KRITIKEN

- alle Plattenkritiken entsprechen natürlich der persönlichen Meinung!

- Fotos zu den Events gibt es unter Fotogalerie zu sehen!

 

Kaltfront – "Spiegel" Rundling Records 2021 CD oder Vinyl    

Fast vier Jahre nach ihrem letzten Album „Wenn es dunkel wird“ hat die Dresdner Band Kaltfront nun ein neues Album auf den Markt gebracht. „Spiegel“ ist sein prophetischer Name. Standesgemäß wie seit ihrer Reunion erschien das Album als Vinyl, CD oder digitaler Download über das kleine, aber feine, sächsische Rundling Label. Labelchef Stephan Rendke hegt ja seit seiner Jugend schon eine fast familiäre Liebe zu dieser Band. Somit verwundert es nicht, dass er noch vor der Reunion der Band im Jahre  2005 begann, die alten Tapeaufnahmen als Vinyl zu veröffentlichen.

Was erwartet den Neuhörer oder auch den Altfan mit diesem aktuellen Album. Zuerst einmal eine wirklich fette, klanglich perfekt ausgesteuerte Produktion. Diese fand in den vergangenen Monaten in den Castle-Studios mit Arno Jordan statt. Archi Alert und Andy Jung setzten mit Mix und Mastering dann noch den Aufnahmen die Sound-Krone auf. Selten war ich z.B. dermaßen von einen Drum-Sound begeistert. Respekt auch an Drummer Tide für sein Spiel! Auch die Gitarren von Willi Löffler klingen noch einmal besser als auf dem Vorgängeralbum, und da war ich schon begeistert. Gitarrenwände türmen sich in vielen Schichten auf, da verschwindet wunderbar die Grenze zwischen Postpunk und Shoegaze. Passend zu der wieder vorherrschenden düsteren Stimmung webt der Bass von Urmitglied Sonic Jörg einen perfekten Herzschlag.

In den Texten besingt Tom Wittig wortgewandt und direkt die Probleme unserer jetzigen Zeit. Sei es, das es um Fehlinformationen geht, die uns überall begegnen können. Sei es der wieder erstarkte Lokalpatriotismus, der mittlerweile gefährlich nah am rechtsextremen Gedankengut entlangschlittert und dabei schon oft die Grenze überschritten hat. Sei es das Erkennen der eigenen Vergänglichkeit, das Akzeptieren des Älterwerdens, das Gefangensein im Hamsterrad der Routine.

Wieder einmal besingen Kaltfront ein Lebensgefühl einer Generation, so wie sie es schon als Undergroundband zu DDR-Zeiten getan haben. Der Finger liegt in der Wunde, man lauscht den Liedern und findet gerade dadurch Halt. Damals vor 35 Jahren taten sie es im Soundgewand des Punks, mittlerweile ist dieser dem modernen Postpunk gewichen.

Also schaut nicht nur in den Spiegel der Zeit, nein …… hört ihn euch an!

Anspieltipps: L.E.W.K., Treibsand, Was glaubst du

 

LP/CD/MP3: https://kaltfront.bandcamp.com/

Kontakt: https://www.facebook.com/Kaltfront/

 

Kaltfront – "Wenn Es Dunkel Wird" Rundling Records 2017 CD oder Vinyl    

Nun hat es gleich mehrere Jahre gedauert, bis die Dresdner Indieband ihr zweites reguläres Album veröffentlicht. Das erste nach der Reunion und damals auch generell das Debüt, sieht man von den Tape-Vö´s ab, war ja schon äussertst gelungen und das neue steht dem in nichts nach. Nein, in meinen Ohren klingt es sogar noch frischer, griffiger, oder sagen wir es so, es rauscht sehr angenehm durch den Gehörgang.

Insgesamt befinden sich dreizehn Songs auf dem Tonträger deiner Wahl (CD oder Vinyl), davon fünf neue, ein gelungenes Joy Division Cover und dazu sieben Klassiker im neuen Soundgewand. Gestartet wird mit dem Song „N.O.T.“, welcher seit Jahren zu meinen All-Time-Faves zählt, bisher aber nur auf einem Tape in Proberaumqualität zu haben war. Damals sang ihn der ehemalige Gitarrist Blitz, da zu diesem Zeitpunkt die Band ohne Sänger da stand. In der Neuaufnahme und mit der Stimme von Tom Wittig glänzt der Song endlich so, wie es ihm gebürt. Und das ist das grosse Plus an der Frischekur der alten Klassiker, nun haben sie den Sound, der zu den grossartigen Texten passt. Ihre Songs von „damals“ haben nicht an Relevanz verloren, vielleicht sind sie wieder im Bezug auf die Texte wichtiger denn je. Das positive an den neuen Songs ist, sie passen sich in den bestehenden Bandsound auch textlich perfekt ein, erzählen alte Geschichten weiter („Wenn es dunkel wird“), oder legen den Finger an den Puls der Zeit („Alles über dich“). Der dezente Einsatz eines Keyboards auf diesem Album tut dem Gesamtsound mehr als gut. Besonders angenehm überrascht war ich von ihrem Joy Division Cover des Songs „Ice Age“, komplett in deutscher Sprache erstrahlt so „Eiszeit“ perfekt im Kaltfront-Sound. Dafür nicke ich als grosser JD-Fan anerkennend nach Dresden. Die in letzter Zeit auftretenden Vergleiche zu Bands wie EA80 und Fliehende Stürme kann ich nicht nachvollziehen, denn dazu klingen/klangen Kaltfront schon in den Anfangsjahren viel zu eigenständig.

Kaltfront bestehen 2017 aus Tom Wittig – Gesang, Willi Löffler – Gitarre, Sonic Jörg – Bass und Olli Kunze – Drums.

Für den Sammler sei noch wichtig zu sagen, dass die CD-Version und die Vinyl-Version sich im Coverdesign unterscheiden werden, zudem liegt der Vinyl noch ein grosses Textblatt bei.

 

DIE ART "But" Do-LP Majorlabel 2014    

Viel gibt es über das eigentliche Album "But" nicht mehr zu schreiben. Für mich zählt es immer noch zu eines ihrer besten, obwohl es nun schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. "Kiss Me Till I Die", "Mirage (In My Mind)" oder "Iron Ivy" zum Beispiel, alles Klassiker im ART-Universum. Interessant wird es dann natürlich, wenn diese gute Scheibe endlich als Vinyl aufgelegt wurde. Noch interessanter wird es, wenn daraus ein Doppelalbum wurde. Der Fan kennt einen Teil der "neuen" Tracks auf Platte zwei bestimmt schon. Es handelt sich um die Bonustracks der damaligen Zusatz-CD, die es im limitierten Digipack 1994 gab. Einer dieser Songs "Somewhere In The Rain" wurde 2010 zur Twenty Fear-Tour  gespielt. Ich hätte mich damals über "Guardian Angel" gefreut, der mir persönlich besser gefällt. Zurück zur Neuauflage, da ist das Salz in der Suppe die LP-Seite "D". Unveröffentlichte Roughmixe im 8-Spurverfahren aufgenommen, mit zumeist alternativen Versionen einiger Albumsongs. Da sticht vor allem die Urversion von "In My Mind" heraus, damals noch "I see You Cry" betitelt. Fast möchte ich meinen, das diese Version mir besser ins Ohr geht. Und trotz der 20 Jahre Unterschied passt sie perfekt zum Sound des letzten DIE ART Albums "Success". Auch schön die Version von "Promises And Lies", wo die Gitarren einen wieder so schön umschmeicheln.
Wie es sich auch gehört, wurden alle Masterbänder digital neu remastert und bestechen durch einen angenehmen vollen, warmen Sound. Ins besonders im Bassbereich klingt die Vinylversion besser als die 94ér CD-Ausgabe. Das Plattencover ist schön gestaltet und mit Siebdruck versehen. Als Bonus gibt es einen MP-3 Downloadcode gratis dazu. Endfazit: der Fan wird begeistert sein, der einfache Konsument ist vielleicht vom Preis abgeschreckt und sollte zur CD-Version greifen.

 

DIE ART "Success" CD Upart-Prod. 2014    

Wunderbar überpünktlich lag das neue DIE ART Album namens „Success“ in meinem Briefkasten. Neugierig wurde sofort die CD in den Player geschoben, um beim Morgenkaffee einen Hörgenuss zu tätigen. Der erste Song „Seven Tears I Cry“ überraschte mich zugleich, ob seiner Poppigkeit oder auch dem Einsatz von Trompetenklängen geschuldet. Eine warme Melodie schmeichelt sich ins Ohr, ein Blick ins Presseinfo war überflüssig, hier komponierte  „Altmeister“ Gumprecht. Und diese Poppigkeit erstreckt sich über „In A Time“ weiter zu „Morgenrot“, aus der musikalischen Feder von Sven Löbert, hin zu einem Höhepunkt des Albums. Die Indiepop-Ballade „Love Shiner“ paart eine sehnsüchtige Melodie, aus der Hand von Conrad Hoffmann, mit dieser unwiderstehlichen Lyrik von Makarios, vorgetragen mit leicht brüchiger Stimme. Erinnerungen an „Fear, Jane Plays Guitar“ werden wach. Bei „Es Regt Sich Wind“ kommt einem dann unweigerlich WISSMUT in den Sinn, jenes Post-Die-Art-Projekt aus vergangenen Tagen. „Stillere Zeiten“ regt vom Text her zum Nachdenken an, geht es doch um manch gescheiterte Menschenexistenz die es in jedem persönlichen Umkreis gibt. Zu „Die Letzten Die Noch Tanzen“ wird die Diskokugel angeworfen, ich schließe die Augen und sehe schon die Menge beim Konzert sich im Rhythmus wiegen. Im „Hinterhof Der Zeit“  regiert kurz der Postpunk, danach kann zu „Found A New Way“ gerne weiter getanzt werden. Der letzte Song „Rasende Welt“ spiegelt am besten die Grundstimmung des Albums wieder. Wunderschöne Gitarreneffekte flirren um einen hypnotischen Bass herum, während ein perfekter Rhythmus den Song ab der Mitte vorantreibt.

Endfazit: Alle Texte von Holger Makarios Oley spielen sich größtenteils im Dunkeln ab, die Musik aber ist wie ein beginnender Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch den Morgendunst scheinen. Der Postpunk ist bis auf zwei Stücken perfekten Indiepop gewichen, was ich gerne verzeihen kann. Die lange Wartezeit von 6 (!) Jahren seit dem letzten regulären Album haben sich gelohnt. Das ArTiGe Schiff ist weiterhin auf Erfolgskurs!

 

01.11.13 Luc Stargazer und Die Art im CWH in Grossenhain (Fanclubkonzert)

Am 1. November 2013 lud www.widewideworld.de das zweite Mal zum Konzert ins Großenhainer Conny-Wessmann-Haus. Der Einladung sind wir gern gefolgt und es war unser erster Besuch in Großenhain. Am frühen Abend angekommen, fanden wir den Ort des Geschehens am äußersten Ende der Ortschaft. Das Conny-Wessmann-Haus war für uns ein einladender Ort und es waren schon einige DIE ART Jünger vor Ort. Mit einer Flasche Bier in der Hand begrüßten wir kurz nach unserer Ankunft den Herrn Nico und der Abend konnte beginnen.

Bereits der Auftrittsort hatte einen familiären Charakter im spärlich ausgebauten Dachgeschoss, ebenso die gesamte Atmosphäre unter den nacheinander eintrudelnden Konzertbesuchern und Fans. Viele bekannte Gesichter von anderen DIE ART Konzerten fühlten sich in vertrauter Umgebung sichtbar wohl. Auch Freunde von uns, welche wir durch unser DIE ART-Special persönlich auf dem NCN-Festival kennengelernt haben, kamen erwartungsvoll nach Großenhain.

Als Opener betraten >LUC STARGAZER< die Bühne und konnten mit den ersten Tönen überzeugen. Vor drei Jahren hatten sie an gleicher Stelle ihren ersten Auftritt und waren sichtlich erfreut, an diesem Abend aufzuspielen. Songs des uns vorliegenden 4-Track Demos wurden souverän dargeboten sowie diverse andere Songs. Mit Sänger Lazy Schulz, vielen auch bekannt von seiner früheren Band Eminence of Darkness und als Gitarrist bei Whispers in the Shadow, haben LUC STARGAZER einen äußerst sympathischen und charismatischen Frontmann. Es war ein sehr guter und energiegeladener Auftritt der Dresdner. Bei einem Gespräch nach dem Konzert konnten wir erfahren, dass für Anfang 2014 das Debüt-Album von LUC STARGAZER geplant ist. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis und man wird noch viel von dieser Band hören.

Nach einer kleinen Umbaupause betraten dann endlich >DIE ART< die Bühne und mit den ersten Klängen von „Pale“ entstand gleich eine angenehme und vertraute Stimmung. Das Publikum wurde gleich in den Bann der Leipziger gezogen und es war klar, dass dies ein wunderbarer Abend werden würde. Makarios begrüßte wieder einmal das Publikum in seiner unnachahmlichen und herzlichen Art und Weise. Nach einigen Songs der letzten Alben kam mit „Heer Litz“ ein gefühlter erster Höhepunkt im Programm, das Publikum begann zum Teil an zu pogen und einer der vielen Klassiker von Die Art wurde zelebriert. Die allseits bekannte Liveversion dieses Songs kam dieses Mal in einer anderen Version daher, da Bassist Conrad Hofmann dieses Mal Gitarrist Thomas Gumprecht mit seinem Solo ablöste. Bei jedem weiteren Song wurde klar, dass diese Band sich einen Status bei ihren Fans geschaffen hat, der seinesgleichen sucht. Glückliche Gesichter und tanzende Körper. Jeder Song ein gefühlter Klassiker, der auf keinem Konzert fehlen darf. Man merkt der Band bei jedem Song ihre Spielfreude und Ehrlichkeit an. Das witzige Mienenspiel zwischen Makarios und Conrad während des gesamten Konzertes ist immer wieder eine Freude . Und dann „I Love you / Marian“… einer ihrer größten Klassiker… immer wieder ein Genuss und ein absolutes Muss auf jedem Die Art Konzert. Der Zwiegesang von Makarios und Conrad, wessen Marian es denn nun ist, ist mittlerweile bereits fester Bestandteil der Live-Version… wunderbar. Ein Schiff geht auf die Reise… und das Publikum ging auf eine musikalische Reise und möchte scheinbar immer weiter reisen. Aber jedes Konzert hat ein Ende und nach mehreren Zugaben war dieser wunderbare Abend vorbei. Ein glückliches und erfülltes Publikum verließ gemächlich den Konzertraum und feierte unten weiter.

Wir vom 7. Ton fuhren mit einem super guten Gefühl nach Berlin zurück und es wird definitiv nicht das letzte Die Art Konzert gewesen sein, auf dem wir anwesend sind.

Diese Band begleitet uns seit ihren Anfangstagen und gibt uns immer wieder ein wunderbares Gefühl!

(Katrin und Jens von >Radio-Schwarzes-Brandenburg- Der 7. Ton< )

 

30.12.11 Austra in der Scheuen zu Dresden

Mit großer langer Vorfreude erwartete ich das letzte Konzerthighlight des Jahres, da auch das Debüt-Album der Band für mich eines der besten Longplayer 2011 darstellt. Doch schon Tage vor dem Konzert trübte sich schnell die Freude, da im Vorverkauf keine Tickets mehr erhältlich waren. So nun also der Versuch am Konzertabend zeitig genug da zu sein und auf Restkarten an der Abendkasse zu hoffen. Pünktlich 20.00 Uhr an der Scheune angekommen hier die schöne Botschaft der MA des Scheunecafes: “Es gibt keine Abendkasse. Nur eventuelle Restkarten von abgesagten Vorbestellungen.” Und der Einlass beginnt erst 21.00 Uhr. Vor den Türen hatten sich mittlerweile 50 Leute versammelt, die alle keine Karten hatten und auf die Abendkasse hofften. Pünktlich um 9 gingen dann die Türen auf. Draußen hatten sich nun schon 100 Gäste versammelt. Doch dann plötzlich das Wunder: Tatsächlich haben wir ein paar Tickets ergattert und waren drinnen. Welch große Freude!!!
Schnell noch ein Getränk ergattert und mit jeder Menge bekannten Gesichtern ein kurzes Pläuschchen gehalten, bevor es dann 22.00 Uhr losging. Touchy Mob eröffnete den Abend als Alleinunterhalter mit einer Mischung aus Folksongs und Technoiden und Dub-Beats, umgesetzt mit einer Akustikgitarre, Effektboards, Midi-Controller und einem Mac-Book. Sehr interessant, sehr überzeugend und viel Respekt, da selbst ein technischer Zwischenfall Touchy Mob nicht aus dem Konzept brachte. Nach 40 Minuten begannen dann die Vorbereitungen für die Hauptband des Abends. Mit großem Applaus wurden gegen 23.00 Uhr nun die sympathischen 4 Damen und 2 Herren von Austra begrüßt. Sehr gut ausgerichtet auf die Hauptsängerin und Kopf der Band Katie Stelmanis wurden fast alle Songs und Hits wie Lose It, Spellwork, Darken Her Horse in albumgetreuer Art dargeboten. Frau Stelmanis wusste mit allen Mitteln und Gestiken und großer Unterstützung der anderen beiden Sängerinnen/Tänzerinnen die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und zu verzaubern. Der Sound und die Stimmung im Publikum waren echt großartig und wurde selbst bei unbekannten Songs und B-Seiten wie Identity, Young And Gay und Woodstock nicht gebrochen. Einzig der visuelle Effekt und der Einsatz der Beleuchtung können sicher noch besser sein, aber für eine Band und deren Debüt-Tour vollkommen okay. Fazit für mich ist, das Austra eine Formation ist, die ihre Songs live mit sehr guten stimmlichen Qualitäten, Ehrlichkeit und vollem Körpereinsatz voll umsetzt. Bleibt mit Spannung zu erwarten wie sich die Band weiter entwickelt. Auf jeden Fall hoffe ich auf eine baldige Rückkehr der Band mit neuem Longplayer und Tour. Der Abend war für mich ein großes Highlight 2011 und ein wirklich guter Jahresabschluss! "

liebe Grüße
Lazy

(Lazy Schulz >Facebook<)

17.12.11 Die Art in der Groovestation zu Dresden

Ein Bericht von Jasmin B. aus Pirna:

Die Art in der Groovestation zu Dresden, am 17.12.2011

Erst einmal vorweg: es war ein grandioser Abend.

Schon vor dem Konzert war eine tolle Atmosphäre, ich habe nette Menschen getroffen und viele bekannte Gesichter gesehen. Schön, das alle wieder dabei waren. Ein paar neue CDs befinden sich nun auch in meinem Besitz.

Die ursprünglich geplante Vorband aus Hamburg musste leider absagen und so gab’s vorneweg „nur“ den Film, „An Arcane Story“. Schön, dass es der Director’s Cut war, so hatten diejenigen wie ich, die sich die DVD schon angesehen haben, auch noch mehr davon. Wurde vom Publikum gut bis sehr gut angenommen. Und dann ging auch schon das Konzert los: Stille Ohne Trauer. Von Anfang an Bewegung in der ersten Reihen, besonders nach dem zweiten Titel: Nicht Weit Von Hier. Gute Stimmung seitens der Fans und der Band, die Lieder krachten richtig in den Raum, wobei das jetzt nicht negativ verstanden werden sollte. Nein, es ist ja ein schönes Gefühl, wenn man die Musik praktisch spüren kann. Komplett war das Eis gebrochen nach den alten „Hits“, und es wurde gepflegt Pogo getanzt, so weit ich das von meiner passiven Position direkt vor der Bühne beurteilen kann. Aber ich glaube, es gab wohl niemanden im Raum, der ruhig stehen konnte und nicht nur meine Euphorie wuchs von Song zu Song. Die Art in Bestform. Bei den Zugaben wurde dann auch die Textsicherheit des Publikums unter Beweis gestellt, und sogar die sangen und tanzten mit, die vorher nichts mit der Band zu tun hatten. Nach fast zwei Stunden schließlich ging die Band glücklich von der Bühne, und der Makarios umarmte zuerst die kleine Jasmin in der ersten Reihe. Erschöpft aber zufrieden sind nicht nur ich und meine Begleiter dann zur Bar, um wieder ein wenig zu neuer Energie zu kommen. Und dann, ausgestattet mit Getränken, lässt man den Abend ausklingen. Plaudert hier ein bisschen, plaudert da ein bisschen und freut sich einfach an der schönen Zeit die man hat. Bis es dann schließlich müde aber fröhlich nach Hause geht.

