesucher war.
Sonntag:
Kurz vor 12:00 Uhr war ich
schon auf den Weg zur Hauptbühne, um mir dort Clan of Xymox
anzusehen. Leider spielten sie zu genau der selben dämlichen
Morgenstundzeit wie vor 5 Jahren. Schätzungsweise an die 6000 andere
Zuschauer hatten bestimmt die selbe Meinung. Trotzdem wurde die Band
gefeiert, die mit viel neuen Songs zu überzeugen wußten. Zum Schluß
gab es dann das legendäre "A Day" mit dem Hinweis von Sänger Roony
Moorings, bei wem man sich für diese kurze Spielzeit beschweren
kann. Ich schaute mir dann etwas die Dresdner Letzte Instanz an, um
mich später von den mir unbekannten The Birthday Massacre
überraschen zu lassen. Tja, und sie waren sehr genial. Typisch
achtziger Waverock traf auf moderne Gitarrenmusik plus einer
Sängerin, die die kleine böse Schwester von Björk hätte sein können.
Gegen 18:00 Uhr wollte ich mir die Verrückten von Ministry antun,
leider war ihr Sound so laut das ich wieder verschwand. Selbst auf
dem Zeltplatz spürte man den Druck ihrer Mucke. Total bescheuert vom
Veranstalter, das er so etwas durchgehen lässt. In den Abendstunden
habe ich dann zu In Extremo getanzt, mit Freunden vor der Hauptbühne
die WM mit einer Blechdose nachgespielt und mich dann von Within
Temptation verzaubern lassen. Wer jetzt schmunzelt, live war dieser
symphonische Gothicmetal garnicht schlecht, außerdem wirkte bei mir
das Bier!
Fazit:
Theoretisch könnte mich der
Erik im Jahr 2007 wieder überreden, aber nur wenn etwas bunte
Farbtupfer im Lineup sind!!!
26.05.06 Boundless Festival
auf dem Hutberg zu Kamenz
Trotz der negativen
Wetterberichte machte sich eine kleine Gruppe auf den Weg nach
Kamenz, um zwei sehr beliebte Bands zu bewundern. Auf der
Hutbergbühne angekommen bewunderte man die Kapazität von bis zu 6000
Besuchern, blickte aber gerade mal vielleicht 50 Leutchen an. Nun
ja, noch ist der Tag jung und die Uhr zeigt gerade mal 18:00 Uhr.
Man begrüßte seine Bandfavoriten Battle Scream und Wissmut, labte
sich am Bier, Nudeln oder Langos` und lauschte den aggressiven
Klängen der Drunken Bitches. Als danach Battle Scream mit einem
infernalischem Intro die Bühne stürmten, tat mir Frontmann Alex
schon leid der gerade mal ca. 100 Leute weit verstreut vor sich
hatte. Doch wieder mal schaffte es die Band mit alten und nagelneuen
Hits die Besucher vor die Bühne zu locken. Wir sind schon ziemlich
gespannt auf die neue CD!!! Leider wurde der Band der Zeitplan
gekürzt und so kam man nicht in den Genuss von der "upgedateten"
Version von "Sturmwelten". Danach kamen die Roosters aus Dresden (so
naja), Fate Unknow (so naja) und noch eine Skaband aus Tschechien
(ihr müsst mal Makarios auf Tschechisch mitsingen hören!). Gegen
22:30 Uhr, man hielt übrigens schon 3 Stunden Regen aus, kamen
Wissmut auf die Bühne und das Publikum war sprunghaft auf ca. 200
verstreute Leutchen angewachsen. Ein harter Kern trotzte dem Regen
vor der Bühne, während Wissmut mit einem Die Art Klassiker ihr Set
begannen. Aufgrund des Wetters wurde anscheinend die Songliste
spontan geändert und man kam in den Genuss von ausschließlich Die
Art Titeln. Zwei Wissmut Songs schlichen sich natürlich mit ein, und
das Tanzbein schwang sich freudig durch den Matsch. Die Headliner
Zombie Joe schenkten wir uns, verabschiedeten alte und neue Bekannte
und fuhren nass, aber glücklich heim.