Insgesamt ein wirklich großARTiger Abend mit vielen lieben Menschen, einer zur Höchstform auflaufenden Band, klasse Stimmung und einem tanz- und singfreudigem Publikum. Ich möchte mich hier übrigens mal bei den Herren bedanken, die hinter mir standen und mich kleines Mädchen sozusagen vor der wogenden Masse beschützt haben.

Für mich als „Jungfan“ war es schön, schon ein zweites Mal bei dem legendären Jahresabschlusskonzert dabei zu sein, und ich muss sagen: es wird von Jahr zu Jahr besser.

 

Smiths And Burrows „Funny Looking Angels“ (Kitchenware Records 2011)

Schon über einen längeren Zeitraum arbeiten die beiden Musiker Tom Smith (Editors) und Andy Burrows (Ex-Razorlight, I Am Arrows)  immer wieder mal zusammen. So war es fast nahe liegend, das diese Zusammenarbeit auch in Album-Format erscheinen wird. Und dies ist am 28.11.11 geschehen, denn da wurde ihr Album „Funny Looking Angels“ veröffentlicht. Kurz vorher startete in den Niederlanden ihre Europatour, welche jetzt schon als Erfolg gewertet werden darf. Das Album beginnt mit „In The Bleak Midwinter“ sehr majestätisch und bombastisch und gibt damit schon das Thema dieser Platte vor, die Winter- und Weihnachtszeit. Ohne Pause geht der Opener in die erste Single „When The Thames Froze“ über, jetzt schon ein Klassiker im Stile von „Fairytale Of New York“ der Pogues. Von Orchesterklängen getragen singt Tom Smith über freudige und traurige Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres, man spürt regelrecht die Resignation und die Wut der bestehenden politischen Verhältnisse, aber auch Hoffnung für das folgende Jahr. Danach kommt mit „As The Snowflakes Falls“ ein Song von Andy Burrows, in dem es um eine verlorene Liebe geht, der man besonders in der Weihnachtszeit nachtrauert. „Funny Looking Angels“ kommt beschwingt mit Chorgesängen angeschlendert um von einer Coverversion von Black´s Achtziger-Hit „Wonderful Life“ abgelöst zu werden. In der Smith & Burrows Version wirkt er noch pessimistischer, trauriger als im Original, was an Tom Smith´s Bariton-Stimme und der sparsamen akustischen Instrumentierung liegt. Darauf folgt mit „Only You“ von Yazoo auch schon die nächste Coverversion, gesungen von Andy Burrows. Da mir das Original nie so gefiel, war ich überrascht, wie angenehm ich diese Version empfinde. „On And On“ ist danach ein ruhiger, folkiger Song, bei dem beide Sänger im Duett singen. Wie als kleines Zwischenspiel bezaubert nun „Rosslyn“ als ruhiges Instrumental, um von „This Ain´t New Jersey“ abgelöst zu werden. Über eine schöne Melodie singt Tom Smith von einer zerbrochenen Beziehung, welche sich zusätzlich an all den Weihnachtsritualen aufreibt. Herrlich sarkastisch wie er sich über immer dieselben Songs im Radio beschwert, spontan fällt einem ja dazu gleich „Last Christmas“ ein. Als Ausklang erklingt die „Pianoballade“ "The Christmas Song", welche die dänische Sängerin Agnes Obel im Duett mit Tom Smith singt.

Zum Schluss kann ich dieses Album nur empfehlen, es vereint all die schönen und schlechten Seiten der Weihnachtszeit, gibt einem Hoffnung, lässt einen aber auch Platz für eine kleine, gepflegte Depression, die in dieses Tagen nie schaden kann. Kaufen, kaufe, kaufen!!!

 

DIE ART "Arcane" CD/DVD Upart-Prod. 2011    

Kritik von Nadja B.:

Ein Sonntagherbstnachmittag mit Die Art „Arcane“

Untertitel: Eine Reise auf dem Bett liegend

Ein Sonntagnachmittag im Herbst. Seit Tagen nehme ich immer mal wieder meine neue Die Art CD „Arcane“ in die Hände. Doch jetzt nun ist der Moment gekommen, an dem ich sie das erste Mal anhören werde. Solche Momente brauchen Zeit. Das Knacken, das eine CD macht, wenn sie zum ersten Mal aus der Hülle genommen wird, will zelebriert werden, die Ohren und das Gemüt müssen frei sein.

Mit „Chance Encounter“ höre ich einen ruhigen Opener. Als die Trompete (Flügelhorn) einsetzt, beschließe ich trotz nachmittäglicher Stunde: hier muss ein Getränk her.
Noch vor dem ersten Schluck von meinem Fruchtwein Cocktail Johannisbeere mit Minze (!) und dem ersten gesungenen Wort bin ich von den Gitarren von „Stille ohne Trauer“ geflasht. Den Song kenne ich schon vom Konzert. Ich mache die Musik lauter. Lied drei, „Cinema of Seclusion“ ist schnell vorbei, ein sehr kurzer Film im Kino der Verborgenheit. „Nicht weit von hier“ schließt sich mit dem nächsten Song ein typischer Die Art-Song an, dem es schnell gelingt, die Sehnsucht zu fassen. Und schon ist auch er wieder schnell vorbei. Ich bekomme Angst, dass Album könnte ausgehört sein, noch bevor ich ausgetrunken habe. 'Die Wahrheit ist kalt und kennt keine Gnade. Die Lüge ist warm und voller Mitgefühl' sind die ersten Worte des fünften Liedes „Wahrheit und Lüge“. So wahr sind sie, dass mir ein kleiner kalter Schauer den Rücken hinunterläuft und ich an diesem schönen Herbstnachmittag das Fenster schließe, weil mir kalt wird. Klaviergeklimper mit Seele schließt sich an. Ich lese auf dem Cover den Name des Stückes, „Gone without a word“, und bekomme ein Gefühl der Beklemmung. Mit „Other Side“ folgt epische Filmmusik, nur will sich im Moment kein rechter Film vor meinem geistigen Auge zusammensetzen, Zerstörung setzt ein, die befremdlich auf mich wirkt. Das Schlagzeug, das Lied Nummer acht einleitet beruhigt mich und erst bei Sekunde 35 bemerke ich, dass es Zeit ist für den Joy Division Klassiker „Love will tear us apart“, den ich live schon so oft gehört habe und immer wieder in der Die Art-Version groß finde. Ich bekomme Lust, eine Kerze anzuzünden. Im Anschluss lässt das Instrumental „First Snow“ mein Kerzenlicht flackern wie tanzende Flocken Schnee. Als die ersten Töne des folgenden Liedes „Mein langsamer Tod“ ertönen, denke ich 'yeah' und freue mich, wieder ein unverkennbares Die Art-Stück zu Hören. Aber nein, hier haben wir ein Stück der Fliehenden Stürme. Trotzdem -oder auch deswegen- ein sehr schöner 'Stachel mitten ins Herz'. Noch bevor Nummer elf des Albums beginnt, erwarte ich wieder ein weiteres instrumentales Stück, passend zu einem kleinen Seelenspaziergang. Trotz des Titels „Black Despair“ kommt in mir keine Verzweiflung auf. Die Zeit reicht nicht aus. Was soll ich zu „Im Spiegel meiner Träume“, dem letzten Song auf „Arcane“ sagen? Ich liebe es! Ein Song zum Hineinlegen, ganz wie ich es mag. Gewaltig!

Und dann ist plötzlich schon alles vorbei! Mein Getränk ist noch nicht geleert. War das schon alles? War das zu wenig? Befand ich mich einfach in einem Raum ohne Zeit?
Toll! Ich habe nichts anderes erwartet, als ein tolles Stück Musik heute Nachmittag zu hören, an diesem schönen Sonntagherbstnachmittag. Ich bin ein Fan und als solcher per se mit allem zufriedenzustellen und schwer zu enttäuschen. Aber ich muss sagen: einfach nur groß! Die Mischung der Stücke im typisch treibenden Die Art-Gewand mit den Soundwerken von Gitarrist Conrad Hoffmann finde ich wirklich gelungen, auch wenn ich mir deren Umsetzung auf Konzerten eher weniger vorstellen kann.
Erwähnenswert ist natürlich auch noch das tolle Artwork der CD, das Outfit der solchen und der DVD ist originell, die Fotos im Booklet sehr schön.

Die Dämmerung des Herbstnachmittages scheint durch mein Fenster herein, ich gieße mir ein neues Glas ein und drücke erneut die Play-Taste.
Geheimnisvoll.
Geheimnis.
Voll.

 

Kritik von www.de:

Pünktlich zum VÖ lag es in meinem Briefkasten, das neue Album von DIE ART, inklusive einer DVD. Auf dieser ist der Film "An Arcane Story" enthalten, die Musik dazu ist auf dem Album zu hören. Und da liegt bei mir das einzige "Manko", für mich ist das neue Album von DIE ART ein SOUNDTRACK, KEIN Album. Bei Soundtracks von grossen Hollywood-Filmen würde auf der Hülle stehen "music from and inspired by An Arcane Story". Der Film hat eine interessant erzählte Geschichte, eine Frau kehrt an den Ort zurück, wo sie mit ihrem Liebsten (Hauptrolle Makarios himself) glücklich war und wo sie ihn anscheinend auch verloren hat. Sie besucht all die Orte wo sie zusammen waren, um einen Abschied zu finden und wieder neu nach vorne zu blicken. Dabei spielt die gesamte Band sich selbst bei einer Liveszene. Dank der einfachen Effekte, nasse Gesichter/Haare/Meer, kamen mir sofort die Songs "Das Schiff" und "Ozean" in den Sinn, deren Texte auch gut zum Film passen würden. Zufall oder gewollt sei dahingestellt. Auch die Musik ist äusserst hörenswert, Instrumentals von Bassist Conrad Hoffmann, teilweise schon auf seinem Solo-Album "Szenenotes" erschienen, und postpunkige Stücke mit Gesang wechseln sich ab. Wobei das Stück Nummer 2 "Stille Ohne Trauer" einen sehr feinen Opener bietet. Bei Nummer 8 kommt dann als erstes Cover die schnelle Version von "Love Will Tear Us Apart" zum Einsatz, live schon länger umjubelt, während das kurz darauf folgende "Mein Langsamer Tod" eine Verbeugung vor den Fliehenden Stürmen ist. Als Bonus wurde dann tief in der Bandhistorie gekramt und "Im Spiegel Meiner Träume" neu aufgenommen, Kennern bekannt als ein Song von Die Zucht. Produziert wurden die Songs in Leipzig und die Instrumentals in Weimar. Wobei die Leipziger Stücke komplett live im Studio aufgenommen wurden, was ihnen einen guten "Druck" verleiht. Für das nächste, "richtige" Band-Album wünsche ich mir dann aber auch wieder Songs, die Thomas Gumprecht mitkomponiert hat, denn der Popfaktor ist bei den Arcane-Songs niedrig. Dies soll aber KEIN Kritikpunkt sein, nur persönlicher Geschmack!

03.09.11 Mundtot, Vadot, Luc Stargazer und Whispers in the Shadow im Puschkin zu Dresden

Zuerst einmal muss ich meine Enttäuschung kundtun zu der Publikumsresonanz bei diesem Minifestival. Höchstens 35 zahlende Gäste habe ich gezählt und das bei einem Unkostenbeitrag von nur 10,- Euro. Wo ist sie denn hin, die "grosse" schwarze Szene in Dresden, zumal mit den Whispers eine Kultband zugegen war, deren Deutschlandtermine meist rar gesät sind? Gut die ersten zwei Bands des Abends, Mundtot und Vadot waren musikalisch gesehen nicht mein Geschmack, zu einfallslos die Musik und wenn sich bei erster Band der Gitarrist schon nach dem dritten Song das Shirt auszieht, um seinen schmächtigen Körper zu zeigen, naja, Posen half da auch nicht mehr. Ab dem vorletzten Act wurde es dann aber besser. Luc Stargazer starteten mit einem neuen Song perfekt in ihren Auftritt, "The Dragonfly" ist aber auch regelrecht geschaffen für einen Konzertopener! Weiter ging es mit schon bekannten Songs, bis auf einmal Ashley Dayour die Bühne betrat und zusammen mit Luc Stargazer seinen alten Clubhit "Train" in der Version des Eminence-of-Darkness-Remixes zum besten gab. Dazu sei gesagt, das Sänger/Gitarrist Lazy Schulz durch den Remix seiner alten Band Kontakt mit den Whispers-Frontmann bekam und seitdem die Whispers live an der Gitarre unterstützt. Mit dem schönen Die Vision Cover von "Fascination" beendeten Luc Stargazer ihr Set. Nach kurzer Umbauphase betrat dann endlich um 1:30 Uhr der Hauptact die Bühne. Mit vielen neuen Songs, die meist ineinander überflossen begeisterte Ashley und seine Band das Publikum. Die Songs vom letzten Studioalbum "The Eternal Arcane" erzeugten live eine tolle Wirkung. Ein wirklich schöner Gig der Whispers in the Shadow, der leider viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Zuletzt geht aber noch ein Lob an das Mischpult, denn der Klang und die Lautstärke waren perfekt, was leider sehr selten auf Clubkonzerten ist.

21.04.11 Friction Festival im Berhain zu Berlin

Das Friction Festival im Berliner Berghain versprach schon mit seinem angekündigtem Line-Up ein echtes Post-Highlight zu werden: God Is An Astronaut, Junius, Maybeshewill und Caspian. Was kann man dem noch entgegensetzen?

Kurz nachdem wir auf dem alten schönen Fabrikgelände angekommen waren, haben wir glücklicherweise den veränderten Zeitplan von God Is An Astronaut registriert und diese standen nun schon 19 Uhr auf der Bühne weil sie heute beim Dunk Festival in Belgien spielen und einen weiten Reiseweg haben. Somit waren sie sozusagen der Opener. Aber einen wie ich ihn noch nie gesehen habe. Kurz umschrieben: GOD IS AN ASTRONAUT WAR DER OBERHAMMER!!! Eine Soundwand wie ich sie kaum gehört hab startete mit dem Song „The Age Of The Fifth Sun„. Die beiden neuen Mitglieder Jamie an den Keys und vor allem der Drummer Michael sind einfach der Wahnsinn. Sie gehen ab und rocken! Torsten und Niels hatten sichtlichen Spaß und boten eine sehr ausgewogene Songauswahl aller Alben mit den besonderen Highlights „Zodiac“, „Echoes“ und „Route 666„, Ich habe sie noch nie so energiegeladen gesehen. Auch das Licht und die Visuals waren genial. Jeder Song der 50 Minuten Spielzeit ein wahrer Genuss mit Gänsehautfeeling. Besser geht's nicht! Nach dem Konzert hab ich gleich noch mal die Möglichkeit genutzt mit dem Keyboarder ein paar Worte zu wechseln. Echt sehr nette und liebe Jungs, die den Gig sichtlich genossen haben und mit einem kühlen Getränk ausklingen ließen. Cheers GIAA!

Im Anschluss kamen Maybeshewill leider in der kleineren sehr vollen Kantine-Stage zum Einsatz. Leider hatte man Schwierigkeiten aufgrund der Fülle des Raumes und der nicht vorhandenen Bühne die Band visuell wahrzunehmen. Aber ihre Songs haben mich trotzdem gecatched, man verfiel voll in Trance und es war einfach traumhaft. Am besten man schließt die Augen lässt sich von jeder dieser wundervollen Melodien aus Stücken wie „Critical Distance“ oder „To The Skies From A Hillside“ einfach verzaubern. 4 Jungs die sehr gut los rocken und auch eine Energie an den Tag legen wie man sie nur selten erlebt.

Nach einer kleineren Umbaupause war es dann Zeit für Junius. Leider auch in der kleinen Minilocation. Diesmal haben wir uns gleich in die erste Reihe gedrängt. Wobei da die Location Junius schon ein wenig zu schaffen machte. Sie gehören definitiv auf eine große Bühne. Dennoch war es sehr schön die Jungs mal so nah zu sehen und sich von Songs wie „The Antediluvian Fire“, „Stargazers & Gravediggers“ und „A Word Could Kill Her“ einfach umhauen zu lassen. Laut und heiß war es definitiv aber was tut man nicht alles für eine Band wie diese.

Ich versteh gar nicht warum die Bands nicht auch in der Mainstage gespielt haben. Da waren Bands die für mich eher unbekannt waren aber das liegt wohl im Auge des Betrachters. Leider haben wir es dann zu Caspian nicht mehr geschafft und auch die Kantinestage war wohl etwas Schuld daran… So ging es dann nach fast 5 Stunden Musik wieder auf den Weg zurück in die Heimat-

Aber das Friction Festival ist ein echt schönes Festival für dieses Musikgenre, sehr friedlich und sehr respektvoll. Ich freue mich schon auf das nächste Mal und bin gespannt auf das Line up.

(Lazy Schulz >Facebook<)

18.02.11 Deine Lakaien im Alten Schlachthof zu Dresden

Vorab muss ich gleich mal klarstellen, das Konzert im Ganzen betrachtet war sehr gut, gesanglich her vom Herrn Veljanov, musikalisch von seinen Mitstreitern her und auch Sound und Lichtshow waren super. Warum ich dies gleich am Anfang schreibe? Weil diese Band mir vor Jahren viel bedeutet hat. Ihre ersten vier Alben sind immer noch Meisterwerke in der Verbindung von elektronischer und akustischer Musik, dieses Grufti-Etikett lasse ich mit Absicht weg, denn da gehörten sie nie so richtig hin. Mit dem Charterfolg von "Return" im Jahre 1999 wurde für mich die Musik uninteressanter, das lag aber nicht am Erfolg der Band, nein es lag wirklich an der Musik. Und dies spiegelte sich beim Konzert letzte Woche wieder. Sie spielten viel neue Songs, die leider schon mit dem Opener einfach zu ruhig ausfielen. Da fehlen die typischen Drumrythmen, das Elektronikgefrickel, der Beat um etwas Schwung ins Konzert zu bringen. Auch die älteren Klassiker wie "Love me to the End" oder "Reincarnation" wurden zu Gehör gebracht, aber in aktualisierten Fassungen gespielt. Dem Publikum gefiel es, mir aber nicht, denn gerade diese Songs hätten in ihrer Originalfassung den nötigen Schwung ins Konzertgeschehen gebracht. Was mich auch etwas störte war das Geplänkel zwischen Cellist B.Deutung und der Geigerin, ich meine als kleine Zwischeneinlage wäre es in Ordnung gewesen, aber über ein ganzes Konzert wirkte es dann auch bald sehr inszeniert. Aber da dies alles dem Publikum gefiel wurden auch noch Zugaben gespielt, nur das sehnsüchtig erwartete "Dark Star" nicht. Was bleibt ist das Gefühl, das eine Band irgendwie vor 12 Jahren von ihrem Weg abgekommen ist, handwerklich aber nichts verlernt hat.

16.10.10 5 Years of widewideworld.de Festival im CWH zu Grossenhain

Da hatte er nun geladen, der Betreiber der feinen Webseite „widewideworld.de“ und glühender Die-Art-Fan, in die beste - und einzigste - Szene-Lokalität ihrer Art in Großenhain und weiterem Umland, das Conny-Wessmann-Haus. Nebenbei gesagt in der Vergangenheit schon öfter Ort Wissmutiger und Artiger Veranstaltungen. 5 Jahre gibt’s die Webseite inzwischen, Grund genug die 4 Herren aus LE-City, um deren musikalisches Leben sich auf der widewideworld-Seite alles dreht, mal wieder in die sächsische Provinz zu locken. Damit es ein Festival wird, gehören noch weitere Bands dazu, die wurden gefunden mit Luc Stargazer und den Radio City Rockers.

Der Abend begann mit einer erfreulich einfachen Anreise (Vorteil des Ortskundigen), Auto beim Veranstalter abstellen und mit seiner Frau zum Conny-Wessmann-Haus laufen - fertig. Wie nicht anders zu erwarten bei der Artigen Veranstaltungen, trifft man schon zu früher Stunde auf erfreulich bekannte Gesichter. Die Security und der Kartenentwertungs-Kassen-Dienst mussten sich noch (zurecht) finden - Zeit für ein erstes Bier. Der von oben durchdringende Soundcheck schraubte derweil die musikalischen Erwartungen hoch.

Wie angekündigt ging’s dann pünktlich 21:00Uhr los. Den Festival-Opener machten Luc Stargazer, das neue und noch ganz frische Projekt von Sänger Lazy Schulz und Bassistin Juliana (ex-Eminence Of Darkness) mit ihrer Live-Premiere vor ca. 100 erwartungsvollen Besuchern. Unterstützt wurden sie noch von zwei Herren an Gitarre und Schlagzeug. Wer die Vorbilder von Luc Stargazer  sind, war nicht zu übersehen und auch hörbar, aber es war selten verkehrt sich seine Inspiration bei den ganz Großen der Branche zu holen. Immerhin handelt es sich bei denen um The Cure, Editors und Placebo. Entsprechend beeindruckend waren Sound und Songs. Wo erst noch poppige Melodie herrschte, türmten sich gleich noch Gitarrenwände in bester Shoegazer Manier hinzu. Serviert wurde unter anderem der „Evolution Cocktail“ oder es gab die „Plastic Movies In My Dreams“. Ein starker erster Auftritt, da können wir in Zukunft zu Recht noch einiges erwarten.

Nach einer kurzweiligen Zigaretten- und Bierpause (jeweils mehrfach) mahnte das ertönende Intro zum zügigen Aufstieg in den Konzertsaal. Mit „In my Mind“ startete der Rundblick auf fast 25(!) Jahre Die-Art-Schaffens und 150 Gäste im komplett gefüllten Saal. Auf die anfängliche Anfrage Makarios nach mehr Monitor kam aus dem Hintergrund die putzige Bemerkung nach weniger Bass - von Conne Hoffmann mit einem laut ungläubigen: „Weniger Bass???“ beantwortet. Einem der auf der Bühne emotionalsten Bassisten überhaupt, sollte man eher endlich mal ein Mikro spendieren! Neben Klassikern wie „Heimatlied“ (mein aktueller Klingelton) und Neuzeit-Krachern wie „Paradise“ freute es mich besonders Songs, wie die auch auf der aktuellen Best Of „Twenty Fear“ vertretenen „Somewhere In The Rain“ und „All I Find Is“ mal wieder live zu hören. Die Bühnen-Security hatte inzwischen gut zu tun, der größte Teil der Fans hatte sich ordentlich warm getanzt - und wer zum Teufel hat eigentlich heimlich im Konzertsaal geraucht… Nach nur einer Zugabenrunde (ja ja, der Ablaufplan) wurde mit „Marian“ dann leider auch schon nach etwa 90 Minuten das Auftrittsende eingeleitet. Gitarrist Gumpi’s nervöse Frage direkt nach dem Auftritt ob es denn gut war, konnte mit einem dicken Daumen nach oben beantworten werden (der Auftritt am Vorabend soll mit deutlich weniger guter Stimmung stattgefunden haben)!

Abgerundet wurde der echt feine Festival-Abend durch die Radio City Rockers. Diese Mischung aus Kaltfront, Paranoia und Bottles macht live einfach rock `n’ rollige Laune, was sie seit ihrem ersten Auftritt im Dresdner „Pawlow“ schon oft bewiesen haben. Songs wie „Keine Hand voll Erde“, „Gans aus Mickten“, „Dispo Beat“ bringen hörbar den Spaß der Band am Spielen rüber. Nicht ganz unschuldig daran ist auch der immer wieder auffallende, ungebremste Bewegungsdrang von Sänger Tom Wittig. Die Bühne müsste noch viel größer sein! Wann kommt eigentlich das zweite Album…?

Bleibt nur zusammenzufassen, ein spitzen Abend mit echt gut aufgelegten Bands, ein begeistertes Publikum und tolle Gastgeber. Die anfängliche Nervosität des Veranstalters war tiefer Zufriedenheit gewichen, so soll es sein! Danke auch an die CWH-Bar, der Nachschub funktionierte (fast zu) gut! Prost! Der Mülli

(Info: dieser Text ist auch im OX-Fanzine erschienen!)

20.11.10 Die Art in der Kulturbastion zu Torgau

Zuerst einmal ein Wort zur Location. Da ich noch nie in der Kulturbastion in Torgau war, muss ich sagen, ein angehmer Ort um Konzerte zu geniessen. Schickes Ambiente, nette Pausenmusik, freundliches Personal und ordentliche Technik zur Beschallung. Die andere Überraschung war das anwesende Publikum, ich kam mir ziemlich jung vor, das ist jetzt nicht böse gemeint. Viele Leute haben DIE ART schon in DDR Zeiten live gesehen, das haben mir ein paar nach dem Konzert bestätigt (vergesst nicht die Fotos zu schicken!). Und so begann auch der Abend mit "In my Mind" eher andächtig. Das Tanzbein wurde erst so nach und nach geschwungen, aber die üblichen Pogo-Orgien blieben aus. Das war aber nicht schlimm, denn hier waren Menschen anwesend, die dies schon vor 20 Jahren abgefeiert haben. Heute Abend wollten sie nur tanzen und mit ihren Jugendidolen Spass haben. Der kam auch nicht zu kurz, denn "Endlos", "Heimatlied", "Voices" oder "Black Dust", all die "alten" Knüller wurden gespielt und bejubelt. Dazwischen wieder fein eingestreut die "Comebacksongs" wie "Paradise", "The Office Man" und "Samtmarie". Eingehüllt in einer feinen Lichtshow spielten DIE ART leidenschaftlich ihren Brachialpop noch mit 2 Zugaben, um danach mit den Fans gemütlich zu trinken und zu schwatzen. So muss ein perfekter Abend sein, danke sagt der Webmaster.

,30.10.10 Mama´z im Conny-Wessmann-Haus zu Grossenhain

Der Oktober 2010 wird im CWH in Grossenhain noch als Premierenmonat eingehen. Nachdem Luc Stargazer aus Dresden ihr erstes Konzert als Support von DIE ART am 16.10.10 gegeben haben, stand exakt zwei Wochen später wieder eine Band zum ersten Mal auf einer Konzertbühne, die MAMA´Z BOYZ. Dieses mal handelt es sich aber um eine Tributband, welche von vier "alten" Punkrockhasen aus dem Grossenhainer Umland gegründet wurde. Gehuldigt wird den unsterblichen RAMONES, und so war die Erwartungshaltung gross, als die Herren die Bühne enterten. Als Opener wurde gleich eines der jüngsten Stücke "R.a.m.o.n.e.s." uns durch die Ohren geblasen. Man spürte natürlich die Aufregung der Herren, aber das nahm ihnen keiner übel, auch den Fehlstart bei Stück Nr. 2 "Tomorrow she goes away". Mit einer Portion Selbstironie führte  Sänger Jan weiter durch den Abend. Neben den Hymnen "Poison Heart", "Rockaway Beach", "Endless Vacation" coverten sie auch unbekanntere Songs wie "Teenage Lobotomy", "Take is as it comes" oder "The Crusher". Dies machte den Reiz des Konzertes aus und lockte auch ein paar tapfere Pogotänzer vor die Bühne. Dies stachelte die Band durchaus an und der Jan wurde immer gesangsfester hinter seinem Mikro, taktvoll begleitet von dem Knaubel an der Gitarre, dem Schuecht am Bass und dem Spitzendrummer (!!!) Schelle. Kurz vor dem Ende raste dann ein genialer "Surfin Bird" durch die Boxen. Als Fazit sage ich mal, Superkonzert, relaxte Location und eine Band, die ihr Potenzial noch weiter steigern wird.

16.10.10 5 Years of widewideworld.de Festival im Conny-Wessmann-Haus zu Grossenhain

Ein ARTiges Festival!

gab es in einem kleinen Dorf nahe Dresden am Samstag, den 16.10. zu erleben. Anlass war das 5 jährige Bestehen des „Wide-wide-world“-Fanclubs, was natürlich auf punk-rockige Art und Weise gefeiert werden musste! Statt fand das Ganze im Conny-Wessmann-Haus, in Großenhain.

Neben einer gemütlich eingerichteten und zum Verweilen einladenden Bar, gab es im Obergeschoss einen Konzertraum, ausgestattet mit Sofas und einer kleinen Bühne, auf denen man es sich bequem machen konnte. Natürlich konnte man auch diverse Cd's, Platten oder T-shirt's am Merchstand erwerben und nebenbei auch mit dem Meister persönlich oder den Bandkollegen einen kleinen Plausch halten. Begonnen hatte an diesem Abend die Band „Luc Stargazer" als Support von "Die Art". Schon beim ersten Song wippten die Gäste im Takt mit. Die Mischung aus rockigen Passagen, getragen von Melodien, die einen in ferne Galaxien zu ziehen schienen und einer sehr prägenden Stimme, glitt man dahin. Von einem Song zum anderen begab man sich auf eine musikalische Reise, ob halb schwebend, tanzend oder mit geschlossenen Augen im Sofa versinkend. 'Luc Stargazer' hatten die Menschen in ihrem Bann. Man könnte die Musik als eine atmosphärische Mischung aus Gegensätzen beschreiben. Diese sanften, dahingleitenden Melodien stehen im Gegensatz zu den rockigen Akzenten von Gitarren, Bass und Schlagzeug und doch ergibt sich im Gesamten eine stimmige Einheit aus all diesen Elementen. Auf jeden Fall Musik, die man ganz laut hören kann/sollte, um sich voll und ganz in die Tiefe dieser Klangwelt versenken zu können. Zum Ende des Auftritts, ringsum nur zufriedene Gesichter, auf denen man oftmals ein seeliges Lächeln erkennen konnte, während sich die Menschen zum Rhythmus bewegten. Eine Band, die die Magie der Musik vollends zur Geltung brachte!

Dann, nach einer kurzen Umbaupause war es gegen 22 Uhr so weit. "Die Art" betrat die Bühne und sofort war der Raum von Jubel erfüllt. Wo vorher noch eine entspannte, fast ruhige Atmosphäre zu spüren war, merkte man, wie sich die Menschen strafften und dem entgegen fieberten, was da erklingen sollte. Mit den ersten Tönen von 'Sea Side' füllte sich der Raum zusehends, so dass es langsam enger wurde. Im Anschluß folgten 'In my Mind' und 'My Colour is Black' und die Menge zeigte schon jetzt, wie Textsicher sie war. Das liess auch bei Songs wie 'Endlos', 'Heimatlied', 'Alles was Dein Herz begehrt' nicht nach. Keiner konnte mehr still halten, alles und jeder war mittlerweile in Bewegung. In den vorderen Reihen gaben Männer und Frauen alles bei einem ersten gepflegten Pogo zu Liedern wie 'Obsession is Bad Passion'und 'Paradise'. Eine sehr kurze Verschnaufpause in der mittlerweile sehr heissen Atmosphäre brachte 'In the Gallery'und weiter ging es mit voller Kraft voraus und dem Höhepunkt entgegen. In den hinteren Reihen wurden mittlerweile schon Sofas bestiegen, um wenigstens einmal einen Blick von der Bühne zu erhaschen oder ein Foto machen zu können. Nicht nur die Stimmung heizte sich weiter auf, die Menge war voll und ganz dabei, denn 'Eternal Fall', 'Voices' und 'Somewhere in the Rain' zogen das Tempo in den vorderen (Pogo)Reihen weiter an und dann spielten sie den Titel passend zum Thema des Abends: 'Wide Wide World' Jetzt aktivierten alle nochmal ihre letzten Kraftreserven beim Pogo und hatten sichtlich grossen Spass, die Menge, ebenso wie die Band. 'All I find is', 'Love Will Tear US Apart' und 'Reality' sollten die letzten Titel sein, aber so aufgeheizt, enthusiastisch und in Hochstimmung wie die Menge war, hatten sie kaum die Abschiedsworte gesprochen, als Jubel, Applaus und Zugabenrufe durch den Raum hallten. Natürlich enttäuschten sie ihre Fans nicht und auf Wunsch spielten sie 'I love you (Marian)' und einen Titel, den ein langjähriger Art-Fan auf jeden Fall kennt: 'Black Dust'. Dieser trieb die vorherrschende Hochstimmung auf die Spitze. Mit 'Irish Coffee' und 'Sie Sagte' fand dieser Höhenflug langsam seinen Ausklang und nach den letzten Tönen und jeder Menge Applaus blickte man in total erschöpfte, aber glückliche Gesichter im ganzen Raum. Der dringliche Wunsch nach etwas Sauerstoff und Getränken liess die Menge dann nach unten strömen, wo man in Gesprächen der Begeisterung nochmals Ausdruck verlieh.

Abschliessend stand der Auftritt der Band "Radio City Rockers" an. Leider ein etwas unglückliches Timing, da viele nach dieser vorangegangenen Verausgabung völlig am Ende waren und ersteinmal eine Weile an der frischen Luft und/oder an der Bar verbrachten.

Manch einer zog bereits jetzt schon sein durchweg positives Resume und trat "tot, aber glücklich" seinen Heimweg an. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, mit einem Publikum, welches man als sehr offen und begeisterungsfähig erlebt hat und Bands, die ihnen einen wahrlich unvergesslichen Abend bescherten.

Text: www.gothicplace.com

Radio City Rockers - "Radio City Rockers" - CD - Rundling 13

Aufmerksame Leser dieser Website sind bestimmt schon über diesen Namen gestolpert. Sie sind die Midnight-Special-Guests auf dem 5 Years of widewideworld.de Festival. Hinter der Band verbergen sich Musiker von Kaltfront, Paranoia und den Bootles. Gespielt wird feiner Offbeatskapunk in der Tradition von The Clash, The Selecter oder ev. The Ruts. Alle Songs sind mit deutschen Texten versehen, die mal mehr und mal weniger Augenzwickernd aus dem Leben erzählen. Anspieltips wären "Yvonne", "Dispo-Beat" oder "JVA-Stomp".  Als Gast durfte Kaltfront´s Jens Blitzkrieg die Gitarre auf "El Picardo" zupfen.

Kaltfront - "Live ´88" - CD - Rundling 14

Und noch ein Produkt aus dem Hause Rundling. Bei dieser CD handelt es sich um die Neuauflage der ausverkauften Vinylplatte gleichen Namens. Damit aber die Kapazität einer CD ausgenutzt wird, wurden noch mehrere Bonustracks draufgepackt. Zum einen die Songs, die es damals aus Platzgründen nicht auf die LP geschafft haben, zum anderen noch 4 Songs von einem Konzert in Görlitz. Zur Musik selbst muss man nicht viel sagen, denn schon im Jahre 1988 nahmen Kaltfront eine Ausnahmestellung in der hiesigen Indie-Szene ein.

Frank Pichelstein Bröker - "VerschwIndien" - Buch - Verlag Andres Reiffer

"Wenn ein sonst so überzeugter Pauschaltourist wochenlang und ausgerechnet durch indisches Land irren muss, gerät das verwöhnte Leben bereits nach wenigen Minuten komplett aus den Fugen. Frank Pichelstein Bröker schildert in "verschwIndien" waghalsige Eindrücke, kulturelle Missverständnisse und das von allerlei Getier begleitete Eintauchen in das indische Kastensystem." - Werbetext zum Buch

Was habe ich beim Lesen dieses Buches gelacht. Ein paar Storys hat mir der Autor ja schon früher an der Schnapsbar erzählt und da habe ich schon gestaunt. Wer also wissen will, wie ein liebenswerter Couchpotato als Rucksacktourist Inder mit Myspace vergleicht, Erfahrungen auf bewachten Toiletten sammelt, im Taj Mahal sich sicher ist, nie einen Fotoapparat zu brauchen und und und, der lese dieses Buch!

03.08.10 The Pogues in der Zitadelle zu Berlin

Was soll ich eigentlich zu diesem Konzert schreiben, vielleicht zuerst, das ich noch vor 1 Jahr nie daran gedacht habe es zu erleben. Zu mindestens nicht in Deutschland, denn darum haben die Pogues immer einen grossen Bogen gemacht. Als Begründung gaben sie die irrsinnigen Nebenkosten an, die eine ausländische Band in unserem Land hat, ich sage nur die Künstlersteuer. Begonnen hatte der lang ersehnte Tag mit wolkenbruchartigen Regenfällen, welche sich bis zum Konzertbeginn hinzogen. Dann aber hatte der Wettergott ein Einsehen und es tröpfelte nur noch ab und zu. Als Vorband bekamen wir noch CIVET mit, welche ordentlichen Punkrock abliessen, den aber fast keiner ein Gehör schenkte. Mit einem netten "Fuck off your fucking Motherfuckers!" verabschiedete sich das amerikanische Damenquartett dann von der Bühne.
Danach gab es als Pausenmusik ein perfektes Mixtape der Pogues. Und pünktlich 19:30 (!) ging es auch schon mit "Streams of Whiskey" los. Vor der Bühne begann eine wahre Pogoschlacht die sich bis weit in die hinteren Reihen hinzog. An der Setliste gab es nix zu meckern, ausser vielleicht, das mir "Sayonara" fehlte. Jeder der Bandmitglieder bekam sein Solo, Spider mit "Tuesday Morning", Fearnley und Finer beim Instrumental "Repeal Of The Licensing Laws", Chevron beim fantastischen "Thousands are Sailing" und zum Schluss Spider noch einmal mit dem unvermeintlichen Biertablett bei "Fiesta".
Mr. Terry Woods war leider nicht bei diesem Konzert dabei, da seine Tochter in Irland an diesem Tag zum Traualtar geführt wurde. Ansonsten war die Band in Topform, selbst Mr. MacGowan wirkte fit, auch wenn er ein paar Artikulierungsprobleme hatte. Herrlich auch zum Schluss die Grüsse an das Publikum: "Ich bin eine Currywurst", "Ich bin eine Schwarzwälder Kirschtorte", "Ich bin ein Apfelstrudel"! Einzig warum Shanes MacGowans Manager Joey Cashman mit einer kleinen Taschenlampe am noch hellen Tag seinem Schützling den Weg zur Bühne zeigte bleibt mir schleierhaft.
Leider war dann kurz vor 22:00 Uhr auch schon Schluss, das liegt aber an der Lärmschutzbestimmung, die in der Zitadelle eingehalten werden muss. Komischerweise sah ich rund um die Location nur Einkaufszentren und Firmen, keine Ahnung wer dort abends belästigt wird.

PS: Ich habe es in der Zugabe bis in die erste Reihe an die Absperrung geschafft, es war die Hölle, aber ich musste die Pogues unbedingt von Nahem sehen. Und, sie sehen gesünder aus als sie eigentlich dürften, auch Shane!

1. Streams of Whiskey
2. If I Should Fall From Grace With God
3. The Broad Majestic Shannon
4. The Boys From County Hell
5. A Pair Of Brown Eyes
6. Tuesday Morning
7. Kitty
8. The Sunny Side Of The Street
9. Repeal Of The Licensing Laws
10. The Old Main Drag
11. Body Of An American
12. Greenland Whale Fisheries
13. Thousands Are Sailing
14. Dirty Old Town
15. Bottle Of Smoke
16. The Sickbed Of Cuchullain
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17. Sally McLennan
18. A Rainy Night In Soho
19. The Irish Rover
--------------
20. Poor Paddy
21. Fiesta

DIE ART "Für immer und ewig" Best of Vol.1 - Review by Mülli!    

Der Trend zu wieder längeren Alben-Titeln setzt sich auch beim ersten Best-Of-Album in 23 Jahren Bandgeschichte als Die Art fort, und weckt gleichzeitig Erwartungen auf Vol. II, die mit englischsprachigen Songs in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft nachfolgen soll. Zurück zur aktuellen Ausgabe, die wie es sich für eine Best Of gehört, das (deutschsprachige) Schaffen der Leipziger Urgesteine und Ausnahmemusiker zwischen 1986 und heute widerspiegelt. Die Art füllen wohl nicht die größten Konzertsäle, haben aber sicher eine der treuesten Fangemeinschaften die man sich als Musiker vorstellen kann, und für genau die werden Alben wie dieses zusammengestellt. Der Einstieg in das Album gelingt mit „Endlos“, erstmals zu hören auf dem 1987er Tape „Would You Mind Us Looking For?", und ebenso wie „Sie sagte“ und „Symbole“, 1995 auf dem Album „Das Schiff“ wieder erschienen. „Ozean“ wurde neu eingespielt und glänzt mit modernisierten, satten Gumpi-Gitarrenriffs. „Das Schiff“ schipperte erstmals auf dem Tape „Dry“ im Jahre 1989, meinem persönlichen Einstieg in Die Art-ige Klangwelt, und fehlt bei keinem Live-Konzert und somit auch nicht auf diesem Album. Mit der betörenden „Samtmarie“ trifft man auf die schon oft live präsentierte kraftvolle Die-Art-Version des Songs aus dem Makarios-Projekt Goldeck. Ebenfalls soundstark neu eingespielt erklingt das „Heimatlied“, mit neuer (alter?) Textzeile. Mit „Alles was dein Herz begehrt“, dem Titelsong des Albums zur Neugründung als Die Art 2007, spannt sich zusammen mit der „Tanzenden Schwermut“ der Bogen zu den jüngeren Veröffentlichungen der Band aus LE-City. Eine weitere Version von „Nur 1 Traum“ gibt’s durch die Neuaufnahme für dieses Album zu erleben, die mich zumindest etwas an die Variante der Club-Versions-Tour erinnert. Das 1996er deutschsprachige Album „Still“ wird noch durch „So weit...“, „Weich wie Schnee“ und „Schreien“ sehr gut vertreten. Schön den starken Song „Vereinsamt“ (mit Friedrich Nietzsche-Text!) des 2001er Brachialpop-Samplers hier zu finden, einer meiner persönlichen Die-Art-Best-Of. Der „Radiokrieg“ fand erstmals 1987 auf „Would You Mind Us Looking For?" statt, in englisch! Die hier vertretende deutsche Version ist allerdings vom 1997er Album „Adnama“. Als Bonus gibt’s das bisher unveröffentlichte, etwas ungewöhnliche „Every Day“. „...Geld regiert die Mädchen...“ singt Makarios, das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, aber wohl irgendwie auch Weisheit aus 25 Jahren Musikerleben...

DIE ART "Für immer und ewig" Best of Vol.1    

Als eine Art Kritik möchte ich diesmal diese CD garnicht erst besprechen, eher wie eine Review. Es handelt sich ja um eine Best of und da finde ich es angebrachter jeden Titel einfach mal einzeln "abzuarbeiten". Fangen wir mal an:

01 Endlos - Erst jetzt nach dem neuen Mastering knallt bei diesem Song der Bass so richtig! Fein gemacht!
02 Ozean - Wurde neu eingespielt und dadurch kommt das Gitarrensolo von Hr. Gumprecht so richtig zur Geltung.
03 Das Schiff - Viele werden sagen, kann ich zu Hause mir nicht mehr anhören, aber auf einer Best of gehört er einfach drauf, unser Schipperkahn.
04 Samtmarie - Hier werden die Meinungen auseinander gehen, die einen werden aufschreien bei dieser doch sehr punkigen Version, die anderen werden vor Freude tanzen.
05 Sie Sagte - Auch dieser Song gehört einfach auf diese Best of.
06 Heimatlied - Wiederum eine Neueinspielung, und wenn es mich nicht täuscht mit dem alten Text, welcher auf dem DDR-Tape zu finden ist.
07 Alles Was Dein Herz Begehrt - Einer der besten deutschen Titel vom "Come-Back-Album" selbigen Namens.
08 Symbole - Hier hat das Mastering Wunder vollbracht. Der Song rauscht nur so durch die Boxen. Super!
09 Nur 1 Traum (Version) - Wenn man die Live-Version der Clubversions-Tour mitzählt ist dies die sechste Version dieses Klassikers. Aber wieder verzaubert einen die schöne Zerbrechlichkeit der Melodie und des Textes!
10 So Weit ... - War auf der "Still-Tour" zu Recht bejubelt worden.
11 Weich Wie Schnee - Einer meiner All-Time-Faves von DIE ART, zu Recht auf dieser CD!
12 Schreien - War und ist ein Live-Klassiker, siehe das Live-Album von DIE ART.
13 Tanzende Schwermut - Melancholisch sanft treibt einen dieser Song davon.
14 Vereinsamt - Ein Song mit einem Text von Friedrich Nietzsche, erschienen auf dem Brachialpop-Mini-Sampler und auf der "Rosebud-Compilation" 1999. Schön das er es auf diese CD geschafft hat!
15 Radiokrieg - War ja schon zu Tapezeiten als "Radio Wars" ein Klassiker.
16 Every Day (Bonus) - Ein neuer Song mit deutschen Strophen und englischem Refrain, sperrig aber schön.

02.04.09 Die Art im Bärenzwinger zu Dresden

Nachdem ich schon auf Die Art Liveentzug war, stand endlich der zweite Dresdner Termin innerhalb von nicht einmal einem halben Jahr an. Diesmal im kleinen, aber feinen, Bärenzwinger in Dresden. Noch glücklicher aber machte es mich, das ich endlich mal wieder mit meiner geliebten Frau Corina zum Konzert fahren konnte. Wer ev. 2 kleine Kinder hat, weiss so was zu schätzen. Also Dank auch an die Schwiegereltern!!! Gemütlich gegen 21:00 Uhr trafen wir in der Location ein. Viel Leute waren nicht da, aber bei dieser kleinen Kapazität sah es schon fast nach ausverkauft aus ;-) ! Leider gibt es die grosse Tonne nicht mehr, und so finden die Konzerte im ehemaligen Kaminzimmer (?) statt. Schon nach kurzer Zeit hatte man ein kühles Getränk in der Hand, schwatzte mit Freunden, dem Makarios und philosophierte mit Conne und Gumpi ob Rosenthal-Aschenbecher von vor 1945 wertvoll sind (Sind sie nicht, also sinnlos bei Ebay zu verkaufen!). Nach dem mittlerweile bekannten Intro starte das Konzert kraftvoll mit "Pale" um weiter zu schwelgen über "Swimming in dirty Water", "Heimatlied" hin zu den "alten Kamellen" wie "Eternal Fall" und "Das Schiff". Es wurde ein traumhaftes Konzert, von Tonproblemen merkte ich nichts, ein Gast auf www.die-art.de schrieb davon im Gästebuch. Aber ich stand auch sehr zentral vor der Bühne. Leider war nach "Love will tear us apart" und den obligatorischen Cure-Cover dann auch schon Schluss. Die Erkältung des Sängers liess weitere Zugaben nicht zu. Schnell am Merch-Stand die neue Kaelte-CD gekauft, absolut empfehlenswert, nochmal mit dem Gumpi geschwatzt, und heim ging es mit vielen schönen Erinnerungen. Kuss an meine Frau, ich hoffe unsere Konzertsaison startet nun endlich wieder richtig!

28.02.09 Die Art in der Kulturbastion zu Torgau

Corina war bei DIE ART und erzählt davon:

Nach einer viel zu langen Konzertpause, war ich endlich wieder unterwegs zu einem Konzert von Die Art. Die Klosterfrau hatte mich spontan dazu eingeladen, und bei bestem Regenwetter haben wir uns mit ihrem roten Fiesta auf den Weg nach Torgau gemacht. Dick angezogen ging es vorwärts, denn die Heizung im Fiesta war leider defekt. Schon bei der Ankunft bemerkten wir, dies wird ein schöner Veranstaltungsort sein, dort in Torgau. Parkplatz direkt vor der Location! An der Bar genehmigten wir uns erst einmal ein Gläschen Wein. Dann ging es auch schon los. Die meisten Konzertbesucher brauchten eine ganze Weile um in Stimmung zu kommen. Aber der harte Kern tanzte vergnügt vor der Bühne und hatte sichtlich Spaß. Es wurde immer besser, und die alten und die neueren Titel wechselten sich immer mal ab. Auch mit den Zugaben wurde nicht gegeizt. Dreimal musste die Band zurück auf die Bühne. Es war ein wunderschönes Konzert und wir haben es nicht bereut nach Torgau zu fahren. Ein Gruss und Dankeschön für den schönen Abend gehen an Anke die „ Klosterfrau“, Jens mit seiner Frau Kathrin und an den nett tanzenden Karsten.

Gastkritik Corina Träger

15.01.09 Oasis in der Messehalle zu Dresden

Ja diese Band gibt es immer noch, und ja sie sind "wieder" richtig gut. Auch ich habe eine ganze Weile gezweifelt, aber nie aufgehört zu hoffen. Zu hoffen das Oasis wieder mal ein tolles Album abliefern, zu hoffen sie wieder live zu sehen, zu hoffen das Liam nicht vor dem Konzert wieder seine Zähne verliert. Angefangen hat alles im Jahre 1993/94, da hörte ich einen Song namens "Supersonic". Wie elektrisiert kaufte ich das dazu gehörige Album, nun ja ich wartete 2 geschlagene Wochen, denn Oasis war in Deutschland noch sehr unbekannt. Später schenkte mir meine Frau (damals noch Freundin) ein schickes Doppel-Album auf Vinyl (!!!) mit Namen "What´s the Story, Morning Glory", was für Songs. Danach folgten super Singles, mittel tolle  Alben, und Oasis 2002 live in der Columbiahalle Berlin. Schönes Konzert, tolles Publikum, aber nix gesehen. Wer in der Columbiahalle schon mal war weis was ich meine. Doch Ende 2008 kam "Dig out your Soul" raus und sie war wieder da, diese Oasis-Besessenheit. Und sie schien viele wieder erreicht zu haben, auch meine Frau. Mit 6000 Leuten war die Messehalle nicht ausverkauft, was aber Dresden betrifft eine beachtliche Leistung. Zumal Oasis nie die Mainstreamband in Deutschland war oder ist, verglichen mit England. Tomte waren Vorband, wir haben sie gar nicht erst sehen können, Parkplatzsuche, waren aber nicht traurig. Mich faszinierten sofort die Scheinwerferbatterien und 4 Videoleinwände am Bühnenhimmel. da wurde geklotzt und nicht gekleckert. Beim Intro "Fuckin' in the bushes" kam alles sofort zum Einsatz und die massen gingen mit. Da herrschte am Bühnenrand schon Ausnahmezustand. Corina lächelte und meinte die Band wäre doch noch garnicht auf der Bühne, als das dann geschah steigerte sich die Begeisterung noch. Ohne abzuwarten legten Oasis mit "Rock 'n' Roll Star" undn einem gutgelaunten (!) Brüderpaar los. Weiter ging es mit "Lyla", der neueren Single "The shock of the lightning" um später beim wunderschönen "I´m outta Time" anzukommen. Aber danach kam der Höhepunkt des Abends. Das verschmähte "Wonderwall" wurde wieder in der Setliste aufgenommen und frentisch bejubelt. Selten hat man so eine Textsicherheit seitens des Publikums gehört. Ummalt von der ideenreichen Videoshow sah man Leute sich in den Armen liegen und selbst Frauen sangen voller Begeisterung mit. Später folgte mein geliebtes "Supersonic" und die Zugabe endete mit dem Beatles-Ohrwurm "I´m the Walrus". Und das klang mächtig gut, und das heisst bei mir was, denn die Beatles mag ich nicht! Welcome back Oasis!!!!!!

16.02.08 The Russian Doctors in der Hexenstube zu Großenhain

So ein Ding. Das Tourauto der Doktoren wird ausgerechnet in Katzenberg vom Blitz getroffen. Gleißend rotes Blendwerk feuert auf die nass gepunktete Windschutzscheibe hernieder, Doktor Makarios fällt beinahe die Kippe aus der Hand. Ja, die Region ist arm. Katzen regieren den Berg und den vergoldet man am Besten mit Einnahmen aus kastengroßer Wegelagerei. Vermutlich fließt das Geld aber direkt in den Landkreis Riesa-Großenhain, beachtlich: ein neuer Tunnel zeigt sich. Man fährt langsam, beinahe andächtig hindurch, als würde es gen Prag gehen. Doch nein, heute ist der Tag nach der CD-Release-Party. Schwummerigen Halbgöttern gönnt man ein Stelldichein im allseits beliebten Hexenstübel, wie vor Jahr und Tag und davor noch ein paar mehr. Nico Biberowitsch, der harte Wirt Micha, Kolchos-Biberjäger Jörg sowie eine Dame aus der peitschenden Lehrerzunft begehen Feiertage. Einige davon sind bereits etwas länger her, doch das ist immer so. Geburtstage sind Tage der Besinnung, der Reflexion. Dagegen hilft nur Schnaps, der – wie immer – reichlich ins Hexenstübel getragen wurde. Trinkfeste Grundlagen dampfen am Buffet; Jörg fährt in die Suppe mit dem Löffel aus Holz. Curryhenne und Reis, teiggerollte Lachshappen, Würste vom Biber, Salate, Sonne und Brot – was im Weg steht, wird einfach aufgegessen.
Augenblicke vorm ersten Konzertblock überreicht Doktor M Herrn Biberowitsch zwei doch sehr rare DIE-ART-Demos, rar deshalb, weil gerade erst aufgenommen. Ein Fest für passionierte Raritätensammler, doch folgender Trost gilt allen anderen: DIE ART arbeiten gerade einer neuen CD um den Song „Pale“ herum. Fertig werden soll der Silberling zur Herbsttour. Doch jetzt ist Winter, Gästescharen tropfen nass herein und bilden die auf Partys sehr gefürchteten „Grüppchen“. Micha, der harte Wirt, pendelt von einer zur anderen, den Schnapsausschank in der Hand. Die Fraktion um Frau Lehrerin plant eine Einlage, auch „Einlagen“ sind sehr gefürchtete Partyvorkommnisse. So spielen die Doktoren, den Sound im Nacken, ins Volk hinein. Makarios’ Pratajev-Kapriolen starten zum parabelförmigen Flug und die Mikrofone aus Funk dringen allenthalben in jeden Winkel. Pause. Einlage. Slipeinlage, was man beim Wörtchen „Einlage“ alles denken kann! Schnapseinlage passt besser, der zweite Konzertblock startet dann schon etwas trunkener und erhöht seinen Punkt mit folgender Begebenheit: Dem Wirt wird eine Kuh geschenkt, kurz nach dem Song „Der Kuh geht’s gut“. Und Micha muss sich wie ein Alkoholsünder bei der Polizeikontrolle fühlen; doch die Schwarzweißgescheckte ist aus Plastik und vom Sextoyversand. Muhen kann sie auch, immer dann, wenn man hinten was rein steckt. Die Verpackung warnt: Bitte benutzen Sie stets Gleitcreme. Der Saal tobt. Und gegen Ende spielen die Doktoren noch ein paar Samtmarie-Titel, auf Wunsch des Nico und der Göttergattin. Doch das ist eine ganze andere Geschichte, die sich sicherlich in Bälde wiederholen wird, wenn das komplette Goldeck-Projekt auf festen Livebeinen steht. Während im Hotel Stadt Dresden, an der Kupferbergstraße 3c, die himmlische Dusche zum Umfallen einlädt und der Spiegel an der Wand zum Steckbrief für Verliebte wird.
 

So sah es Erlenholzgitarrist Dr. Pichelstein!!!

01.11.07 Pratajev-Sturmfest im Noch besser Leben zu Leipzig

Am 01.11.07 machten sich zwei Großenhainer Vereinsmitglieder auf den Weg nach Leipzig. Nach einer 3/4stündigen Autobahnfahrt und einer 3/4stündigen Irrfahrt über den baustelligen Flossplatz kam man erschöpft in der heimeligen Pension Großmann an. Nach einem Schmaus im gegenüberliegenden Vietnamesen und einem kurzen Guinness-Stop im nahe liegenden Pub, ging es per Taxi nach Plagwitz zum noch unbekannten "Noch besser Leben", wo das Fest stattfinden sollte. Im Obergeschoss begrüsste uns der Herr Dr. Pichelstein, sowie kurz darauf Dr. Makarios. Auch die anderen Probanden des Abends, Max Reeg und Kudernatsch, gesellten sich später in die immer grösser werdende Runde. Da es sich um ein Vereinstreffen handelte, wurde zuerst der formelle Teil erledigt, um gleich danach die neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren. Man erfuhr Erstaunliches über die mittlerweile bekannten Dackelfellschuhe aus Großenhain, gekürzte Zehenglieder in Sibirien, chinesische Märchen auf alten Tischplatten und allerlei Plagiatives aus Kudernatsch seiner Schreiberlingsfeder. Besonders Ehrenmitglied Kudernatsch verfiel während seiner Vorträge in einen regelrechten Plagiatswahn und erkannte in den Zuschauerreihen Kinder des Rosa-Barbie-Biber aus Großenhain. Zu späterer Stunde lauschte man dann unveröffentlichten Liedern der Russian Doctors, sowie diversen Klassikern aus dem reichhaltigen Fundus der Band. Als prominente Gäste sah man Thomas Gumprecht von DIE ART und Mitglieder der Band ZIN. Der Abend klang erst aus, als die Barfrau stark ermüdet einen Ausschankstopp verkündete. Die letzte Runde nahm man im Flowerpower zu sich, wo Dr. Pichelstein mysteriöserweise nie ankam.

Die Art am 12.10.07 im Gare de la Lune zu Dresden

Folgende Konzerterinnerung habe ich im Internet gefunden. Da ich sie sehr schön fand, nahm ich kurz Kontakt auf und darf sie hier veröffentlichen. Vielen Dank an Mishou (ja so nennt sich die Dame).

Stimmung: da war meine Stimmung mal wieder richtig gut!
Musik: Die Art live

Der Äule und ich waren viel zu früh dort und wir haben noch einen Teil vom Soundcheck gehört. Klang selbst draussen schon richtig klasse. Wir sind noch unten in die Kneipe des Gare de la lune. Als dann endlich die Tore geöffnet wurden war die Vorband noch am Soundcheck. Ich hab mich erst mal dem CD Stand gewidmet. Ich hatte ja bisher 1Lied von die Art und 2 von Wissmut. Das konnte nicht so bleiben. Zwei etwas in die Jahre gekommene Jungs betreuten den Verkaufsstand (aber macht ja nix, bin ich ja auch). Ich hab mit denen gequatscht, und mich gefragt, ob ich lieber ne Platte oder ne CD kaufen sollte. Ich hab denen dann aber gesagt, dass ich lieber ne CD nehm, denn die würde sich wohl besser transportieren lassen. Platte würde ich dann per Mailorder bestellen. Da bekam ich auch gleich nen Flyer fürs Mailorder samt Preisliste überreicht. Ich habe eine CD von Wissmut und die Pale von die Art gekauft und dann ganz flapsig gemeint, dass es toll wäre nun neue Musik zu haben, dann würden die rund 550 KM nach Hause wenigstens nicht so langweilg werden. Stolz auf meinen Kauf bin ich zum Äule und wir haben tapfer den Sundcheck der Vorband ertragen. Langsam Füllte sich der Raum und die Vorband fing an zu spielen. Die Gruppe ??? Aus Prag. Den Namen konnt sich kein Mensch merken und ich fand weder den Sound besonders gut, noch die Band. War ok, aber nichts was mich vom Hocker wirft. Dann meinte der Sänger irgendwann, dass dies ihr letztes Stück sei, weil sie es nicht erwarten könnten, Die Art zu sehen. Kleiner Umbau. Die Jungs, die umbauten standen dann auch gleich auf der Bühne. Inzwischen war es voll geworden und das Puplikum war angenehm gemischt. Von Hippilook über Normalo bis zu Goth alles dabei. Und es war ein Altersdurchschnitt, den ich irgendwo zwischen 28 und 38 ansiedeln würde. Dann war es soweit. Die Art geht auf die Bühne. Mit dabei die beiden Jungs vom CD stand nämlich Sänger Makarios, mit dem ich mich die ganze Zeit unterhalten hatte und ich glaub Bassist Conrad Hoffmann, von dem ich den Flyer und paar witzige Bemerkungen bekam ;-). Das fand ich nun lustig, dass die ihren Merchandise selbst betreuen. Das Konzert war der Hammer. Eine gelungene Mischung aus Melancholie und treibenden Sounds. Alles war sauber gespielt und klang trotz nicht ganz optimalen Voraussetzungen richtig gut. Die Art hat erst mit ein paar langsameren Stücken die Leute gefesselt und dann die Tanzwütigen herausgefordert. Innerhalb von Minuten verwandelte sich der kleine Mondbahnhof in einen Hexenkessel aus Pogo tanzenden Jungs und Mädels. Dabei sollte ich noch bemerken, das sie "sie sagte" extrem schnell gespielt haben. Da sind die Leute wie wild umher gesprungen. Die Musik war so so sauber und präzise wie das Ticken einer Uhr und doch auch so unberechenbar wie die Unruh, die alles am Laufen hält. Es gab immer wieder schöne Ausnahmen wie z.B. eine minikurze Basseinlage, die mir als Bassfetischistin sehr gut gefallen hat.Die erste Runde brachte den Bandmitgliedern schon durchgeschwitze Klamotten und dann gab es auch noch 2 Zugaberunden die auch nicht gerade kurz waren. Es war einfach toll. Nach dem Konzert haben sie sich noch an die Bar gestellt und was getrunken. Da habe ich den Gitarristen gefragt, ob sie mir nicht noch was nettes auf meine CD schreiben würden. Ich wurde weitergeleitet an Makarios, weil der angeblich für die netten Texte verantwortlich sei. Er schrieb und schrieb. Und ich hab mich total gefreut, dass er sich das gemerkt hatte. Es gibt da ja durchaus Menschen, die mich besser kennen und die sich nichts von dem merken, was ich ihnen je gesagt habe. Das ist der Text von Makarios auf meiner CD:

Gegen 550 KM Langeweile hilft Die Art! Danke Makarios

Also ich werde mir das Konzert in Frankfurt auch noch einmal ansehen, denn das hat sich wirklich gelohnt. Ach und Danke Äule, dass du meine Idee, zu dem Konzert zu gehen genutzt hast und mir die Karte geschenkt hast. Konzerte sind immer ein schönes Geburtstagsgeschenk!

 

Die Art "Alles was dein Herz begehrt" CD 2007 Brachialpop   

Erfolgsrezept???

Man nehme 3 EL "Still", 3 EL "Adnama", 1 Prise "Bi" und beim gelegentlichen Umrühren immer mal 1 Schuss "Gold" und fertig ist das neue Album von DIE ART "Alles was dein Herz begehrt". Mehr müsste man auch zu diesem Album nicht schreiben. Wer DIE ART kennt oder schätzt, bemerkt an der Rezeptur, das der Leipziger Band wieder ein würdiges Album in ihrer schon 21-jährigen Bandgeschichte gelungen ist, WISSMUT eingerechnet. Die Texte sind jetzt wieder teilweise in Englisch, was der Homogenität des Albums nicht schadet, man sehe/höre als Vergleich die "Adnama". Die Musikkompositionen teilen sich grösstenteils Thomas Gumprecht und Conrad Hoffmann. Erwähnenswert ist, das aber ein Song aus der Feder von Schlagzeuger Sven Löbert das Album grandios eröffnet. Auch "All my dead Flowers", eines der Highlights, stammt von ihm. Perfekt eingerahmt werden die Melodien von Makarios gewohnt ausdrucksstarken Texten, die meiner Meinung nach zu den Besten in der Musikszene zählen. Nur das CD-Artwork wird bestimmt stark die Fans polarisieren, da es diesmal nicht von Thomas Bartsch stammt und sehr gewöhnungsbedürftig geworden ist ;-) .

04.08.07 The Russian Doctors beim Hoffest zu Pirna

Liebe Leserinnen und Leser!!

Man(n) bat mich, einen Konzertabend mit den Russian Doctors beim Hoffest in Pirna in Text zu fassen. Na,ob dies eine gute Idee war? Schließlich bin ich,die Klosterfrau, sonst immer für die alkoholischen Getränke zuständig. Und jetzt soll ich was schreiben.? Mit "Michael Gorbatschow" in flüssiger Form und abgefüllt in kleinen Fläschen ging`s ab nach Pirna. Bevor wir uns auf die Suche nach dem Auftrittsort der russischen Doktoren machten, stand noch eine Altstadtführung auf`n Plan. Jörg war also nicht nur Fahrer, sondern auch Reiseleiter. Da es "Leute" gibt, die noch nie in Pirna waren. Nach ein bissel Hin-und Herlaufen auf der Langestrasse, wurde der Ort für den Rest des Tages gefunden. Mit einen kleinen Imbiss und der Versorgung des ersten Alkohols für diesen Abend ging`s zu den Doktoren, die sich fleissig mit den Soundcheck beschäftigten. Bis zum Konzertbeginn mussten wir uns noch ein bissel gedulden. Diese Zeit wurde genutzt um sich ein Plätzchen zu suchen, bei der begrenzten Anzahl der sehr eng stehenden Bierzeltgarnituren. Dann durften wir den Russian Doctors lauschen. So mancher hatte den Eindruck, dass der Herr Dr. Pichelstein recht schnell spielte (Anmerkung der Redaktion; die Klosterfrau war nicht schuld daran). Was mir auch auffiel; beide Doktoren im weissen Hemde. Auf alle Fälle hatten wir viel Spass mit "auch die Ratte hat ein Herz", mit der gefesselten Frau und immer dabei,meinem Lieblings "Schluck" ,... Gelacht wurde vor uns,ein lustiger Fanclub, neben mir,zwei Neulinge bei der Doktoren und auf den hintern Bierzeltbänken und bei den stehenden Konzertlauschern. Einer von der lustigen Fangemeinde brachte Bier-Jever für die Herren am Mikrophone. Da ich zu schüchtern war, servierte Jörg die kleinen Fläschchen dazu. Pausenlos wurde durchgespielt. Das Konzertende kündigte Herr Dr. Makarios an mit : "...mein Doktor hat die Gitarre kaputt gemacht". Aber es war nicht die Blaue aus Kambodscha. Noch ein bissel Verschnaufen nach dem Konzert und dann war Aufbruch angesagt. Unseren Neulinge (ja, sie haben auch einen Namen; Jörg`s Cousin Jens mit Frau Ines) waren so schnell verschwunden, dass wir nach einer vergeblichen Suche noch mal an den Ort des Abends zurückkehrten. Saßen dann noch ein wenig am Bierzelttisch der Russischen Doktoren und manchem Fan.. Wer hat Herrn Dr. Makarios schon mal mit Hut gesehen? Wir auf den Bierzeltbänken. So, liebe Lesserinnen und Leser! Dies war mein Bericht vom Hoffest mit den Russian Doctors. Vielen Dank für`s Durchlesen. Wem es nicht gefallen ,bitte für sich behalten und für die anderen; wir sehen uns an der "Schnapsbar"!

Eure Klosterfrau

27.07.07 Die Art auf dem Sunflower-Festival zu Freiberg

Wir fahren also zum „Hippie“. Vier schwarz gekleidete Menschen fragen sich kurz, ob sie zwischen Rastas und buntbeflickten Cordhosen nicht allzusehr auffallen werden. Aber die Bedenken werden schon am Einlass zerstreut, wahrscheinlich hatte das Blumenkind, dass uns die Tickets verkaufte, gerade irgendwas lustiges inhaliert, jedenfalls kam sie mir so vor. Wir werden was zu lachen haben, das war sofort klar. DIE ART spielt auf dem Sunflower in Freiberg, als Vorband einer schwarzen Konservenmusikcombo, wie sich später herausstellen sollte. Weil Marco noch Muttis Pizza essen mußte und Ulli den wegweisenden Schildern zum Festival nicht folgen wollte, kamen wir spät, aber gerade passend zum Soundcheck an. Direkt danach machen die artigen Herren ihrem Namen Ehre und begrüßen uns freundlich, worüber ich, die ich mich erst seit ein paar Monaten zur Anhängerschaft zählen darf, mich persönlich sehr gefreut habe. Manchmal erfährt man eben erst später, was gut ist! Aber besser doch spät als nie! Irgendwer meint dann noch: „Die sollten nicht auf Festivals wie diesem hier spielen!“ Klischee, kann ich da nur sagen. Ich kenne das Sunflower aus den Zeiten, als es noch Flower Power hieß und ich dort, mehr Hippe als Hippie, einigen Spaß hatte. Zwar war musiktechnisch auf diesem Festival nie viel für mich dabei, es glich schon immer eher einem großen Familienfest und nachdem 2000 auch noch Hüpfburg und Technozelt eingeführt wurden, war dieses Open Air für mich auch nur noch eine Sache mehr die, wie so vieles im Leben, früher einfach besser war und mich absolut garnicht mehr reizte. Aber fairerweise muß ich doch festhalten, dass sich die Veranstalter jeweils bemüht haben, alles schön bunt zu gestalten, die Liebe ins Detail zu stecken und viele Geschmäcker zu bedienen. Natürlich gelingt das nicht immer, aber wir sollten doch mal alle schön tolerant bleiben!!! So haben mich die Leipziger Mannen also nach 7 Jahren wieder dahin gelockt, püntklich 21 Uhr gings los, ich war vom ersten Ton an voll dabei (@Marco: Du bist ein super netter Kerl! Aber ich hasse es, wenn man mich beim Musik lauschen vollquasselt, das geht garnicht! Erst recht nicht, wenn auf einem Festival die Spielzeit doch knapp veranschlagt ist, da ist jede Minute kostbar! Wollte ich mal gesagt haben...) und die Publikumschar füllte sich zusehendst, egal ob schwarz oder bunt bekleidet. Zurück zu den Vorurteilen: gleich beim zweiten oder dritten Lied war der erste, der zu tanzen begann, ein Rastamann mit brauner Cordhose. Na und? Die Songfolge kam mir schon ein bißchen bekannt vor. Leider bin ich noch nicht sooo textsicher wie manch anderer, was aber auch daran liegt, dass DIE ART (nebst sämtlicher anderer Projekte des Herrn Makarios, die ich allesamt sehr und immer mehr schätze!) ihre Texte nicht in den Covern abbildet. Ich persönlich finde das schade, verstehe und akzeptiere natürlich aber des Künstlers Standpunkt und Eigensinn! Vielleicht ist da ja auch mal noch ein Buch fällig...(!?) Spätestens „My Colour is black“ brachte dann die Chemnitzer und die Großenhainer Fraktion zur rythmischen Bewegung und selbst ich, die ich eigentlich noch vom letzten Konzertwochenende einen schmerzenden und blaugefleckten Pogohintern habe, konnte irgendwann nicht mehr still stehen. Eins ärgert mich jedesmal: egal welche Band spielt, in Chemnitz und Umgebung funktioniert es niemals, dass bereits mit dem ersten Lied getanzt wird, die Menge ist oft erst zur Zugabe richtig warm. Warum ist das so? Da müssen wir uns alle mal von Leipzig ordentlich was abgucken. Ich kann mich ja selber nicht mal ausnehmen, aber ich bin ja doch auch schon ein bißchen älter ;-) Ich hätte gern noch etwas mehr von der Pale gehört, aber am Ende ist es egal, mir gefallen fast alle Lieder der Art. Nur „Das Schiff“, das geht gerade irgendwie garnicht... Insgesamt waren es für mich sehr gelungene knapp eineinhalb Stunden, eine Spielzeit, mit der man sich auf einem Open Air mehr als zufrieden geben muß, obwohl ich gern noch ewig des Makarios’ Stimme (Ja. Du bist ein Ozean!), Gumpis Gitarrenspiel (Klar. Du bist die Welt!), natürlich auch Conrads Bass und Shivas Schlagzeug (Für euch beide fällt mir jetzt nichts passendes ein. Jedenfalls nichts, für das ich dann nicht wieder einer großen Klappe bezichtigt würde!) zugehört hätte. Für mich spielen da alle perfekt zusammen! Zwischendurch war ich gedanklich mal kurz beim nächsten Tag und traurig, denn ich hätte mir DIE ART sofort wieder beim Festival in Behnkenhagen angesehen. Aber am Ende war es in Freiberg, denke ich, doch viel schöner, kleiner, familiärer, näher, ja, auch bunter! Man traf sich später noch auf nette Plaudereien. Mit der Musik, die dann auf der Bühne präsentiert wurde, konnte keiner von uns etwas anfangen, so floss das Bier gut und der Mond war fast voll. „Und so küßte ich am Ende die Tänzerin einer Band.“... Den Satz soll ich so schreiben, habe ich versprochen!! Ich freue mich schon sehr auf Dresden im Oktober, bis dahin höre ich mal fleißig weiter! An der Stelle mal noch einen Gruß an die Musikmänner, euch nette Großenhainer, eure Seite hier ist toll!, es war sehr schön euch kennenzulernen und wir sehen uns sicher wieder! Liebe Grüße auch und danke an Ulli und Konny, das sie mich mitgenommen haben und an den besten Exfreund der Welt, der Sonntagnachmittag extra von Dresden geschippert kam, um mich ordnungsgemäß nach Hause zu fahren, der Gute!!! Bis die Tage.

(Gastkritik Anja Schubert)

Anmerkung Webmaster: Da kann ich nix hinzufügen, ein perfekter Bericht!!!

14.07.07 Die Art, Sonic Boom Foundation, Lipstix, ZIN im Werk 2 zu Leipzig

Die ganze Veranstaltung die wir besucht hatten, nannte sich "School of Rock", und sollte die Entwicklung der Leipziger Musikszene von den 80ér Jahren bis heute wiederspiegeln. So lud man auch 4 Bands ein, die sozusagen generationsübergreifend waren. Jede Band hatte ca. 45 Minuten Zeit, um den Saal zu rocken. Den Anfang machten ZIN, wo Vincent Oley Gitarre spielt. Eben jener ist ja bekanntlich der Sohn von Holger Makarios Oley, der Frontmann der Headliner Die Art. ZIN spielten eine gute Musik, die zwischen Electronicsounds und harten Rockgitarren pendelt. Live war vielleicht die Hyperaktivität des Frontmannes etwas übertrieben, was aber den musikalischen Genuss nicht schmälern sollte. In den Umbaupausen legte DJ Donis, ehemaliger Frontmann von Think About Mutation, ein etwas zu beatlastiges Set auf. Wer braucht schon Gwen Stefanie aus der Konservendose auf ´nem Rockfestival! Als nächste Band machte sich die Punkrockgirlband Lipstix auf der Bühne zu schaffen. Obwohl ganz so stimmt dies nicht, auf dem Schlagzeugschemel sass ein männliches Bandmitglied. Hier war wiederum die Sängerin die Tochter des ehemaligen Think About Mutation Gitarristen, der wiederum bei den nachfolgenden Sonic Boom Foundation ebenfalls die Gitarre schwingt. Aber zurück zu den Lipstix. Die spielten schnörgellosen Punk`n`Roll, der zwar mit der Zeit etwas eintönig wurde, mir aber trotzdem gut gefiel. Nur das ewig lange Gerede der Frontfrau zwischen den einzelnen Stücken nervte dann doch irgendwann. Also junge Dame, falls du das hier lesen solltest, beim Rocken wird wenig gesprochen, schon garnicht auf der Bühne!!! So etwas kann die Konzertstimmung beim Publikum senken. Es sind auch am Samstag welche deswegen vor die Tür gegangen. Die folgende Band mit Namen Sonic Boom Foundation haben wir uns dann geschenkt, denn die waren nicht unser Geschmack. Kurz nach 23:00 Uhr kamen dann endlich die Helden von mehreren Generationen Die Art auf die Bühne. Gleich mit dem ersten Titel "My Colour is black" kam Bewegung in das zahlreich erschiene Publikum und beim dritten "Heerlitz" waren auch die Pogoleute vor der Bühne. Dabei war interessant zu beobachten, das da wirklich Leute zwischen 20 Jahre alt und weit über 40 mitmachten. Selbst in den hinteren Reihen wurde bei "Marian", "Sie sagte" oder "Schreien" laut mitgesungen. Nach über 70 Minuten war dann mit einem genial dahingerotzten "Irish Coffee" und einem wundervoll gecoverten "Primary" (The Cure) Schluss. Band und Publikum waren glücklich, durchgeschwitzt und sich einig, es war eine würdevolle Rückkehr in die Heimatstadt nach der Rückbesinnung auf alten Namen und alte Stärken. Oder wie sagte es Makarios nach dem Konzert zu uns: "Es war ein gutes Konzert heute, hätte nicht gedacht, das es sich so geil entwickelt!" Dem schliessen wir uns nur an.

Thomas Gumprecht "Sounddrugs for myself" CD 2007 Brachialpop

Da rotiert endlich das Soloalbum des Die Art/Wissmut-Gitarristen in meinem CD-Player und was soll ich sagen, es ist grossartig geworden. Feinste Popmusik auf hohem Niveau, wie man es vielleicht so eingängig nicht von Thomas Gumprecht erwartet hätte. Obwohl er ja mal in einem Interview gesagt hat, das seine Lieblingsmusik eine Mischung zwischen Pet Shop Boys und My Bloody Valentine wäre. Die Tracks auf seinem Album kommen dieser Sache sehr nahe, leichte Klänge wie bei "Le Revenant", mit Text von Charles Baudelaire, und etwas gitarrenlastiger, wie bei "Why" und "Against the Dawn". Es haben sich auch zwei Coverversionen eingeschlichen. Die erste ist "Waiting for a Train" der 80ér Popband Flash and the Pan, die mir in der Version von Thomas Gumprecht bedeutend besser gefällt. Die zweite wäre "Sister Europe", im Original von den Psychedelic Furs, bei der mich das Gefühl beschleicht, das er für den Die Zucht Titel "Himmel aus Samt" Pate stand. Sehr gut gelungen ist auch der "Remix" von "Come to me", welcher im Original als Bonustrack auf der Die Art Live-CD enthalten ist. Wenn man das Album etwas lauter hört, merkt man erst die vielen filigranen Gitarrenklänge, die ja das Markenzeichen von Thomas Gumprecht geworden sind. Gepaart mit schönen Elektronicsounds ergeben sie das perfekte Popalbum. Ein Freund hatte mal zu mir gesagt, das Thomas Gumprecht für ihn der Johnny Marr des Ostens wäre, auch ein netter Vergleich, aber nicht ganz unwahr. Nur im Gegensatz zum Briten, hat Thomas Gumprecht sein Versprechen von einem Soloalbum wahr gemacht, und mit diesem die Fans nicht enttäuscht.

Anne von Vaszary "Rock mich!", Roman 2007 Mitteldeutscher Verlag

Als erstes muss ich zugeben, das ich die Autorin seit Kindertagen kenne. In den letzten Jahren hat man sich kaum gesehen und umso überraschter war ich, als ich in der SZ einen Artikel über ihren Debütroman las. Nachdem ich ihn gelesen hatte, kann ich der Autorin nur gratulieren. Ihr ist ein biographisch angehauchter Roman mit viel Humor, aber auch Dramatik und Tiefgang gelungen. Erzählt wird die Geschichte von der Person Antonia in der Ich-Erzählweise. Immer wieder blendet sie während der Haupthandlung in ihre Kindheit, bzw. Jugend zurück, um die Beziehung zu Rocky, der zweiten Hauptperson, genauer zu erklären. Für Bewohner der Stadt Großenhain ist es dabei amüsant zu lesen, wie Gebäude und Plätze der Stadt auftauchen. Was aber am Anfang humorvoll und verliebt beginnt, wandelt sich im Laufe der Geschichte in eine Tragödie um. Aber lest doch den Roman einfach selbst und bildet euer eigenes Urteil.

24.06.07 The Russian Doctors beim Elbhangfest zu Dresden

Schon am 22.06.07 gaben die Doktoren ein umjubeltes Konzert auf den Elbwiesen am Gare de la Lune in Dresden. Nach Aussagen von Dr. Pichelstein, "... es waren ca. 400 Leute da!", und der Klosterfrau, "... ich schätze mal etwas über 250 Mensschen.", war es sehr gut besucht. Selbst die Anfangszeit von 24:00 Uhr hat anscheinend die Besucher nicht abgeschreckt. Leider fand das Konzert tags darauf am Bootshaus nicht statt, Organisationsschwierigkeiten, so das die Doktoren einen Ruhetag hatten. Am Sonntag fuhr ich mit meiner Familie plus Klosterfrau inklusive nach Dresden. Wir parkten auf der gegenüberliegenden Elbseite und fuhren mit der Fähre zum Elbhangfest. Bald trafen wir noch Pratajevforscher Mülli, den Erik mit Carola und den Henry samt Freundin (Name vergessen, peinlich!). Ab 15:00 Uhr rockten dann die die Doktoren den gut besuchten Hof des Gare de la Lune ordentlich durch. Es waren Fanblöcke aus Dresden, Leipzig und Chemnitz anwesend, was oft bei lautem Mitsingen und Liederwünsche mündete. Die junge Fangeneration tanzte ausgelassen vor der Bühne und die ältere plünderte die Schnapsbar, bzw. den Bierwagen. Nach gerissenen Gitarrensaiten und wundgespielten Fingern beendeten Makarios und Pichelstein den jungen Abend sanft mit "Der Arme". Während des gesamten Konzertes wachte der Fernsehturm gutmütig über dem Treiben.

24.02.07 DIE ART-Clubversions in der Hexenstube zu Großenhain

Die Anreise war auch diesmal wieder ein extra unterhaltsames Kapitel – vier ausgewachsene Leute in einem 50PS-Fiesta. Das ist bequem und geht spritzig voran – dies kann man sich zumindest auf dem Weg von Dresden nach Großenhain immer wieder einreden. Wird man schon auf dem normalen Weg in Angesicht des zu Erwartenden mit jedem mühsam bezwungenen Kilometer immer durstiger, gab’s dann auch noch eine Umleitung – das war zu viel!!! Egal, ankommen war Trumpf, wenn auch mit trockener Kehle und dicken Knien. Immerhin hatten diesmal gleich vier musikbegeisterte Gastgeber geladen, da kann man schon mal was auf sich nehmen. Die hoch geschätzten Künstler aus LE-City waren auch schon anwesend, und nach ein bisschen Roadiehilfe, war das doch ganz schön umfangreiche Equipment auch irgendwann mal aufgebaut und getestet. Immer wieder lustig so ein Soundcheck! Unsere kräftezehrende Anreise wurde inzwischen auch schon durch beständiges Nachfüllen von Elektrolyten mehr als ausgeglichen, da der Widewideworld-Direktor Nico auch das schmackhafte Buffet zum Angriff freigab. Nachdem sich auch Makarios und Herr Gumprecht gestärkt hatten, begannen die Club-Versions der Die Art mit "Black Hearts". Die folgenden Stücke wie „Weather Fine“, „Hour of Parting“, „Kiss me till I die“ oder „Himmel aus Samt“ (schon als Die Zucht gespielt, klingt als Club-Version extra genial) zeigte schon den Weg der zu Die Art-Zeiten live weniger häufig präsentierten Songs, die zwar eher etwas ruhiger, aber genau so ausdrucksstark sind. Nach der Kurz-Auswanderung nach „Portugal“ ging Herr Gumprecht auch mal richtig aus sich raus und haute bei „My Colour is black“ ordentlich in die Saiten. Und weiter ging’s äußerst hörenswert durch das Die Art-Repertoire u. a. mit „All I find is“ (auch sehr fein) und „Abgesang“. Nach „Jane plays Guitar“ gab’s erst mal ne Pause, das war in dem Moment auch ganz gut so, weil Elektrolyte fördern extrem den Stoffwechsel. Frisch erholt ging’s dann weiter mit einem eher „klassischen“ Die Art-Teil, so mit „I love you“, „Wide wide World“, „Sie sagte“, aber auch mit „Reality“ und „Herr Litz“. Leider war dann auch schon Schluss mit dem Auftritt des talentierten Leipziger Duos. Als äußerst unterhaltsame Abschluss-Zugabe gab’s dann noch die Speed-Version des Hexenstuben-Klassikers „Biber“, der Russian Doctors, mit Einsatz des Spezial-Sonder-Gastes Dr. Pichelstein an der roten Gumpi-Gitarre (!!!). Alles in allem gab’s wieder Hörgenuss vom feinsten aus LE. Die Interpretation als Club-Version gibt vielen Die Art-Songs etwas ganz Besonderes. Gäbe es von der Club-Versions-Tour eine CD, wäre diese wahrscheinlich eine meiner Favorit-Die Art / Wissmut-Alben. In diesem Sinne Danke an die vier Gastgeber und die Musiker für die feine Fete, und auch an den tapfern Piloten der uns irgendwann zwischen Nacht und Morgen wieder sicher ins finstere DD brachte.

(Gastkritik Mülli)

22.12.060 Wissmut in der Groovestation zu Dresden – (K)eine Weihnachtsveranstaltung

In der dann doch noch sehr gut gefüllten Groovestation zu Dresden, eine seit vielen Jahren für gute Live-Musik berühmte Adresse, erklang dann endlich so gegen 23 Uhr dieses 22.12.06 als Intro „Das Schiff“ als Bi-Version-One vom Band. Gefällt mir immer wieder gut und macht Appetit auf alles folgende! Richtig los ging es dann natürlich mit „Gift auf Deinen Lippen“ – und schon machte sich das angenehme wissmutige Live-Gefühl breit. Mit der fortschreitenden Präsentation der feinen Wissmut-Songs wurde sogar eine zunehmende Lockerheit in den Hüften des anwesenden Publikums erkennbar. Das lag allerdings nicht nur an dem mit dargebotenen Song „Tanz mit mir“, sondern natürlich auch an der unerschütterlichen Energie und den famosen Live-Qualitäten der vier auf der Bühne versammelten Musiker. So machte das Lauschen des abwechslungsreichen Programms aus „Bi“ und „Gigant Vinyl“ richtig Spaß! Fehlen durften dabei auch nicht „Wissmut-Klassiker“ wie „Primary“ oder der The-Russian-Doctors-Import „Rundblick vom Turm“ – geil! Herr Gumprecht hat es leider mal wieder, trotz nachhaltiger Aufforderung, nicht geschafft das von ihm gesungene „Du bist die Welt“ live zu präsentieren. Da bin ich ja mal gespannt ob er sein schon heftig erwartetes Solo-Album jemals live mit eigener Stimme, falls nicht alles instrumental wird, präsentieren wird... Im obligatorischen Zugabenteil (wie viel Zeit bis dahin vergangen war, weis ich mal wieder nicht, weil mir geht bei so was immer das Zeitgefühl flöten) folgten wieder bekannte Die Art-Klassiker die, wie immer, im Publikum wieder heftige Tanz-Ausbrüche zur Folge hatten. Aus dem umfangreichen Die Art-Fundus wäre allerdings auch mal eine andere Auswahl wünschenswert gewesen. Egal, das Mittel wirkt auf jeden Fall! An dieser Stelle mal eine Bemerkung zu den vier Spielleuten der Kapelle Wissmut: Makarios – wie immer ein Gedicht – ohne Worte (Achtung Wortwitz!), Gumpi – seit 20 Jahren wohl der beste Gitarrist mit „eigenwilligen Riffs“ von Fichtelberg bis Kap Arkona, Conne Hoffmann (gebt dem Mann auf der Bühne endlich mal ein Mikrofon!) – wenn das kein Spitzen-Bassist ist, das weis ich auch nicht weiter, so wie er sich auf der Bühne ins Zeug legt, Energie auf vier Saiten, Shiva Rudra – hab’ selten so einen kraftvollen Drummer gesehnen, der Mann ist gut! So wie diese vier Spitzen-Musiker live auf der Bühne zusammen spielen ist schon etwas Besonderes. Die Qualitäten eines jeden einzelnen ergeben zusammengefügt in einer Band ein besonderes musikalisches Erlebnis. Schade, das es das in Zukunft nicht mehr geben soll...

Alles in allem war dieses (Abschieds(?))Konzert von der Musik, den mit anwesenden Freunden bis zu der hübschen Frau die vor meiner Nase tanzte (sorry Anja), ein rundum gelungenes Ereignis.

 (Gastkritik Mülli)

Anmerkung Webmaster: Da kann ich mich nur anschliessen, und zu den Zugaben, sie haben diesmal sogar den "Ozean" wieder wogen lassen. Ansonsten entschuldige ich mich für meine Zwischenrufe (und trotzdem steh ich dazu) und fürs "Tanzen" ;-) !

8.12.06 Wissmut im Bunker-Club zu Chemnitz

Da meine Frau Corina und ich nicht noch bis zum 22.12.06 warten wollten und schon unter Wissmut Live-Entzug standen, beschlossen wir spontan nach Chemnitz zu fahren. Die Internetseite des Bunker-Clubs hatte auch eine perfekte Anfahrtskizze zu bieten, nur das man in Chemnitz immer noch nicht sich recht entscheiden kann: "Nennen wir die Autobahnabfahrt nun Chemnitz-Nord oder Chemnitz-Mitte?". Denn beide Versionen leiten einen durch die Stadt. Trotzdem fanden wir die Lokalität sehr schnell. Anscheinend zu schnell, denn 20:30 Uhr wollte man uns eigentlich noch nicht reinlassen. Dank Makarios durften wir bleiben, denn die gegenüberliegende Veranstaltung der PDS wäre auch keine rechte Alternative zur Zeitüberbrückung gewesen. Da könnte man auf der Homepage die Anfangszeiten verewigen, denn das 21:00 Uhr Einlass ist, stand da leider nicht. Ist ja auch egal, denn so kamen wir in den Genuss eines Wissmut Soundchecks. Sehr amüsant zu beobachten und zu lauschen. Nach dem Schwatz mit den Musikern begann die Vorband mit Namen Solche. Sie haben auch schon mal als Backingband der TRD gespielt. Live hauten sie mich leider nicht vom Hocker, denn Gesang mit Akustikitarre und Schlagzeug ist nicht so mein Fall. Dafür haben sie T-Shirts mit tollen Sprüchen und dem einmaligen Kampfpreis für 6,-€ im Angebot, aber keine CD! Danach begannen Wissmut und spielten ein tolles Set mit allen Wissmut Klassikern, leider mein neuer Favorit "Leeres Ende" war nicht dabei. Nach ein paar Stücken begannen schon die ersten Tanzwütigen den Platz vor der Bühne zu stürmen. Meine Corina war auch bald dabei, nur ich war diesmal sturer Eckensteher. Die Band strotzte vor Spielfreude und zum Ende hin schlichen sich die ersten Die Art Klassiker ins Programm. Sie spielten wieder "My Colour is black", "Sie sagte" und "Das Schiff", auch "Heerlitz" Und "Symbole" fehlten nicht. Leider passierte da, was immer passiert bei diesen Songs. Ein paar bis dahin Desinteressierte Dauerquatscher stürmen die Tanzfläche, pogen als würden sie das die ganze Zeit schon tun und grölen nach Zugabe. Mich nervt das langsam. Vielleicht wären mal ein paar andere Die Art Songs als Zugabe drin, zum Beispiel "Promises and Lies", "Weich wie Schnee", "Nie", oder "Radiokrieg" bzw. "Gegen die Welt". Denn diese Songs passen sehr gut zu dem, was Wissmut gerade musikalisch macht. Aber das ist allein meine Meinung und das Konzert war natürlich trotzdem fantastisch und wir freuen uns schon auf Dresden in der schönen Groovestation. Vielen Dank für den schönen Abend sagen Corina und Nico!!!

09.11.06 Nouvelle Vague im Röschenhof zu Dresden

Ausverkaufte Konzerte in München, Berlin, Köln und dann so wenig Werbung für ein Konzert im gar nicht mal so zwergenhaften Dresden. Das wirft schon Fragen auf. Dabei hätte ich auf dieses Konzert nicht mal eben so verzichten können. Glücklicherweise hatte ich einen ganzen Tag vorher und mehr zufällig im Internet gesehen, dass "Nouvelle Vague" ein Stelldichein im „Röschenhof“ haben. Also schnell herumtelefoniert und Karten bestellt.

09.November, 19.30Uhr – Abfahrt in Großenhain. Mit im Schlepptau die Herren Nico, Scholli, Sandro und eben meine Herrlichkeit. Von Schlangestehen keine Spur. Von den Getränkepreisen keine Rede. Viel lieber mag ich über das eigentliche Konzerterlebnis schreiben.

Den Anfang machte Elke Brauweiler alias Paula, die sich trotz fehlender Band im Hintergrund (die hatten wohl anderweitig Termine) ziemlich gut durch die halbe Stunde manövrierte. Ich fand das schon sehr witzig ... I-Pod an – Song auswählen – Musik abspielen – Singen. Immer noch besser, als auf die Anfrage „Magst du unsere Vorband sein?“ mit „Non“ zu antworten. Und nett anzuhören war es allemal. Für Freunde der französischen Popmusik ist Elke´s aktuelles Album „Twist à Saint Tropez“ ab sofort im Handel erhältlich.

22.30Uhr schwebte dann Marina Celeste fast elfengleich auf die Bühne. Ihr auf den Versen die 4 Jungs von "Nouvelle Vague". Man ließ sich auch gar nicht lange bitten und begann nahtlos mit dem „Cure“-Hit „The Forest“. Gute zwei Stunden ging es dann Schlag auf Schlag. Im luftig-leichten Bossa Nova Stil performte "Nouvelle Vague" einen Punk- und New-Wave-Hit nach dem anderen. Überraschend war für mich der fast akzentfreie Gesang beim „Grauzonen“-Song „Eisbär“. Ein weiteres Highlight stellte sicher auch „Sisters of Mercy“ Klassiker „Marian“ dar, bei dem Marina Celeste ein bereitwilliges Opfer für ihr Duett auf die Bühne holte und das Beste an gesanglichen Fähigkeiten rauskitzelte.

Was auch immer die Erzeuger von „Nouvelle Vague“ dazu angetrieben hat, die eh schon unsterblichen Glanzstücke unserer Jugend einer derartig genialen Metamorphose zu unterziehen, sicher ist, dass diejenigen, denen „The Clash“ oder „Dead Kennedys“ nichts sagt, wohl mehr denn je daran interessiert sein dürften, sich die Originale wenigstens einmal im Leben anzuhören. Ich persönlich kann Herrn Nico Träger als ersten Anlaufpunkt wärmstens empfehlen. Als wandelndes Musiklexikon kannte dieser wohl, als einer von ganz wenigen, alle Urformen der dargebotenen Songs. Für alle anderen war es dann schon eher ein Ratespiel der ganz besonderen Art, aber allenfalls ein geniales Konzerterlebnis.

(Gastkritik Antje Lorenz)

8.10.06 The Russian Doctors im Safeclub zu Kamenz

Der Wirt Micha, Pensionswirt Jörg und der Webmaster machten sich an einem kalten Samstag auf den Weg nach Kamenz, um im dortigen schönen Safeclub ein Doktorenkonzert zu lauschen. Leider waren weniger Leute da wie angenommen, aber die Doktoren schrammelten und sangen sich durch ein tolles Best of Programm, wo sogar persönliche Wünsche berücksichtigt wurden. Makarios fand zwischen den Liedern Zeit, sich über die Berufsgruppen im Publikum zu unterhalten, die Nachteile von Rotem Tee bei alten Leuten zu erläutern, oder einem Biber hinterher zutrauern. Pichelstein spielte so hart seine Gitarre, das drei mal eine Saite riss. Der Wechsel eben dieser wurde von Makarios mit Gedichtrezitationen überbrückt. Auch dabei wurden Publikumswünsche entgegen genommen und laut beklatscht. Es war also ein rund um gelungener Abend.

11.08.06 bis 14.08.06 Mera Luna Festival in Hildesheim

Um vorweg zu nehmen, ich wollte ja eigentlich gar nicht dorthin. Früher fuhr ich jedes Jahr mit einer kleinen Gruppe zum Zillofestival, später Mera Luna Festival, nach Hildesheim. Später wurde mir das Festival einfach zu gruftig bzw. elektrogruftig . Dieses Jahr wurde ich dann solange von Erik (dem Wikinger) bearbeitet, bis ich zusagte. Ein paar Leute aus seiner Gruppe kannte ich noch nicht, was sich aber schnell änderte. Schön war auch, den Ronny mit Frauchen mal wieder zu sehen und den Kampfschreiergitarristen Toni sowieso.

Freitag:

Nachdem ich am Freitag noch dem Erik zusagte, ihm vor die Bühne zu folgen um als erste Band des Tages Sono zu lauschen, war das Dank Katerstimmung Erik seits Samstag schon Geschichte. So machte sich erst 13:00 Uhr ein paar Leute auf um die Girls Under Glass zu bestaunen. Diese feierten 20 Jahre Bandgeschichte mit Gästen wie Oswald Henke, Peter Spilles und Eric Burton. Um 17:00 Uhr hatten dann Die Krupps ihren 25 jährigen Geburtstag auf der Bühne. Und ich muß sagen, live waren sie richtig gut. Viele Klassiker wurden gespielt, inklusive "Fatherland". Die Konservenband Blutengel wurde dann mal kurz von weiten beäugt, bevor ich lieber chinesisch essen ging. Denn drei Tussen die tanzten, sich anfassten, plus Sänger der nicht richtig singen kann, sind irgendwie fehl auf einer riesigen Konzertbühne. Leider stand ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da, denn mehrere Tausend klatschten vor der Bühne mit. Ab 19:30 Uhr war dann erst mal Mitspringen bei Frontline Assembly angesagt. Live gefällt mir diese Musikrichtung sehr gut. Bei den darauf folgenden Nitzer Ebb hatte ich es bis in die dritte Reihe geschafft. Die Freude währte nur kurz, denn ich war mehr damit beschäftigt den Erik vom Boden aufzuheben und seine bescheuerten Schuhe zu suchen. Ach Erik, ich bin dir nicht mehr böse deswegen ;-). Nach der Verfrachtung des Eriks in sein Zelt ging es zurück zur Hauptbühne, um die legendären Bauhaus anzusehen. Mehr als sehen war auch nicht drin, denn den Sänger verstand man überhaupt nicht. Auch nach Stellungswechsel rechtseits der Bühne war nix zu verstehen. Gefrustet schaute man sich also im Hangar den Rest des Konzertes von The Gathering an und staunte das man nicht der einzige bunt angezogene Festivalbesucher war.

Sonntag:

Kurz vor 12:00 Uhr war ich schon auf den Weg zur Hauptbühne, um mir dort Clan of Xymox anzusehen. Leider spielten sie zu genau der selben dämlichen Morgenstundzeit wie vor 5 Jahren. Schätzungsweise an die 6000 andere Zuschauer hatten bestimmt die selbe Meinung. Trotzdem wurde die Band gefeiert, die mit viel neuen Songs zu überzeugen wußten. Zum Schluß gab es dann das legendäre "A Day" mit dem Hinweis von Sänger Roony Moorings, bei wem man sich für diese kurze Spielzeit beschweren kann. Ich schaute mir dann etwas die Dresdner Letzte Instanz an, um mich später von den mir unbekannten The Birthday Massacre überraschen zu lassen. Tja, und sie waren sehr genial. Typisch achtziger Waverock traf auf moderne Gitarrenmusik plus einer Sängerin, die die kleine böse Schwester von Björk hätte sein können. Gegen 18:00 Uhr wollte ich mir die Verrückten von Ministry antun, leider war ihr Sound so laut das ich wieder verschwand. Selbst auf dem Zeltplatz spürte man den Druck ihrer Mucke. Total bescheuert vom Veranstalter, das er so etwas durchgehen lässt. In den Abendstunden habe ich dann zu In Extremo getanzt, mit Freunden vor der Hauptbühne die WM mit einer Blechdose nachgespielt und mich dann von Within Temptation verzaubern lassen. Wer jetzt schmunzelt, live war dieser symphonische Gothicmetal garnicht schlecht, außerdem wirkte bei mir das Bier!

Fazit:

Theoretisch könnte mich der Erik im Jahr 2007 wieder überreden, aber nur wenn etwas bunte Farbtupfer im Lineup sind!!!

 

26.05.06 Boundless Festival auf dem Hutberg zu Kamenz

Trotz der negativen Wetterberichte machte sich eine kleine Gruppe auf den Weg nach Kamenz, um zwei sehr beliebte Bands zu bewundern. Auf der Hutbergbühne angekommen bewunderte man die Kapazität von bis zu 6000 Besuchern, blickte aber gerade mal vielleicht 50 Leutchen an. Nun ja, noch ist der Tag jung und die Uhr zeigt gerade mal 18:00 Uhr. Man begrüßte seine Bandfavoriten Battle Scream und Wissmut, labte sich am Bier, Nudeln oder Langos` und lauschte den aggressiven Klängen der Drunken Bitches. Als danach Battle Scream mit einem infernalischem Intro die Bühne stürmten, tat mir Frontmann Alex schon leid der gerade mal ca. 100 Leute weit verstreut vor sich hatte. Doch wieder mal schaffte es die Band mit alten und nagelneuen Hits die Besucher vor die Bühne zu locken. Wir sind schon ziemlich gespannt auf die neue CD!!! Leider wurde der Band der Zeitplan gekürzt und so kam man nicht in den Genuss von der "upgedateten" Version von "Sturmwelten". Danach kamen die Roosters aus Dresden (so naja), Fate Unknow (so naja) und noch eine Skaband aus Tschechien (ihr müsst mal Makarios auf Tschechisch mitsingen hören!). Gegen 22:30 Uhr, man hielt übrigens schon 3 Stunden Regen aus, kamen Wissmut auf die Bühne und das Publikum war sprunghaft auf ca. 200 verstreute Leutchen angewachsen. Ein harter Kern trotzte dem Regen vor der Bühne, während Wissmut mit einem Die Art Klassiker ihr Set begannen. Aufgrund des Wetters wurde anscheinend die Songliste spontan geändert und man kam in den Genuss von ausschließlich Die Art Titeln. Zwei Wissmut Songs schlichen sich natürlich mit ein, und das Tanzbein schwang sich freudig durch den Matsch. Die Headliner Zombie Joe schenkten wir uns, verabschiedeten alte und neue Bekannte und fuhren nass, aber glücklich heim.

 

06.03.06 OLAF SCHUBERT im Theaterhaus Rudi zu Dresden

Olaf Schubert übt für sein neues Programm "Ich bin bei Euch"

Er ist der selbsternannte "Betroffenheitslyriker". Der "intellektuelle Stachel der Bourgeoisie". Vermutlich gehört der Mann im karogemusterten Pullunder und der Gel-frisierten Seitenscheitelfrisur nicht mal zu den 50 schönsten Männern dieser Welt. Sei es drum. Er ist Olaf Schubert und er war bei uns und nahm sich unser an. Die Übung zu seinem neuen Programm "Ich bin bei Euch" läuft derzeit auf Hochtouren und Schubert kennt dabei keine Grenzen. Nur schwerlich ist seinem Wortschwall aus Fremdwörtern zu folgen, zumindest wenn man bei den Pointen einmal in Ruhe ablachen will. Er singt und wird dabei von seinen beiden Freunden Jochen Barkas an der "Holzgitarre" und Bert Stephan am Bass begleitet. Beide sind natürlich Perfektionisten an ihren Instrumenten und verleihen Schuberts schiefen Gesangseinlagen einen gelassenen Background. So durchläuft Olaf Sch. zweieinhalb Stunden eine Gradwanderung zwischen den Themen Evolution, Sozialabbau und Erotik. Verbindet Noten- und Textmaterial zu einem großen Ganzen ... und das fast unter Ausschluss er Öffentlichkeit.

(Gastkritik Antje Lorenz)

18.02.06 THE RUSSIAN DOCTORS auf der "privaten Extaseparty" in der Hexenstube zu Großenhain

Dem Ruf der drei Weisen, äh, Gastgeber folgend, nach hastiger Anreise in einem klapprigen Schnelltransporter einer berühmten Malerfirma, endlich und durstig in der schon gut gefüllten Hexenstube angekommen, ging es erst mal ans Vorglühen um sich auf die folgenden "Doktorspielchen" einzustimmen. Die zwei musikalisch begabten Hobby-Veterinäre legten sich auch alsbald beherzt, und erstaunlich frisch (Vorabend schon im CWH), mit "Der Rotarmist" ins Zeug und wirkten gleich von Anfang an ungehemmter und kraftvoller als mir das noch vor einem Jahr an selber Stelle erschien. Wahrscheinlich wussten sie ja inzwischen, was sie im "Hexenkessel" erwartet. Nach kurzer Einstimmung ins Programm kam es auch schon zu einem ersten Highlight des Abends, indem es zum großartigen Auftritt des "Gelben Fettfrosches", äh, des dritten Tierdoktors, also Nico T., in selbigem Song kam. Mit seiner Begleitung an den Tasten der Mini-Elektro-Orgel bewies er sein außerordentliches musikalisches Talent, und Humor. Köstlich und sensationell! Weiter im Programm besangen Dr. Makarios und Dr. Pichelstein erst mal ausdrucksstark sämtliche Krankheiten, wie "Schleim am Arm", "Lange Haare" und "Verzerrter Mund", bevor es endlich zum Abschnitt der Heilung kam, also Schnapslieder. Selbige wurde dann endlich von der Schnapsbar auch mal ausgeteilt, und gesoffen! Und weiter ging’s! Makarios und unsere Rufe nach dem Rosa Biber blieben leider unerhört (BSE?, Vogelgrippe?). Dafür gab’s seine Hymne. Und so rockte sich die begeisternde Gesangsdarbietung süffig-fröhlich weiter durch die vertonten lyrischen und tief philosophischen Worte Pratajev’s, besonders zum neuen Rezeptbuch, äh, Album. Aber auch die älteren Werke kamen nicht zu kurz, wie z.B. "Rundblick vom Turm" (genial!). Nachdem zur Zugabenrunde noch mal der "Rotarmist" und der "Gelbe Fettfrosch" (noch mal mit Doktor Nico T., die Schnapsmedizin wirkte schon) vorbei geschaut hatten und der, inzwischen gut gefüllte, Bauch besungen wurde, war dann leider (nach ... Stunden – keine Ahnung) auch schon Schluß. Zumindest mit dem Auftritt der Doktoren. Das war ein feines Fest!

Nastrovje!

(Gastkritik D. Müller)

  01.02.06 EDITORS im Starclub zu Dresden     

Die erste Ernüchterung bei der Vorfreude zu diesem Konzert kam am Sonntag in Form einer schweren Grippe bei mir an. Zum Glück kurierte ich sie halbwegs aus, und so fuhren meine Frau, 2 Freunde und ich zu diesem Konzert. Die zweite Ernüchterung folgte beim Betreten des Saales. Vielleicht knapp 100 Leute waren nur da, obwohl es schon 21 Uhr war und das Konzert jetzt losgehen sollte. Aber anscheinend ticken in Großstädten die Uhren anders, denn der Saal füllte sich zusehends und kurz vor 22 Uhr stand dann erstmal die Vorband Gliss auf der Bühne. Diese kommen aus L.A., waren zu dritt und an dem Schlagzeug saß erstmal eine junge Dame. Sie spielten britpopbeeinflußten Indierock und das Besondere war an ihnen, das sie aller paar Songs ihre Instrumente tauschten. Wenn der Sänger am Schlagzeug saß, spielte er nebenbei sogar noch mit einer Hand Keyboard. Nach knapp einer halben Stunde war es dann schon vorbei und ich freute mich auf die Editors. Diese spielten dann auch als Einstieg gleich den Albumopener "Lights". Passend dazu gab es nun auch endlich bei einem Clubkonzert eine kleine, feine Lichtshow. Was mir an dieser Band auffiel war, das sie jünger sind als sie auf Fotos aussehen, das sie schon ab dem ersten Song an Spaß auf der Bühne haben und das der Vergleich zu den Interpol-Kollegen nervt. Denn wo die Amis auch auf der Bühne auf stylish korrektes Aussehen achten, sehen die Editors aus, wie der Typ von nebenan. Also nix mit coolen Retroklamotten oder obskuren Trendfrisuren. Es kommt doch auf die Musik an, oder. Nun ja, nach "Lights" gab es schon die Single "Blood" und das Publikum in den ersten Reihen sprang und tanzte schon mit. Bei "Camera" setzte sich der Sänger dann ans Keyboard, wo es ihn aber nicht lange hielt. Ständig lief er auf der Bühne auf und ab, animierte das Publikum oder tanzte ausgelassen. Dies steckte immer mehr an, so das beim fantastischen "Munich" fast jeder irgendwie mitwippte oder tanzte. Leider war das Konzert dann nach zwei Zugabetiteln schon zu Ende. Der Sound war das ganze Konzert über perfekt und die Band hat alle Songs ein Tick härter, bzw. gitarrenlastiger gespielt, als man es von Platte gewöhnt war. Ich muß sagen, schöne Platte. schönes Konzert, bitte bald mehr davon. Ein Extralob nochmal für die geniale Lichtshow, da sparen viele Bands leider immer am falschen Ende.

13. Januar 2006 DEPECHE MODE Messehalle Dresden zu Dresden "Touring The Angel 2005/2006"

Da soll noch mal einer sagen, dass "Freitag der 13." ein Tag ist, an dem man besser gar nicht erst aufsteht. Hätten das 12.000 Menschen so gemacht, dann hätte "Depeche Mode" ziemlich alt ausgesehen. Doch so war es wohl das Konzert-Erlebnis des Jahres. Die ganz "harten" Fans liegen heute sicher mit Grippe im Bett, aber was nimmt man nicht alles auf sich, um Dave, Martin und Andy aus 5 Meter Entfernung feiern zu können. Zeitig aufstehen, stylen, sich 10 Stunden vor Konzertbeginn, vor verschlossenen Toren, bei minus 8 Grad die Beine in den Bauch stehen. Das ist wahre Liebe, aber für uns ein bisschen "too much". So bahnten wir uns unseren Weg gen Landeshauptstadt um 17Uhr. Entspanntes anstehen vor der Messehalle. Abchecken unserer zum Glück echten Eintrittskarte. Ein wenig Tuchfühlung mit der Security und dann hinein ins Getümmel.

Lange mussten wir nicht warten, dann ging der Zauber auch schon los. Pünktlich 20Uhr droschen "The Bravery" ihre Songs von der Bühne, aber darüber mag ich mich jetzt nicht weiter auslassen. Genial wurde es dann eine Stunde später, als die "Kings" das Haus zum vibrieren brachten. Die Jungs – in absoluter Hochform. Wen interessiert da das seltsame Bärtchen in Dave´s Gesicht. Der Mann sieht einfach nur Klasse aus. Selbst Martin L. Gore, sonst so schüchtern, ließ sich nicht lumpen, seine Show abzuziehen. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man zwar, dass bei "Somebody" Tränen sein Angesicht zierten, doch werden wir die Wahrheit nie erfahren.

Leider habe ich, als "1-Meter-68-Frau", nur zu 20% etwas von der Bühnenperformance sehen können und das Konzert mehr oder weniger über Leinwand wahrgenommen. Doch dieses Leid teilen sich mehr als 10.000 Leute. Also was solls. Für mich war es eines der genialsten Konzerte überhaupt. Vielen Dank, lieber Sandro. Du weißt schon wofür.

(Gastkritik von Antje Lorenz)

 

16.12.05 MELOTRON Bunker/Strasse E zu Dresden "Cliche´- Konzertreise 2005-2006“

Ganz zu Anfang gleich der Hinweis - bis letzten Freitag kannte ich nicht einen Song der Band „Melotron“ – ja, nicht einmal der Name war mir bis dahin dauerhaft ein Begriff. Sei es drum, was man nicht kennt, muss noch lange nicht das Schlechteste sein. Oder doch?! Die Vorband der Vorband (Sorry, ich habe vergeblich versucht, den Namen der Combo im Internet zu finden) war doch eher was für die 3. Jahreszeit. „Bob der Baumeister und sein kettenrauchender Klon“ konnten hier nicht wirklich überzeugen. Glücklicherweise dauerte der Schmerz im Ohr „nur“ laaange 20 Minuten an, dann steigerte sich der Veranstalter durch den Auftritt von „F.O.D.“ Aus musikalischer Sicht, denke ich, dass die Band gute Chancen hat, ihren Bekanntheitsgrad anzuheben. Die Performance kam hier von Herzen, ganz gleich, ob an den Tasten, oder am Mikrofon. Die Mischung aus Cover- und eigenen Songs hielt sich hier in einem gesunden Maß die Waage. Einziger Abstrich - der Gesang des Frontmannes. Der überzeugte mich persönlich noch nicht so ganz, aber das wird sicher jeder etwas anders empfunden haben.

Kommen wir aber nun zum Headliner des Abends. Zu „Melotron“. Hier stimmte einfach alles. Optik, Gesang, Klangteppich. Nicht der Rede wert und schnell vergessen und behoben war das technische Problemchen zu Beginn des Konzerts. Doch sonst - genialer Auftritt von Anfang bis Ende. Kein Herunterrasseln des Programms, statt dessen der offensive Kontakt zum Publikum. Halbstündige Zugabe. Die Songs in der Live-Version zum Teil besser als die Album-Versionen (höre seit Freitag kaum noch was anderes). Kurz um. Wer bisher auf Bands wie „VNV Nation“ oder „And One“ abfuhr, ist bei „Melotron“ an der richtigen Stelle. Das aktuelle Album „Cliche´“ steht seit Ende Juni im Plattenladen.

(Gastkritik von Antje Lorenz)

 

09.12.05 KALTFRONT support RUMMELSNUFF Kurländer Palais Dresden

Zuerst muß ich erwähnen, das ich KALTFRONT-Musik erst seit knapp einem Jahr kenne. Zu meinem Geburtstag habe ich die Live-LP und die Klimawechsel-CD der BOTTLES geschenkt bekommen. Danke nochmal an Stephan! Danke auch nochmal an das Kartenorganisieren am Freitag. Die Location war ja gnadenlos ausverkauft. Nachdem wir uns durch das Gedränge im alten Tunnelgewölbe begeben hatten, die Uhr schon 22:30 Uhr zeigte, begann Roger Baptist aka RUMMELSNUFF mit seinem Konzert. Auf seiner Homepage gab es zwei Lieder zum downloaden, die mir gefielen. Live hatte er es aber schwer. Ein Brei von Sound machte es einem schwer zuzuhören, und so gingen wir an die Bar. Schade für den Herren, Glück für uns, man kam ohne Drängeln an sein Bier. 23:30 Uhr gefühlte Zeit begannen dann endlich KALTFRONT mit ihrem Konzert. Ich muß sagen, ich war überrascht. Zuerst über den plötzlich guten Sound, und dann natürlich über die Musik. Das Konzert von der LP war ja 1988 aufgezeichnet worden, und so klanglich sehr limitiert. Die BOTTLES haben den Songs wiederum teilweise völlig andere Melodien gegeben, was auch gut klingt. So hörte ich nun die Lieder im Original. Die Band war sehr spielfreudig, in den ersten Reihen war sogar starkes Pogometzeln angesagt, viele sangen mit. Einen älteren Herren (ca. 40 Jahre ;-) ) sah ich vor Freude weinen. In der Mitte vom Set wurde ein Lied von Ralf Bummi Bursy gecovert, was klatschend begrüßt wurde. Leider kann ich zur Setliste nichts schreiben, wie gesagt ich bin Neueinsteiger. Nach ca. 2 Stunden war das Konzi vorbei, die Band und Publikum geschafft, ich um ein weiteres Highlight reicher. Ich konnte noch in Erfahrung bringen, das die Band weiter aktiv bleiben will. Dies wäre schön, denn sind wir mal ehrlich: Zur Zeit machen doch fast nur die "alten Säcke" gute Musik!!!

 

04.11.05 NEW MODEL ARMY Alter Schlachthof zu Dresden

Endlich war sie wieder in der Stadt, eine der drei berühmten Zahnlücken der Rockgeschichte, Justin Sullivan. Und seine Band hat er diesmal auch mitgebracht. Vor viel zu langer Zeit war er ja mit seinem Soloprogramm im Starclub zu Gast. Damals mit sehr viel Folk, diesmal mit sehr viel Rock im Gepäck. Die neue CD "Carnival" mußte schon ein paar mal in meinem Player rotieren um zu gefallen. Dann aber reiht sie sich nahtlos in die NMA Klassiker ein. Als Vorband spielte eine Band namens "Honigdieb", mit einem überdrehten Kasper als Sänger, im wieder mal völlig überheizten Schlachthof. Bespielt wurde der kleine Saal, was mich ein bißchen verwunderte. Als NMA das letzte mal in Dresden waren, gaben sie sich in der stark gefüllten Straße E die Ehre. Am Anfang vom NMA Konzi gab es erst mal einen Klassiker, und danach wurden die Stücke der neuen Platte gespielt. Live kamen sie viel rauher, rockiger daher. Danach wurde dann bei "Wonderful Way to go", "Here comes the War" oder "Stupid Question" gefeiert. Auch die Hardcorefans mit ihren mystischen Armbewegungen waren wieder anwesend. "Better than them" spielte Justin Sullivan solo an der Akustikgitarre. Drei Songs gab es mit zwei Schlagzeugen zu hören. Da merkte man, wie perfekt die Band aufeinander eingespielt war. Jeder konnte improvisieren, ohne das die anderen Fehler machten. Justin Sullivan selbst war natürlich der leidenschaftliche Frontmann, wie man ihn kennt. Wild gestulierend, flüsternd und mit dem Publikum agierend, gibt er den Frontmann ab, den man sich wünscht. Es wurden außerdem noch "Poison Street", "Purity", "51st Staat" (!!!) und "Green and Grey" (Robert Headon r.i.p. gewidmet) gespielt. Als das Konzert zu Ende war, und viele den Saal schon verlassen hatten, kamen sie plötzlich noch einmal auf die Bühne  und spielten einen Song (extralang). Ich kann nur sagen, es gibt viel zu wenig Bands dieser Sorte. Welch Leidenschaft, Gefühle und Können einem gezeigt wurden, nach so vielen Jahren im Geschäft, ist einzigartig. Mein Respekt haben sie dafür.

PS: Habt ihr euch gefragt, warum ich Justin Sullivan eine der drei berühmten Zahnlücken genannt habe? Nun ja, die anderen beiden sind Joe Strummer (r.i.p.) und Shane McGowan (fast immer mal r.i.p.).

 

WISSMUT "Bi4", eine Plattenkritik

Am 02.11.05 brachte mir die Post endlich die neue LP von Wissmut. "Bi4" ist ihr Name und die Erwartungen war natürlich hoch. Im voraus gesagt, enttäuscht wurde ich nicht, aber diesmal muss auch ich etwas nörgeln. Auf der Bandhomepage wurde im Gästebuch schon vorher kritisiert, das es nur 4 alte und 4 neue Songs sind. Und das alles nur auf Vinyl, wo doch die meisten keinen Plattenspieler besitzen. Dazu sage ich, Pech gehabt, ist ja auch als Sammlerstück zu verstehen. Auf der A-Seite sind von der "Bi" CD folgende Songs vertreten: "Keine Ufer", "Tanz mit mir", "Viel Sterne hat die Nacht" und "Gift auf deinen Lippen". Bis auf ein Song, "Tanz mit mir", ist das eine gute Auswahl.  "Tanz mit mir" hatte es schon immer schwer bei mir. Live gefällt er mir, auf CD mußte er erst ein paarmal laufen, damit ich nicht weiterskippe. Über die anderen drei brauch ich ja nix schreiben, da sie schon genug bewertet wurden. Die neuen Songs heißen: "Einsam weiß die Zeit", "Rote Stimme", "Ignoranz und Still" und "Leeres Ende". Der erste Song ist sehr gitarrenmelodisch, mit einem Text, wo das Ambivalente im Leben hinterfragt wird. Beim zweiten, "Rote Stimme" und beim dritten, "Ignoranz und Stille", war ich etwas enttäuscht. Die sind auf den Goldeck Demos schon zu finden. Der ein oder andere besitzt vielleicht so eine seltene CD. Bei "Rote Stimme" ist das gar nicht mal so schlimm, weil auf dem Demo Shive Rudra singt, der hier den Text geschrieben hat. Aber "Ignoranz und Stille" ist sich zu ähnlich. Da fehlt auch musikalisch der Unterschied zwischen Demo und Endmix. Dies ist auf dem anderen Song besser gelungen, dank Gumprechts Gitarrenspiel. Naja, zum Abschluß wird man mit dem traumhaft schönen "Leeres Ende" versöhnt. Auch wenn der Text sehr stark melancholisch angehaucht ist. Zum Kritikabschluß bleibt nur, der Kauf hat sich trotzdem gelohnt.

 

07.10.05 HEINZ RUDOLF KUNZE Theaterhaus Rudi zu Dresden

"Artgerechte Haltung"

Sein Name ist Kunze. Heinz Rudolf Kunze. Sein Markenzeichen: Die schwarze Brille. Er trägt eines dieser obskuren Fun-Shirts, als er am Abend des 7.Oktober, pünktlich 20Uhr mit seinem Programm beginnt. Die Vorstellung zu seinem neuesten Werk „Artgerechte Haltung“ ist komplett ausverkauft. Ich wage jedoch die Behauptung aufzustellen, dass 50% der Anwesenden „nur“ in Begleitung sind. Meine „Begleitung“ und ich haben einen Platz in der zweiten Reihe ergattert. So habe ich mehr Sichtkontakt zu Heinz Rudolf und mein Freund mehr Platz für seine langen Beine.

Ein seltsamer Typ mit zerzauster Frisur tritt auf die Bühne. Sein Name sagt mir nichts und so vergesse ich diesen nach nicht mal einer halben Minute wieder. Aber sein Gitarren-Solo fasziniert mich. Ich stelle mir die Frage, wie man(n) mit so langen Fingernägeln, dieses Instrument spielen kann. Ein Blick, hinüber zu meiner „Begleitung“ verrät mir, dass jener skurrile Troubadoure ihn völlig kalt lässt. In diesem Moment tritt Heinz Rudolf auf die Bühne. Er sieht besser aus, als vor 2 Jahren. Ich erinnere mich noch sehr genau an seinen Auftritt. Mit Krücken bewaffnet und einer ähnlichen Frisur wie sein Gitarrespielender Kollege, wagte er den Gang in die Öffentlichkeit. „Vorschuss statt Lorbeeren“ hieß sein damaliges Werk. Was mich an jenem Abend mehr zum Lachen brachte (sein Aussehen, oder seine Texte), kann ich nicht mehr so genau sagen.

Der Ablauf an diesem Abend ist ganz ähnlich. Nur das Publikum ist etwas verhaltener. Stichprobenartig schiele ich hinüber zu meinem Freund. Er weilt noch unter den „Lebenden“. Hin und wieder verziehen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln, während ich im Abstand von 10 Minuten meine verlaufene Wimperntusche mit einem Taschentuch beseitigen muss. Zudem werde ich am darauf folgenden Tag meine überbeanspruchten Bauchmuskeln spüren. Heinz Rudolf spaltet eben die Nation. Entweder man mag ihn, oder eben nicht. Als Gegner der „Neuen Deutschen Rechtschreibung“ stehe ich natürlich auf seiner Seite und werde ihm wohl auch oder gerade wegen seiner Texte weiter die Treue halten.

Aus Liebe zu meinem Freund verzichte ich auf die anschließende Signierstunde und verlasse die Location - den Kopf voll „verbalem Freejazz“.

(Gastkritik von Antje Lorenz, vielen Dank)

 

15.09.05 Lukaskirche zu Dresden – „Fury in the Slaughterhouse“ geben sich die Ehre

Es ist nun fast zwei Jahrzehnte her, da gründeten 6 Hannoveraner die Band „Fury in the Slaughterhouse“. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich die Gruppe zu einer festen Säule in der deutschen Rockszene. Für den Erfolg der Band sprechen 3 Millionen verkaufte Alben sowie diverse Auszeichnungen u.a. in Gold. Ihr neues Live-Doppelalbum im Gepäck, führte der Weg von „FITS“ einmal mal mehr nach Dresden. Einsatzort diesmal „Lukaskirche“; und man tat gut damit. Bei bester Akustik präsentierte sich die Band in musikalischer Höchstform. Packende Songs wie „Time To Wonder“ oder „When I´m Dead And Gone“ ließen das Dresdner Publikum zunehmend warm werden. Spätestens bei „Won´t forget these days“ zog es dann den einen oder anderen aus den engen Stuhlreihen auf die Gänge. Belohnt wurde dies mit einer halbstündigen Zugaben-Einlage und dem Versprechen auf baldiges Wiedersehen... !

(Gastkritik von Antje Lorenz, vielen Dank)

 

23.09.05 BURGNÄCHTE zu Roßlau

Kurz vor 17:00 Uhr machten sich drei wagemutige junge Männer auf den Weg, um sich WISSMUT und die DIE ART-Clubversions bei einem Gruftfestival in Roßlau anzusehen. Das Auto war gepackt mit einem Zelt, mehreren Schlafsäcken (die Nächte sind ja kühl) und Speis mit Trank. Im kleinen Örtchen Roßlau angekommen wurde der Wagen geparkt, die Sachen geschultert und schon war man an der schmucken Burg angekommen. Da war das Festival gerade im Anfang und schon einige dunkle Besucher da. Schnell das Zelt aufgebaut, Essen und Trinken verzehrt und zum Burggelände getrabt. Dieser Weg war erfreulich kurz, denn der Zeltplatz lag direkt am Burggraben. Gleich beim Betreten des Hauptgeländes trafen wir Makarios, der uns herzlich begrüsste. Bei Bier und Cola wurden gemütlich Neuigkeiten ausgetauscht. Währenddessen spielte eine unsägliche Gruftmetalband namens DOWN BELOW. Der Sänger versuchte mit einer mässigen Stimme alle Tonlagen zu treffen. Um von diesem Manko abzulenken, musste er sich dann noch oben frei machen um seine Bizeps und Trizeps zu präsentieren. Statt Fitnessstudio wäre Gesangunterricht besser gewesen. Danach kamen dann endlich WISSMUT auf die Bühne. Davor hatten sich viele versammelt um Makarios, Gumpi (Sunglasses at Night) und Co. zu feiern. Es wurden ausnahmslos WISSMUT-Songs gespielt, sowie die schon legendäre Primary-Coverversion. das publikum tanzte, applaudierte und die Band war glücklich. Später traf man Gumpi auf ein Bier und sah sich den merkwürdigen LEGENDARY PINK DOTS Auftritt an. Wie mir Gumpi und Jörg sagten, hatte die gespielte Musik nix mit dem zu tun, was die Band früher mal berühmt gemacht hat. Aber es wurde ja später noch abgedrehter bei einer anderen Band. Vor dieser kamen GARDEN OF DELIGHT mit SISTERS, MISSION, FIELDS beeinflussten Sound. Sehr rockig und angenehm für mich, und auch das Publikum war zufrieden. Als letzte Band auf der Hauptbühne spielten dann CINEMA STRANGE. Angeblich sollen sie Postpunkwave spielen, aber was dann auf der Bühne musiziert wurde kann ich nicht einordnen. Der "Sänger" sah aus wie ein vietnamesicher Reisbauer, inklusive Hut, der andere wie Michael Jackson auf LSD und sie machten ne Musik wie, wie, wie, ich kanns nicht beschreiben. Ich fand es grauenhaft. Trotzdem standen viele vor der Bühne und applaudierten, vielleicht bin ich ja ein Kunstbanause. Dann irgendwann ca. 3:00 Uhr spielten Makarios und Gumpi ein fantastisches Set von DIE ART und DIE ZUCHT - Songs im romantischen Hof der Burg. irgendwann 4:00 Uhr sanken wir erschöpft in die Schlafsäcke. Aber wir waren uns einig, die Anreise hatte sich gelohnt.

 

14.08.05 THE RUSSIAN DOCTORS Inselfest zu Laubegast (DD)

Laubegaster Elbufer, 15 Uhr, Regen mit Wind, die Frisur sitzt. So ähnlich war unsere Ankunft zum TRD Konzert in Laubegast. Makarios und Pichelstein trotzten dem Regen indem sie sich auch von innen anfeuchteten. Nach kurzer Begrüssung taten wir das selbige, um später dann mit Regenschirm und dicker Jacke vor der Bühne Pratajevsche Musik zu lauschen. Spätestens als die Katzen (oder Narren???) vorm geistigen Auge im Wind baumelten vergass man das schlechte Wetter. Es wurden gelacht, gesungen und heimlich zur anwesenden Drachenbootsiegermannschaft hinübergeschaut. Selbige hatte ja vor ein paar Wochen einen grandiosen Sieg unter der Schirmherrschaft der TRD beim Elbhangfest eingefahren, wohlgemerkt beim Frauenrennen! Nachdem ein dann doch nerviger 1,50 Euro-Narr verschwunden war, klang das Konzert auch schon aus. Man schwatzte noch, knuddelte sein Töchterchen und machte sich im Regen auf den Heimweg. Im Ohr summte noch Pichelsteins Gitarrenspiel.

 

12.08.05 DIE TOTEN HOSEN Elbufer zu Dresden

Dicke Wolken hingen am Himmel, Regen droht zu fallen und eine Vorfreude wischt alle Wetterbedenken weg. Denn die HOTTEN TOTTEN, äh die TOTEN HOSEN, sind in Dresden. Es spielte sogar eine Vorband, die wir aber nicht sahen, bzw. hörten, denn ein Parkplatz musste erst gefunden werden. Dann nach kurzem Fussmarsch hinein in das Gewühl von über 10.000 Leibern und erstmal ein Bier holen. Kaum den Körper von innen befeuchtet fing es an zu regnen. Erst mal wenig, später mit Sturm sehr viel. Egal, hatten ja einen guten Platz in einem Bierwagen gefunden, der sogar wie eine Tribüne war. Freie Sicht zur Bühne, betrunkene Hosenfans an der Seite und es begann. Und das muss man den Herren zugestehen, Spass an der Bühnenarbeit haben sie immer noch. Gutes Posen, Klamotten im CLASH-Stil und Songs die einen mitnehmen. Mitnehmen zum Partyfeiern, aber auch mal zum Nachdenken wie bei "Zu Besuch". Gut auch das Cover von "Song 2" (Blur), wo 10.000 Menschen riefen "Huhu". Klang wie ein Massenerschrecken! Positiv auch, das die Band Mut hat und viele neue Songs spielt, als nur alte Stücke. Gut "Alex", "1000 gute Gründe" oder "Alles aus Liebe" dürfen nicht fehlen, aber auch die Songs der beiden letzten Scheiben finde ich richtig gut. Nach überstandener Sintflut konnte man noch zu den letzten Liedern tanzen, ein Shirt ergattern und zufrieden heimfahren. So, noch ein Danke an Jörg für die Konzertkarte (Geschenk) und ein Kuss an meine Frau für ein weiteren schönen Konzertbesuch.

 

23.07.05 BACK-TO-FUTURE Open Air zu Glaubitz

Wie die letzten Jahre fuhren wir auch diesmal den Samstag zum Festival. Dies hatte sich schon bewährt, da erfahrungsgemäss die besten Bands am Wochenende spielten. Nun ja dieses Jahr leider nicht ganz. Als wir ankamen spielten im Zelt die ARGIES. Eine Lateinamerikansche Punkband mit SKAeinflüssen. Sehr schnelle Songs mit der nötigen Melodie im Refrain, sehr positiv. Danach kamen auf der Hauptbühne die CHEFDENKER zum Zuge. Diese kannte ich durch ein Tape von einem Kumpel. Live waren sie aber, naja schlecht nicht, aber gut würde ich auch nicht sagen. Obwohl der Daniel mir da bestimmt wiedersprechen würde. Ich denke, die waren mir in den Texten einfach zu prollig. Nach UP TO VEGAS im Zelt, die ich mir geschenkt habe.Danach  kamen CHURCH OF CONFIDENCE auf der Hauptbühne. Und sie waren das Highlight des Tages. Super perfekt gespielter Punk`n`Roll mit dem guten Händchen für Melodie und gutem (klischeehaftem) Styling der drei Bandmitglieder. Leider war dieses Konzi viel zu schnell vorbei. Denn nun kamen die Psychobillys THE LONG TALL TEXAS, die von weitem richtig gut klangen. Danach spielten aber LOIKAEMIE und LOKALMATADORE. Beide machen Oi-Musik mit Punkeinschlag, so gut kann man das eh nie auseinanderhalten. Tja und das Publikum ging ab. Und da bemerkte ich, das dieses Jahr die gröllenden, aggressiven Besucher in der Mehrzahl waren. Dies ist nicht herablassend gemeint, aber nächstes Jahr bitte wieder mehr Abwechslung im Line-up. Drei prollige Bands an einem Tag ist zuviel. Die Skaband SKARFACE war dann die letzte Band die ich gesehen habe. Sie spielten gute Musike, aber irgendwas fehlte um mich ganz zu überzeugen. Macht ja nix. Na dann bis näxtes Jahr!!!

 

25.06.05 THE RUSSIAN DOCTORS beim Elbhangfest zu Dresden

Viel über das Konzert möchte ich garnicht schreiben. Zu erwähnen wäre, das es auf Grund von Regen im Ballsaal des Gare-de-la-Lune stattfand. Dort herrschten tropische Temperaturen, so das nicht nur unseren Doktoren das Wasser am Leibe langrann. Sie spielten ein Best of-Programm, was den zahlreichen Gästen so gut gefiel, das es Zugaben gab. Eine Besonderheit war noch, das meine Tochter Colleen ihr erstes TRD-Konzert erlebte und sogar genoss.

 

 09.05.05 ELÄKELÄISET im KNM zu Dresden

Endlich habe ich es auch mal zu einem Konzert der verrückten Finnen ELÄKELÄISET geschaftt. Schon beim ersten Bierchen im Foyer bemerkte ich, das sich viele Besucher nicht mit "Guten Tag!", sondern "Humppa!" begrüssten. War sehr lustig dies zu beobachten. Auch kurz vor Beginn gabs schon Humppa-Schlachtrufe. Es gab riesigen Applaus als die 4 Finnen die Bühne betraten. Sahen alle schon Ü40 aus. Sie sassen auf Stühlen, mit einem Tisch für jeden und immer ein Bier in der Hand. Was für Lieder sie spielten weiss ich nicht mehr, nur ein paar Coverversionen erkannte ich. Z.B. von Bon Jovi, Queen, Blur, Skorpions und sogar Joy Division ( Gotteslästerung eigentlich ;-) ). Der fast ausverkaufte Saal johlte, tanzte und machte mächtig Humppa. Auch mich erfasste es, und so tanzte ich ganz hinten gemütlich ein paar Lieder mit. Nach einem Kauf eines T-Shirts war das Konzert nach 2 Stunden zu Ende. Alle waren erschöpft, aber glücklich. Zum nächsten Humppa-Treffen bin ich wieder dabei.

 

22.04.05 WISSMUT im Bärenzwinger zu Dresden

Ja, ja das Recordreleasekonzert ist nun schon Vergangenheit. Man traf sich ab 21:00 Uhr im ehrwürdigen "Bärenzwinger", trank erst mal ein Bierchen, begrüsste Freunde und wartete gespannt auf den Beginn. Dieser erfolgte ca. 22:00 Uhr (gefühlte Zeit) und begann mit der neuen Instrumentalversion von "Das Schiff". Kommentar von Mülli:" Garnicht schlecht gemacht, oder?". Dann ging es Schlag auf Schlag, "Gift auf deinen Lippen", später "Liquid Song". die Leute tobten, Gumpi zersägte die Gitarre, Makarios sang kraftvoll und kämpfte tapfer mit dem Mikrofonständer und das Schlagzeug und der Bass bildeten einen perfekten Rythmus. Dann kam für mich einer der Höhepunkte des Abends. WISSMUT spielte zwei Cure-Songs ihrer EP. Zuerst "Primary" mit zwei Bassgitarren und danach mit einer wundervollen Gumpi-Gitarrenmelodie "Lovesong". Robert Smith hätte den Mund nicht mehr zubekommen. Schon kurz vor den Zugaben gab es dann die ersten "DIE ART"-Songs. Begleitet von Rufen nach "Du bist die Welt", was Gumpi leider nicht sang. Doch auch noch nach Konzertschluss riefen drei unbekannte Fans (die anscheinend die neue CD schon kannten) nach diesem Lied, wie gesagt umsonst. Bei einem kühlen Abschiedsbier waren alle noch glücklich umnebelt durch diese wahrlich gelungene Premiere. Aber eins ist seit gestern gewiss, WISSMUT haben ihre Vergangenheit längst überholt!

 

BATTLE SCREAM "Sick"

Endlich kann ich mal in eine CD von dieser Musikkapelle reinhören, ominösen Webmaster sei dank. Erstmal überrascht mich die Qualität der Songs, des Bootlegs und Alex seine Stimme. Ja der Herr kann sogar richtig melodisch singen, Kompliment! Den Stil der Musik würde ich Darkcoremetalwave nennen. Auch wenn die Musiker vielleicht anderer Meinung sind. Die Lieder pendeln zwischen Melodie, fetten Gitarren, aber auch Instrumentalstücke im Pianostil. Am besten gefallen hat mir "Suizid", mit schöner Frauenstimme, und "Sick", das Titelstück. Angenehm überrascht war ich vom Hiddentrack im Pitchforkstil. Die Hinzunahme eines Keyboards bereichert die Songs sehr. Also ruhig noch etwas Mut zum Experimentieren beim nächsten Album. Auf alle Fälle werde ich mir die Band endlich mal wieder live ansehen. Der letzte Konzertbesuch liegt nun auch schon eine Heirat mit Kinderkriegen zurück ;-) . Zum Schluss kann ich nur schreiben: RESPEKT meine Herren.

 

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